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THEMA: Türkei erneut am Pranger
43 Antwort(en).
Lars
begann die Diskussion am 28.06.05 (09:53) :
Wie ich heute lese, werden in der Türkei im Durchschnitt noch jeden Tag mehr als zwei Menschen gefoltert, das gibt mir schon zu denken! Daran habe auch die von der Regierung postulierte "Null-Toleranz-Politik" nichts geändert. Und so ein Land möchte man in die EU einbinden, ob das eine gute Idee ist, bezweifle ich? Bin selber zwar nicht in der EU, beschäftigt mich aber trotzdem! Würde mich schon interessieren, was die EU Turbos dazu meinen?
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Tobias
antwortete am 28.06.05 (11:15):
Lars, da gibt es EU Mitglieder die haben als Anhängsel der USA ein Land überfallen, foltern und erschiessen Menschen. Da erheben wir schon lange keine Finger mehr, sondern nehmen dies als gegeben hin. Am Pranger stehen diese Mitglieder auf jeden Fall nicht.
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hugo1
antwortete am 28.06.05 (11:24):
ja lars meinste allen Ernstes, dass sich durch eine Beitrittsverwehrung solche Zustände in der Türkei schnell, radikal und effektiv ausmerzen lassen ? Übrigens bin ich der Meinung , das es wohl ne Menge Türken gibt, die sich -schon wegen des Gezerre und Gezetere- demnächst von selbts gegen einen EU-Beitritt entscheiden. Haben die es denn nötig sich so vorführen zu lassen, so viel Kritik und Unrat wird gegenwärtig über das türkische Volk und seinen Staat ausgekübelt, das ist wahrlich kein Anreiz uns Resteuropäer reizend zu finden. In unserem Verhalten kann ich wahrlich keine Aufmunterung, keine geeignete Hilfe entdecken, die dazu beiträgt, die noch fehlenden Eigenschaften und Charakterzüge dieses Türkenstaates auf unser (mit Vorbehalt):"Niveau" anzuheben. Desweiteren bin ich überzeugt davon, das die Türkei besser und sicherer in der Lage ist für all ihre Einwohner zu sorgen, auch wenns mal mit dem internationalem Handel düster aussehen sollte. Von Deutschland kann man da nix erwarten, wir sind dutzendemal mehr abhängig und sollten uns etwas mäßigen bei unseren unbotmäßigen Forderungen an Andere. (Ich bin eher für tätige nützlich Hilfe als ständig erhobenen überheblichen Zeigefinger) und die Wortwahl "Pranger" stellt wohl auch genau mein Problem dar. Ja und noch eine Vermutung. Soweit ich mir vorstellen kann was die USA im Nahen und mittleren Osten demnächst noch so an Plänen auf der Pfanne haben, dürfte die Türkei eine nicht geringe strategische Rolle spielen. Ja und was eine Bundeskanzlerin in spee einem Bush, der sich früher oder später vehement für die engere Anbindung der Türkei an Europa stark machen wir, entgegensetzen kann/darf/wird, bleibt bestimmt nicht lange offen.
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dutchweepee
antwortete am 28.06.05 (14:34):
mich hat das wort "PRANGER" auch gestört.
es bricht ein höllen-gezeter los, wenn lafontaine von "fremdarbeitern" spricht, aber der moralisch gutsituierte bildungsbürger, darf selbstzufrieden millionen türken auf den "pranger" spannen.
"...jeden tag mehr als zwei menschen..." ...im deutschen U-Knast sind in letzter zeit auch "mehr als zwei menschen" verbrannt, ohne daß die vollzugsbeamten dies gestört hätte.
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Felix
antwortete am 28.06.05 (18:03):
Das Verwerfliche einer menschenverachtenden Politik und eines Machtapparates der auch vor Folterungen nicht zurückschreckt, wird nicht entlastet, in dem man geltend macht, dass das Gleiche auch andernorts geschieht!
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Tobias
antwortete am 28.06.05 (18:43):
Da gibt es keine Widerspruch Felix. Aber wie kann man etwas verurteilen, was man selbst auch macht ?
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Claude
antwortete am 28.06.05 (20:20):
Felix du hast absolut recht mit deiner Meinung, es wird nichts besser wenn andere das gleiche tun.
dutchweepee, wenn du allen ernstes behauptest in Deutschland wird routinemäßig gefoltert wie in der Türkei bisher, so habe ich deinen Beitragen jedenfalls verstanden, bist du dringend behandlungsbdürftig.
Tobias, wer tut wo und wann das selbe ?????Es gab Übergriffe, leider und bedauernswerterweise aber von Gewohnheit kann man nicht sprechen.
Abgesehen von meinen Äußerungen stehe ich einem Beitritt der Türkei positiv gegenüber.Ich wollte nur dieses deutschen Großkotz Gelaber wiedersprechen. Meinen rüden Ton bitte ich zu entschuldigen wenn es jemand stört
Gruß Claude
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dutchweepee
antwortete am 28.06.05 (20:44):
@claude ...dann sprich bitte mit insassen deutscher gefängnisse ...wenn dir das nicht zuwieder ist.
ich will keinesfalls die "folter" mit türkischen gefängnissen vergleichen, aber nahrungs- und wasserentzug, sowie schläge mit fahrradspeichen (keine hämatome) sind da auch an der tagesordnung.
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Claude
antwortete am 28.06.05 (21:12):
leider gibt es Übergriffe, wo Menschen etwas tun gibt es Unzulänglichkeiten, das wäre ein Riesenthema hier.Ich habe zwei Spezel die Vollzugsbeamte sind von denen habe ich noch nie, nicht einmal augenzwinkernd gehört das sie so etwas gut heißen, mit Methode wird das nicht gemacht. Aber weißt du eigentlich was in einem Gefängniss abgeht, aber wie gesagt das wäre ein Thema für sich.
Ich wollte nur nicht unwiedersprochen lassen das in deutschen Gefängnissen gefoltert wird. Kam bei mir so rüber. Danke für die prompte Antwort. Freundlicher Gruß Claude
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dutchweepee
antwortete am 28.06.05 (22:00):
claude ...ich habe auch nie unterstellt, daß sich deutsche vollzugsbeamte aufführen, wie ihre türkischen kollegen ...ich finde nur die arroganz übertrieben, mit der sich der "durchschnittsintellektuelle" über diese themen ereifert.
"die türken" sind für mich anspruchsvolle geschäftspartner, die gut handeln und prompt zahlen. ...BASTA!
vielleicht sehen das andere geschäftspartner innerhalb der EU genauso.
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hugo1
antwortete am 28.06.05 (22:03):
ich glaub, das Thema "Wie pudelwohl können sich Strafgefangene in deutschen Vollzugsanstalten fühlen" sollten wir hier nicht ausufern lassen. Es geht garantiert den meisten Insassen nicht soo saugut wie es oft dargestellt wird, es wird jedoch unzählig viele Vorkommnisse und Vergehen geben, die nicht das Licht der Öffendlichkeit erblicken, wenn man davon ausgeht, das wenigstens die Hälfte der veröffentlichten Untaten und unzumutbaren Zustände der Wahrheit relativ nahekommen.
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Tobias
antwortete am 28.06.05 (22:18):
Claude,
glaube mir,ich verabscheue diese Folterungen in der Türkei aber ich spreche EU Mitgliedern das Recht andere an den Pranger zu stellen, wenn sie selbst am Krieg im Irak beteiligt sind und dort foltern und anderen Menschen das Leben nehmen.
Ich Lars so verstanden, dass die gesamte EU die Türkei an den Pranger stellt.
Ein heutiges Erlebnis. Ein ca. 7 jähriger Bub schlägt einen Gleichaltrigen. Der Geschlagene weinte nicht aber der Schläger heult Rotz und Wasser als er die Lehrerin sah . Die Strafe, der Geschlagene musste den Schläger die Schuhe zu binden.
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Lars
antwortete am 28.06.05 (22:44):
So sehe ich das nicht Tobias, betreffend, gesamte EU die Türkei an den Pranger stellt! Habe aber schon meine Bedenken, hoffendlich geht das noch einige Jahre, bis sie aufgenommen werden, und das mit den Relegionen ist auch so eine Sache. Da muss sich noch etliches verändern, meiner Meinung nach! Wir haben nebenan, ein paar Türkische Familien, sind schon länger da und sind gut integriert, machen überall mit, so sollte es eben sein, nicht in eigenen Ghettos leben.
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dutchweepee
antwortete am 28.06.05 (22:57):
@lars ...mit der religion hab ich kein problem, da ich selber an keinen gott glaube.
zum beispiel sind die marokkanischen, türkischen, indonesischen und molukkischen familien in holland auch prima integriert. sie haben arbeit (3,8% arbeitslosigkeit) und trinken (manchmal ...wie wir auch) nach der arbeit mit uns deutschen, engländern, franzosen und holländern noch ein bierdje.
WAS ZUR HÖLLE bedeutet für dich "integrieren"?
...daß sie den müll pünktlich rausschaffen? ...daß sie an den weihnachtsmann glauben? ...daß sie zum gottesdienst gehen?
p.s.:
@TOBI ...ist das wirklich so passiert? ...das leben stinkt!
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Claude
antwortete am 28.06.05 (23:52):
dutchweepee, "durchschnittsintellektuelle" haben nun manchmal ihre Eigenheiten aber was solls, ich bin doch gar nicht gegen die Türken und habe in meiner aktiven Zeit viel bei türk. Großhändlern gekauft.Absolut reele Leute.Ich gehe zu einem türk. Friseur da bekomme ich Tee, oder Saft und nach dem rasieren eine Schulter-Nackenmassage.Lache
"die türken" sind für mich anspruchsvolle geschäftspartner, die gut handeln und prompt zahlen
ganz sicher sehen das andere Leute auch so, ich z.B.
hugo1, warum sollte es denen auch "saugut gehen"????? alles andere sind Vermutungen von dir, aber es gibt bestimmt >Vergehen<, wie übrigens in der Schweiz , in Frankreich, in Holland, in England usw.
Tobias wir sind absolut einer Meinung was den Krieg betrifft.Die Türkei an den Pranger stellen ist Unfug, dass können wir uns auf Dauer gar nicht leisten.Es ist ja auch nicht so das die nächstes Jahr Mitglied würden, warten wir's ab.
feundlicher Gruß Claude
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Claude
antwortete am 29.06.05 (00:01):
WAS ZUR HÖLLE bedeutet für dich "integrieren"?
...daß sie den müll pünktlich rausschaffen? ...daß sie an den weihnachtsmann glauben? ...daß sie zum gottesdienst gehen?
Das bestimmt nicht dutchweepee, aber weniger Gewalt, am besten gar keine Gewalt gegen die Ehefrauen und die Töchter, es hatte mich schon nachdenklich gestimmt das viele türkische Arbeiterinnen lieber auf Arbeit waren als zuhause.Leider gibt es in unserem Raum tatsächlich eine regelrechte Ghettobildung. Das ist nur vordergründig exotisch, ich find es furchtbar. Und es liegt nicht nur an den deutschen. Freundlicher Gruß Claude
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Tobias
antwortete am 29.06.05 (10:02):
Aber Lars, wer stellt denn dann die Türkei an den Pranger wenn nicht die EU ? Die Schweiz vielleicht ?
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Lars
antwortete am 29.06.05 (10:40):
Wie du sicher weisst lieber Tobias, ist die Schweiz neutral und eine Demokratie, die diesen Namen verdient! Oder schreibe was falsches?
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Claude
antwortete am 29.06.05 (10:46):
Die Schweiz wäscht weißer Lars, lache. Gruß Claude
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dutchweepee
antwortete am 29.06.05 (10:47):
@lars ...DAS ist wirklich mal ne demokratie ...seit kurzem dürfen dort sogar frauen "mitwählen"!
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Claude
antwortete am 29.06.05 (10:54):
Sorry dutchweepee, dass mit den Frauen hatte ich vergessen !!! Gröhl.Die sind wirklich fortschrittlich, gelle?? Gruß Claude
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Felix
antwortete am 29.06.05 (11:12):
Spottet nur ihr Ignoranten. Bei uns kommen im Gegensatz zu euch so wichtige Entscheide demokratisch zustande. Das dauert manchmal, bis man einen Konsens gefunden hat. Bei euch darf man eine Volksbefragung gar nicht wagen. Alles wird im Parlament und in der Regierung entschieden. Vielleicht würde es auch bei euch sonst anderst aussehen! Ich bin stolz auf unsere direkte Demokratie ... auch wenn Entscheide manchmal mehrere Anläufe brauchen!
Ab er gröhlt nur ruhig weiter ... das ist ja eure politische Sprache!
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Lars
antwortete am 29.06.05 (11:51):
Die Beiden leiden sicher bei der grossen Hitze im Moment Felix, ihnen sei vergeben!
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Medea.
antwortete am 29.06.05 (13:01):
Als erklärte Nichtbefürworterin einer EU-Vollmitgliedschaft der Türkei betrachte ich das derzeitige Geschehen mit Interesse. Die geplanten EU-Beitrittsgespräche sollen in drei Monaten beginnen, ein Verhandlungsrahmen ist dazu notwendig. Wie zu lesen ist, glauben inzwischen immer mehr Türken, daß ihr Land nicht in die EU aufgenommen wird. Peter Westmacott, der als britischer Botschafter in Ankara die Londoner EU-Ratspräsidentschaft vertritt, wurde mit den Worten gestern zitiert, daß der Beginn der Beitrittsverhandlungen am 3.10. nicht garantiert werden könne. Inzwischen kritisieren EU-Vertreter immer unverblümter das Erlahmen des türkischen Reformschwungs. Vor kurzem sagte ein europäischer Diplomat in Ankara, daß es auf einigen Gebieten eher Rückschritte als Fortschritte gäbe; die Regierung versage beim Kampf gegen die Folter, die nach wie vor "systematisch" von der Polizei eingesetzt werde, erklärten türkische Menschenrechtler. Wird Erdogan nervös? Erst neulich beschimpfte er gerade seinen engsten Verbündeten in der EU, Bundeskanzler Gerhard Schröder, öffentlich als Politiker ohne Rückgrat wegen der Bundestagsentscheidung zur Armenierfrage. Wie zu lesen ist, sagten inzwischen EU-Vertreter, wenn derzeit die EU ein Zeugnis über die Leistungen des Beitrittskandidaten ausstellen müßte, würde dies "nicht sehr gut ausfallen".
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Tobias
antwortete am 29.06.05 (13:04):
Lars du vertsehst mich nicht. Wenn du schreibst " Türkei erneut am Pranger " ist doch die Frage werd hat den die Türkei an den Pranger gestellt ?
Wenn es nicht die EU war wer war es denn, Luxenburg, Deutschland, Schweiz, Österreich oder oder oder ???
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Claude
antwortete am 29.06.05 (13:10):
„Wer reden kann, soll reden, wer denken kann, soll denken“ Jean Ziegler Ein interessanter und fähiger Autor der weder die Schweiz oder Deutschland schont.Er hat sozusagen die moralische Deflorierung der Schweiz vorgenommen.Nun die fand bei uns tatsächlich schon sehr viel früher statt.Felix du hast recht, das ist jetzt ernste gemeint, ich wünschte mir in Deutschland mehr direkte Demokratie !!!!!!! Aber wir sind 82 Millionen da ist das nicht so ganz einfach und muß wohl auf die wirklich wichtigen Dinge beschränkt werden und über das Wahlrecht sollte man auch reden hier.Also nichts für UNGUT, es ist halt warm. Freundlicher Gruß, Claude
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Claude
antwortete am 29.06.05 (13:20):
Medea, ich bin eigentlich für die Aufnahme der Türkei in die EU, aber selbstverständlich müssen rechtsstaatliche und demokratische Normen erfüllt werden.In der Türkei gibt es das Problem zwischen den die politische Elite stellenden Kemalisten und der anatolischen moslemischen Mehrheit die ganz andere Wertvorstellungen hat.Ich denke das ist fast vergleichbar mit dem Persien/Iran des Schahs, kein Mensch dachte das der gestürzt werden könnte und man schaute nur auf die hauchdünne europäische Oberschicht, dann kam es knüppelhart.Wenn die Norm die ich oben ansprach nicht glaubhaft erfüllt wird kann die Türkei eben kein Mitglied werden. Freundlicher Gruß Claude
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Medea.
antwortete am 29.06.05 (14:07):
Claude, ich will ja die Türkei gar nicht von der Bettkante stoßen :-) - ich denke schon, daß sich Europa und die Türkei gegenseitig brauchen, wie eben andere gute Nachbarn auch. Nur gegen das Verschwägern habe ich grundsätzlich etwas. Sonst nicht der CDU nahestehend, kommt mir das Angebot von Angela Merkel an die Türkei, eine privilegierte Partnerschaft zu praktizieren, viel machbarer und auch ehrlicher vor. Erstaunlich dabei ist lediglich, warum sich die Türkei dagegen so vehement wehrt - und dann frage ich mich als realistische aufgeweckte Person ;-), w a s führen die auf lange Sicht gesehen im Schilde? Anatolien ist groß und die EU ist weit ..... :-))
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BarbaraH
antwortete am 29.06.05 (14:11):
Der Beitritt der Türkei zur EU wurde für das Jahr 2020 in Aussicht gestellt. Es geht also um einen langen Entwicklungsprozess.
Die Gegner eines am Ende dieses Prozesses in Aussicht gestellten Beitritts sollten sich einmal vor Augen führen, in welche Richtung sich die Türkei entwickeln könnte, schlüge man ihnen schon heute die EU-Tür vor der Nase zu.
Internet-Tipp: Diskussion im Seniorentreff mit dem Thema Eine Chance für die Versöhnung der Welten: Der EU-Beitritt der Türkei! /seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a1197.html
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a1197.html
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Claude
antwortete am 29.06.05 (15:46):
Meine Rede Barbara, es wird immer so getan als ob der Beitritt sehr schnell kommt, aber das Gegenteil wird wohl der Fall sein es wird dauern.
Medea ich denke das wir in unserer Meinung gar nicht so weit auseinander sind, aber was sollten sie wohl im Schilde führen was wir nicht wissen?? Bestenfalls wollen sie Einfluss gewinnen aber wollen das nicht alle EU Mitglieder, auch Deutschland? Z.B. das verhindern des blauen Briefes wegen der Nichterfüllung der Stabilitätskriterien. Dazu war ja auch Einfluss notwendig. Ich denke alles eine Frage des Verhandelns. Möglicherweise entwickelt sich die Türkei ganz anders als wir jetzt überhaupt glauben und sie wollen gar nicht mehr Mitglied werden. Wäre doch vorstellbar.!!!!
Freundlicher Gruß Claude
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Medea.
antwortete am 29.06.05 (15:55):
Lieber Claude -
vorstellbar ist alles :-)
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Marina
antwortete am 29.06.05 (15:56):
Muss dieses Thema hier jeden Monat neu diskutiert werden? Allmählich wird es langweilig.
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Medea.
antwortete am 29.06.05 (16:00):
Ganz und gar nicht, liebe Martina -
es ist eines der Themen, das Millionen Deutschen auf den Nägeln brennt ......
Gar so unpolitisch wie gerne dargestellt, sind sie nämlich nicht. :-))
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Marina
antwortete am 29.06.05 (17:36):
"auf den Nägeln brennt"? Bis zu einem möglicher Beitritt wird es 10-15 Jahre dauern, das dürfte selbst für Leute mit Islamphobie ein Zeitraum sein, der ihnen keine Panik zu verursachen braucht.
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Claude
antwortete am 29.06.05 (19:25):
Medea, na siehste, alles ist vorstellbar lache
Marina antwortete am 29.06.05 (15:56): Muss dieses Thema hier jeden Monat neu diskutiert werden? Allmählich wird es langweilig. verehrte Marina!!! 1. ich bin noch keinen ganzen Monat hier oder bestenfalls annähernd. 2. ist das Thema in der Tat interessant und viele wollen darüber reden. 3. die Menschen reden wann, wo, mit wem über was sie wollen. 4. gibt es einen Umschalter um zu einen anderen Thema zu gelangen
freundlicher Gruß Claude
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Lars
antwortete am 29.06.05 (20:10):
für mich ist das Thema interessant, obwohl wir nicht in der EU sind Marina. Niemand zwingt dich dazu, hier zu schreiben oder zu lesen! Das Thema ist immer noch Aktuell, bald beginnen ja die Verhandlungen mit der Türkei, klar kann das dauern mit einem Beitritt, wobei verschiedene Varianten dazu möglich sein sollten, Ideen gibts ja schon! Wir sind zwar nicht Mitglied der EU, aber doch auch Europäer, wie ihr und verfolgen alles genau, was um uns passiert, jedenfalls ich mache das.
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Karl
antwortete am 29.06.05 (21:56):
@ medea,
du schreibst "Wie zu lesen ist, glauben inzwischen immer mehr Türken, daß ihr Land nicht in die EU aufgenommen wird"
Was wird dies, so frage ich dich, uns nutzen, wenn sich die Türken enttäuscht vom Westen verabschieden?
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Medea.
antwortete am 29.06.05 (21:58):
merci Claude und Lars - lache ebenfalls leise. Der Abend ist so schön, wer will da schon über böse, böse Phobien reden, die in anderer Leute Köpfe herumspuken? :-))
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Medea.
antwortete am 29.06.05 (22:10):
Karl, ich vermute, es wird neu darüber nachgedacht werden müssen, was der Türkei als Alternative angeboten werden kann. Wie 'ebenfalls zu lesen ist' , soll in einigen EU-Ländern (Spanien, Frankreich) die Position zum Türkei-Beitritt neu erörtert werden.
Ich bin übrigens nicht der Meinung, daß die Türkei mit fliegenden Fahnen zu den anderen islamischen Staaten 'überlaufen' wird. Sie pokern halt hoch - und das ist durchaus üblich, wenn man etwas gewinnen will.
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hugo1
antwortete am 29.06.05 (23:59):
Ob folgende Analyse zutreffend ist ? Noch schauen wir auf die Türken in den westdeutschen Großstädten von oben herab. noch sind sie -bezogen auf ihren Bevölkerungsanteil lt. Pisa- unterprivilegiert. (z.B. beim Abiturabschluss) Schon ab dem Jahre 2010 werden die Einwanderer in den westdeutschen Großstädten die Bevölkerungsmehrheit in der aktiven Bevölkerungsgruppe stellen. Und hält der Trend von gegenüber den Deutschen bis zu doppelt so hohen Kinderzahlen bei den Einwanderern und weiterer Einwanderung an, dann sind etwa 2040 die Anteile der von den Deutschen und den Einwanderern gestellten Anteile zahlenmäßig gleich. Ja und sollte es dann eine von vielen Deutschen derzeit geforderte Volksbefragung zum Beitritt geben und sämtliche abstimmungsberechtigten türkischstämmigen Deutschen würden dafür stimmen, wär meiner Meinung nach die Frage nach dem wann und wie und ob überhaupt usw. schnellstens erledigt.
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/H4rgxkOK4
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BarbaraH
antwortete am 30.06.05 (01:23):
"Familien-Partei Deutschlands"... hört sich doch ganz hübsch an, hugo. Aber was dort zu lesen ist, ist eine Mobilisierung durch Gebärförderung. Schreck lass nach.... ich glaube, da haben wir keine Chance.
Aber mal im Ernst: hat es über die Jahrhunderte nicht ständig große Bewegungen unter den Völkern Europas gegeben? Menschen aus dem Süden, Norden und Osten haben durch ihre Fähigkeiten stets unsere Kultur bereichert. Anderenfalls säßen wir hier in Schleswig-Holstein wohl noch heute auf unseren Torfinseln, umgeben vom unwirtlichen Moor... dafür mit blonden Haaren und blauen Augen.
Lasst Euch nicht bange machen von "Familien-Parteien". Menschen, die hier geboren worden sind, sind keine Ausländer. Deutschland ist ihre Heimat genau wie die unsrige. Diese Heimat zu gestalten wird unsere gemeinsame Aufgabe sein.
Hier ein Auszug aus hugos Grusel-Link:
>>Da der Goldschatz der Bundesbank zu einer Zeit angehäuft worden ist, in der die Bevölkerungspolitik vernachlässigt worden ist, wäre es folgerichtig, ihn in den nächsten 20 Jahren abzuschmelzen, um eine deutsche Bevölkerungspolitik mitzufinanzieren. Aber für deutsche Kinder – nicht für Sprachkurse und Ganztagsschulen! (...)
"Die Bundesrepublik hat kein Ausländerproblem, sie hat ein Türkenproblem. Diese muslimische Diaspora ist im Prinzip nicht integrierbar. Man soll sich nicht freiwillig Sprengstoff ins Land holen." (...)
Wir sollten davon ausgehen, daß, wenn das politische Kunststück gelänge – aber durch welche politische Bewegung ausgelöst, das ist die Frage - in den nächsten Jahren durch die Bindung der Rente an die Zahl der eigenen Kinder [39] eine Wende der Geburtenentwicklung zustande zu bringen, also eine Steigerung um etwa 15% gegenüber heute, dann noch ein letzter Grund zu gewissem Optimismus gegeben wäre. Wir sind an diesem Wendepunkt angelangt. Jede Gesellschaft gebiert sich die Zukunft, die ihr zusteht. Vergessen wir nicht: Im Abgrund der Geschichte ist Platz für alle, auch für große Völker. <<
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/H4rgxkOK4
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BarbaraH
antwortete am 06.07.05 (19:33):
Orhan Pamuk, dem bekanntester Autor der türkischen Gegenwartsliteratur, wurde in diesem Jahr der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels zuerkannt.
In einem Interview mit der FAZ sagte er auf die Frage:
>>Und was denken Sie heute über den möglichen Beitritt der Türkei? Was würden Sie vorziehen: die volle Mitgliedschaft oder eine „privilegierte Partnerschaft”, wie sie in Deutschland zunehmend diskutiert wird?"
Wie jeder bei uns würde auch ich mich übel betrogen fühlen, wenn die Türkei alle nötigen Bedingungen erfüllte und dann nur das Angebot einer „privilegierten Partnerschaft” erhielte. Die meisten meiner Landsleute wollen den Beitritt nicht nur aus politischen und wirtschaftlichen Erwägungen, sondern auch aus einem psychologischen Grund: Sie möchten einmal das schöne Gefühl erleben, genauso behandelt zu werden wie die Europäer, gleichberechtigt. Um ehrlich zu sein, habe ich Mitleid mit dieser Haltung.
Ich betrachte die Europäische Union als Versprechen und als vorzügliches Instrument zur Reformierung der eingeschränkten Demokratie in der Türkei. Allein diese Hoffnung hat bereits so viel für mein Land bewirkt, daß es selbst in Momenten, wie wir sie jetzt gerade erleben, Momenten, in denen Europa zögert und zweifelt, schwerfällt, diesem Versprechen wütend den Rücken zu kehren. Aber jetzt zögert und zweifelt auch die Türkei in ihrer Beitrittsabsicht. Und das ist viel schlimmer, denn es bedeutet, daß anti-europäische Ressentiments die eingeschränkte Demokratie der Türkei zerstören.<<
Quelle: F.A.Z., 06.07.2005, Nr. 154 / Seite 35 Orhan Pamuk Ich werde sehr sorgfältig über meine Worte nachdenken
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/5YXGrxEdQ
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Marina
antwortete am 06.07.05 (23:05):
Danke, Barbara, ich muss jetzt unbedingt mal was von ihm lesen, er interessiert mich.
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mart
antwortete am 15.07.05 (16:55):
„Das Immunsystem meines kleinen Sohnes sollte jedenfalls gegen Allergien wenig anfällig sein, weil er sogar schon bis Kurdistan gekommen ist und dort alle Sachen ganz normal gegessen hat“ (Österreichische Schule in Istanbul: vom österreichischen Staat finanziert)
Dieser Satz eines Biologielehrers genügt für den Entzug der Lehrerlaubnis. Nachdem er kurz suspendiert war und zwei Untersuchungskommissionen die Schule inspiziert hatten, erhielt der 50-jährige Biologieprofessor nach Monaten Nachricht per Post, dass seine Arbeitsgenehmigung in der Türkei aufgehoben sei.
Die Behörden beriefen sich auf eine Arbeitsbestimmung, wonach Ausländern in der Türkei die Arbeitserlaubnis entzogen werden kann, wenn „die Tätigkeit des Ausländers angesichts nationaler Sicherheit, öffentlichem Recht und Ordnung, öffentlichem Wohl, allgemeiner Sitte und Gesundheit eine Bedrohung darstellt“.
Die Reaktion zweier Schüler „Wir werden alle töten, die ein Kurdistan wollen“ war aber offensichtlich für die Schulinspektionen nicht sanktionswürdig.
Oh Türkei, du hast noch einen langen Weg vor dir!
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