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THEMA:   „Das Leben der anderen“

 12 Antwort(en).

Literaturfreund begann die Diskussion am 25.06.06 (14:43) :

Buch und Film von Florian Henckel von Donnersmarck (der Film wurde schon diskutiert, im Politik-Bereich; s. URL.)

Ich habe jetzt erst den preisgekrönten Film sehen können; das Buch hatte ich mir schon gekauft, bevor es nur noch geschwärzt, wegen eines bestimmten juristischen Einspruchs, nicht mehr vollständig gedruckt werden darf.
In der zentralen Liebes- und Berufsgeschichte der Autors Dreyman und der Schauspielerin Sieland geht es früh um die Verlogenheit des Staates, in dem Herrschertypen politische und private Erpressungen ausüben, z.B. auf die Frau oder auf den Dreyman als fähigen "Kulturschaffenden“. Deren private Beziehungen zerbrechen, weil deren Entwicklung von der Stasi manipuliert und deformiert wird.

Christa-Maria flüchtet in den Freitod, nach ihren Aussagen und ihrer IM-Verpflichtung; Dreyman hat mehr Glück, er erzielt Erfolg im Westen (und ungewollt im Osten) mit seiner Reprotage über die verschwiegene Freitod-Statistik der DDR.

Eine Passage hat mich wegen der frühen Beeinflussung der Schülerin Sieland durch Bonzen und einen Lehrer angesprochen:
Personen: Dreyman, ein Autor; Christa-Maria Sieland, eine Schauspielerin

Text:
Dreymans Wohnung, Schlafzimmer, Nacht
Dreyman und (Christa liegen im Bett. Christa schläft, Dreyman ist wach und sieht sie an. Er streicht ihr über die Haut und über eine feine Narbe an ihrem Schlüsselbein. Sie macht die Augen auf.
CHRISTA-MARIA Kannst nicht schlafen?
DREYMAN Ich will dich noch ein bißchen ansehen ... Diese Narbe, die Hebe ich besonders. Wenn ich in die Vergangenheit reisen könnte und verhindern, daß die zwölfjährige Christa, mit ihrem Rad in die Straßenbahnschiene fährt und sttürzt ... ich würde es nicht tun, wenn ich dann auf diese Narbe verzichten müsste. CHRISTA-MARIA (verschlafen): Du würdest mich hinfallen lassen?
(Dreyman lächelt. Christa blickt ihn an.)
Es war gar keine Straßenbahnschiene damals, weißt du.
(Dreyman ist erstaunt, schaut fragend.)
CHRISTA-MARIA Der Gruppenratsvorsitzende unserer Jungen Pioniere war in mich verliebt, aber ich nicht in ihn. Er hat mich vom Rad geschubst, und ich bin auf den Asphalt gestürzt. Unser Lehrer hat alles gesehen. Aber im Bericht stand dann das mit der Straßenbahnschiene. Und ich wurde im Namen des Sozialismus verpflichtet, bei der Geschichte zu bleiben. Meine erste Begegnung mit der Macht. (Sie blickt Dreyman an.)
CHRISTA-MARIA (selber ungläubig): Du bist der einzige, dem ich das je erzählt habe.
Dreyman streicht ihr über das Haar, voller Mitgefühl. Er küßt sie, blickt sie noch einmal an, faßt einen Entschluß.
DREYMAN: Es ist kein Theaterstück, das wir schreiben, Christa.
[...; gekürzt wegen der Wortzahl; aber lesenswert wegen des Misstrauens, das in fast allen Liebesszenen "mitspielt".]

CHRISTA-MARIA (sanfter): Ich bin jetzt ganz bei dir, ganz egal was. (Sie küßt ihn voll zärtlicher Verzweiflung.)
*
Wer kennt noch andere Beispiele schulischer Zwänge und Katastrophen in der Ex-DDR; privater oder literarisch-küstlerische?

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/threads6/thread2875.php


 Enigma antwortete am 25.06.06 (17:06):

Ja, den Film muss ich auch noch unbedingt sehen, nicht nur alleine wegen des Inhalts, sondern schon deswegen, weil besonders Ulrich Mühe zu meinen Lieblingsdarstellern gehört.
Aber natürlich in erster Linie wegen des Inhalts...
Über den Link ist erkennbar, dass schon vieles über den Film gesagt wurde. Das hat mir einen weiteren Anreiz geboten.

Auf Anhieb eingefallen wäre mir auch der Film "Good bye Lenin", der für mich gleichermaßen witzig und traurig war. Aber diesen Film - und die Spreewaldgurken - :-)) hatte Wanda ja schon erwähnt.

Spontan eingefallen ist mir einer der bekanntesten DDR-Filme namens "Die Legende von Paul und Paula", eigentlich ein Liebesfilm, der aber auch Alltagsleben und gesellschaftlichen Druck in der damaligen DDR zum Inhalt hat.
Den gibt es inzwischen auch als DVD.
Mit Domröse und Glatzeder sind die Hauptrollen sehr glaubhaft besetzt.
Hier ein Auszug aus einer Kritik:

..."Das besondere dieses Films besteht wohl darin, dass er das damalige Lebensgefühl in der DDR exakt wiedergibt. Denn das junge Paar setzt sein Liebes- und Lebensglück erfolgreich gegen persönliche Probleme und gesellschaftlichen Druck durch. Das Ganze wurde von Heiner Carow witzig und stilsicher inszeniert"...
Nachzulesen:
https://www.prisma-online.de/tv/film.html?mid=1973_die_legende_von_paul_und_paula
She. auch Internet-Tipp!

Aber es fallen mir sicher noch andere Filme oder Beispiele ein.

Internet-Tipp: https://www.defa-sternstunden.de/filme/paulpaula.htm


 Enigma antwortete am 25.06.06 (17:30):

Ein weiterer - alter - Film ist mir eingefallen, der im FS inzwischen wiederholt wurde.
Er heißt "Himmel ohne Sterne", Regie: Helmut Käutner und schildert persönliche und familiäre Verwicklungen, die durch die "Teilungsproblematik" fast zwangsläufig entstanden sind.
Der Film ist m.E. - auch als Zeitzeugnis - immer noch sehenswert.
She. auch Internet-Tipp!

Internet-Tipp: https://www.br-online.de/kultur-szene/film/tv/0406/03166/


 Enigma antwortete am 25.06.06 (18:19):

Im übrigen könnte auch das persönliche Leben von Lutz Rathenow, von dem ich ein Gedicht unter "Gedichte Kapitel 38" eingestellt habe, beispielhaft in diesen Thread passen:

..."Konspirative politische Arbeit in der und zunehmend gegen die DDR. Literarische Arbeit und Suche nach Wegen in die Öffentlichkeit. 1980 Verhaftung und dreimonatiges Ermittlungs­verfahren wegen des ersten nur im Westen erschienenen Buches Mit dem Schlimmsten wurde schon gerechnet. ..."

She. Internet-Tipp!

Internet-Tipp: https://www.poetenladen.de/lutz-rathenow.html


 Marina antwortete am 26.06.06 (11:09):

Ja Enigma, Ulrich Mühe gehört auch zu meinen Lieblingsschauspielern, aber fast noch mehr Martina Gedeck, die in „Das Leben der anderen“ die weibliche Hauptrolle spielt. Sie ist einfach sehr ausdrucksstark und überzeugend und nicht so eine der üblichen auf Hollywood-Schönheit getrimmten Möchtegern-Stars. Eigentlich wirkt sie eher wie eine Theaterschauspielerin, sie hat eine große darstellerische Kraft, finde ich. Du solltest dir unbedingt diesen Film ansehen, er ist wirklich sehr, sehr gut, auch wenn es nicht realistisch ist, dass ein vorher fast fanatischer Stasi-Funktionär sich vom Saulus zum Paulus wandelt. Das hat man dem Film auch vorgeworfen, aber Joachim Gauck hat in einem Interview dazu gesagt, das sei doch gerade der Vorzug eines Films: dass man sich auch zur Abwechslung mal die Möglichkeit einer solchen Wandlung vorstellen und damit einen hoffnungsvollen Ausblick verleihen könne, oder so ähnlich, und ich finde, damit hat er recht.

Vor kurzem wurde ja nochmal „Sonnenallee“ von Leander Haußmann im FS gesendet, das ist natürlich eine völlig andere Machart und zeigt sicher das „normale“ kleinbürgerliche Leben des Durchschnittsbürgers in der DDR. Ich habe den Film genau wie „Good bye Lenin“ sehr gern gesehen, weil beide viel Witz und Humor enthielten und man viel lachen konnte. Aber wirklich wichtig fand ich den Film „Das Leben der anderen“, er ist fast so etwas wie auch ein Aufklärungsfilm, der mit rückwärtsgewandter Verklärung und Nostalgie endgültig aufräumt und auch so etwas wie einen Appell beinhaltet: den Appell, die Werte einer humanen Gesellschaft zu installieren, meine ich.

Mir war von allem, was ich über die DDR gehört oder gelesen habe, besonders eindrücklich der Fall Vera Lengsfeld, die über 10 Jahre von ihrem eigenen Mann bespitzelt wurde. Das hat mich damals umgehauen, als ich davon erfuhr, weil ich nie nachvollziehen werde, wie man so lange auf so engem Raum zusammenleben kann, ohne dass der/die andere einen solch gravierenden Vertrauensbruch bemerkt. Wie viel Abgebrühtheit gehört wohl dazu, die engste Partnerin über einen so langen Zeitraum in derartiger Weise zu hintergehen? Vera Lengsfeld war ja vor kurzem bei Maischberger, zusammen mit Joachim Gauck und anderen, und hat auch davon berichtet, und dass sie ihrem Mann inzwischen verziehen hat.
Aber das war eben auch das Beeindruckende an dem Film „Das Leben der anderen“: dass da gezeigt wurde, wie so etwas beginnen kann: mit Erpressungen, Drohungen (z.B. des Berufsverbots), Einschüchterungen und ähnlichen Mitteln. Und dass da jemand auf diese Weise so langsam reinrutschen kann und sich immer mehr verstrickt, bis er zu einem Teil/einem Rädchen der ungeheuren Maschinerie eines gut geölten diktatorischen Unrechtsregimes wird. Genauso läuft es auch ab bei der Mafia. Auf diese Weise werden auch neue Mitglieder für die Mafia rekrutiert, wie ich gehört habe, so dass man auch da sagen muss, dass es viele kleine Räder im großen Getriebe gibt, die unselig verstrickt sind, gerne wieder rauskämen, aber nicht können. Natürlich nicht alle, das ist klar. Nur Opfer sind die meisten Beteiligten sicher nicht, aber es gibt eben auch diese.
Schlimm finde ich nur, wenn sich hinterher alle als Opfer sehen und nicht das geringste Unrechtsbewusstsein haben, wie es vor kurzem wieder über eine Diskussion zu lesen war, die sich im Berliner Abgeordnetenhaus mit dem danach viel kritisierten Kultursenator Thomas Flierl abgespielt hat (s. Link-Tipp) . Aber das kennen wir ja auch aus der Nazi-Vergangenheit. Auch da hatten die wenigsten hinterher ein Unrechtsbewusstsein. Es sind immer dieselben Mechanismen, die sich da abspielen.

Internet-Tipp: https://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/482963/


 Enigma antwortete am 27.06.06 (11:48):

Leider habe ich den Film jetzt wohl verpasst und muss wahrscheinlich warten , bis die DVD herauskommt, wenn er nicht irgendwo in meiner Nähe wiederholt wird.

Ja Marina, von dem “Fall Lengsfeld” habe ich auch mit zunächst ungläubigen Erstaunen reagiert, wie so etwas überhaupt möglich ist. Das ist doch ein Betrug allererster Klasse an einem nahestehenden Menschen.. Ich weiß auch nicht, ob ich die moralische Größe hätte, so etwas zu verzeihen.
Andererseits, wie Du schon richtig ausführst, ist die eigentliche Ursache auch für mich ganz klar ein System, dass auf Bespitzelungen, Denunziationen und Repressalien gegen einzelne Bürger aufgebaut ist
und so solchen Machenschaften Tür und Tor öffnet. Und wer Karriere machen will, ist dabei und boxt sich nach oben, auch auf Kosten anderer. Es ist fast erstaunlich, dass es immer wieder Menschen gibt, die auch oder gerade innerhalb solcher Systeme widerstehen können, die eher auf Karriere verzichten, die persönliche Einschränkungen und Schikanen in Kauf nehmen, um sich nicht menschlich zu deformieren. Das nenne ich wahre Ich-Stärke!

Der Vergleich mit der Mafia ist nicht hergeholt, weil nach allem, was zu erfahren ist über die “Ehrenwerte Gesellschaft” tatsächlich erst die Leute, die zu Aktionen herangezogen werden sollen, ausspioniert werden, ob sich irgendein Tatbestand in ihrem Leben zur Erpressung eignet. Und dann sind sie verloren und in den Fängen dieser Organisation.

Ja, Du hast schon recht, die Bilder gleichen sich und die Methoden - in allen Unrechts-Systemen!

Und obwohl ich froh bin, in einer Demokratie zu leben, leisten auch in den Demokratien die jeweiligen - inzwischen oft verschärften - Anti-Terror-Gesetze der Bespitzelung der Bürger Vorschub, wie sich ja schon verschiedentlich gezeigt hat.

Aber ich will jetzt und in diesem Forum keine politische Diskussio anzetteln.. :-))











 Enigma antwortete am 27.06.06 (15:26):

Manchmal kann man kaum glauben, was man liest.
Oft gibt es ja ein Buch zum Film. Es hat mich interessiert, ob das auch für den Film "Das Leben der anderen" gilt. Das ist der Fall. Es gibt ein Buch, erschienen im Suhrkamp-Verlag, allerdings mit einem sehr merkwürdigen Zusatz:
"Aufgrund einer Einstweiligen Verfügung ist das Buch zur Zeit nur mit geschwärzten Passagen lieferbar."
Da wird ja die Neugierde wach, den Grund der Einstweiligen Verfügung herauszufinden. Ich hatte die erklärende Meldung in der Tagesschau im April nicht mitbekommen.
Es muss wohl so sein, dass Mühe seine Ex-Ehefrau Jenny Gröllmann beschuldigt hat,sie hätte ihn zu DDR-Zeiten als IM bespitzelt. Gröllmann wiederum bestreitet das und hat die Einstweilige Verfügung erwirkt.
Und wieder an anderer Stelle habe ich gelesen, dass irgendjemand ihre Tätigkeit bestätigt hat, dass sie aber nichts davon gewußt haben soll. Angeblich ist sie von sogenannten "Kripo-Beamten" verhört worden, aber nie in deren Dienststelle. Und sie soll auch keine Details über Mühe preisgegeben haben, sondern über andere Personen.
Ob das alles stimmt? Keine Ahnung.
Aber was für ein Sumpf!
Und das bestätigt noch einmal, wie furchtbar solch ein System ständiger Bespitzelungen ist.
Auch über Vera Lengsfeld wollte ich mich etwas mehr informieren. Weil ich noch im Hinterkopf die Querelen mit Bisky und das Scheitern in ihrem eigenen Wahlkreis hatte.
Und ich muss sagen, dass ich - offen gestanden - mir kein Bild von ihrer Person machen kann. Aber es bleibt natürlich die Tatsache, dass sie so hintergangen wurde. Und das ist und bleibt für mich verwerflich.
Vielleicht hat ja jemand noch mehr Hintergrundwissen zu diesen Informationen als ich?

Aber immerhin hat der Film den Deutschen Filmpreis 2006 erhalten.
:-)

Internet-Tipp: https://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5434058_REF1,00.html


 Marina antwortete am 27.06.06 (16:33):

Ja Enigma, das habe ich in einigen Artikeln in der Presse verfolgt, und "Literaturfreund" hat es auch schon kurz oben erwähnt mit den Worten: "Ich habe jetzt erst den preisgekrönten Film sehen können; das Buch hatte ich mir schon gekauft, bevor es nur noch geschwärzt, wegen eines bestimmten juristischen Einspruchs, nicht mehr vollständig gedruckt werden darf."

Ich glaube rein intuitiv und auch von dem her, was ich gelesen habe, dem Ulrich Mühe alles. Es wurde und wird viel gelogen von den ehemaligen Stasi-Spitzeln, und nicht alle sind ohne ihr Wissen abgeschöpft worden. Da gibt es noch vieles, was im Dunkeln ist, z.B. auch die Vergangenheit von Gysi und Stolpe, die mir eigentlich sympathisch sind, aber nach Meinung einiger Insider mit großer Wahrscheinlichkeit auch der Stasi zugearbeitet haben. Aber es heißt ja: Die Sonne bringt es an den Tag, vielleicht weiß man eines Tages mehr. :-)
Über Vera Lengsfeld kannst du hier nachlesen, wenn du es nicht schon getan hast:

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Vera_Lengsfeld


 Enigma antwortete am 27.06.06 (17:30):

Danke Marina
und
sorry, Literaturfreund,
den Satz über die "Schwärzung" in Deinem ersten Beitrag hatte ich einfach nicht mehr in Erinnerung.

Ja, Wikipedia hatte ich schon über Vera Lengsfeld "befragt", auch andere Berichte gelesen.
Was ich meine, ist, dass mir nicht klar wird, wofür sie eigentlich vor allem in ihrer Politik steht.
Aber es kann auch an mir liegen, dass ich das nicht kapiere. :-))

Und dies ist der Link, der zu den vielen Stellungnahmen zum Film und zu einigen für mich neuen Informationen führt:
she. Internet-Tipp!

Internet-Tipp: https://f2.webmart.de/f.cfm?id=2165073&r=threadview&t=2759513&pg=2


 Marina antwortete am 28.06.06 (12:06):

Enigma, ich habe mich mal ein bisschen in die Diskussion vertieft, auf die du mit deinem Link-Tipp hingewiesen hast, und ich finde sie hochinteressant. Auf der ersten Seite (du hattest die Seite 2 eingestellt) kommen ein Stasti-Opfer (Helmut Eckert, nach dessen Meinung der Film eine Verharmlosung war) und ein Stasi-Offizier (Wolfgang Schmidt) zu Wort, und zwar der, den von Donnersmarck für seinen Film über die Stasi-Methoden befragt hat und der offensichtlich immer noch das Regime und die Stasi rechtfertigt und verharmlost, z. B. mit dem Satz: „Es ist heutzutage auch schon fast eine Sensation, wenn einem (allerdings nur einem einzigen) MfS-Mitarbeiter menschliche Züge bescheinigt werden, leider aber nur zum Preis des heimlichen Verrates an seinem Auftrag zum Schutz der DDR“. Ich finde, der letzte Nebensatz spricht Bände.

Und wenn man auf „Übersicht“ geht, kann man auch eine Erklärung der Birthler-Behörde zu der geplanten Veröffentlichung der Spitzeltätigkeiten von Gregor Gysi an seinem Mandanten Robert Havemann lesen, auch das finde ich sehr interessant.
Unter diesem Link kann man es abrufen:

Internet-Tipp: https://f2.webmart.de/f.cfm?id=2165073&r=threadview&a=1&t=2828936


 Enigma antwortete am 28.06.06 (18:18):

Hallo liebe Marina,

nachdem ich mich gestern stundenlang mit diesen Informationen beschäftigt und viel gelesen habe, musste ich heute erstmal raus und bin eben erst zurückgekommen. :-))
Ja Marina, ich habe auch die ganzen 4 Seiten gelesen und war ebenso erschüttert, sowohl über den Brief von Herrn Eckert (den ich übrigens auch noch in anderen Foren gefunden habe) als auch über die Einlassungen von Herrn Schmidt, der übrigens mitwirkt in einem Forum, wo sich MfS-Insider austauschen. Dort hat er noch einiges zur Rechtfertigung (aus seiner Sicht Klarstellung oder Objektivierung) geschrieben.
Auch zum Film gibt es da noch einmal einen Beitrag von ihm.
Und noch einiges mehr. Es wird Dich bestimmt interessieren, darum gebe ich den Link im Internet-Tipp ein.
Zu Frau Lengsfeld habe ich auch noch gelesen, aber damit will ich jetzt nicht weitermachen. Nur soviel: Gysi war der Anwalt ihres Mannes,sagt sie. Beide sollen sie im Gefängnis besucht haben. Nach ihrer Darstellung hat Gysi ihr in Aussicht gestellt, dass sie ausreisen könne, wenn ihre Kinder später nachkämen. Der Zusage vertraute sie wohl nicht. Aber jetzt höre ich erstmal auf damit,

Bis bald....

Internet-Tipp: https://mfs-insider.de/


 Enigma antwortete am 21.07.06 (09:34):

Nach dem Filmpreis 2006 hat der Film jetzt auch den Friedenspreis des deutschen Films erhalten.
Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck und Schauspieler Ulrich Mühe konnten den mit 13.000 Euro dotierten Bernhard-Wicki-Filmpreis "Die Brücke" entgegennehmen.
Die Preisverleihung wird damit begründet, dass der Film "eine Metapher über die Verbiegung des Menschen durch Machtapparate und das Erschrecken über die eigene Veränderung sei..." (WAZ vom heutigen Tage)


 Henriette antwortete am 01.09.06 (10:25):

Ich habe mir am Dienstag diesen Film angesehen.
Ich mußte mich abends aber ablenken,da ich sonst sicher nicht in den Schlaf gekommen wäre.
Der Film ist sehr beeindruckend.
Henriette