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THEMA:   Wenn kein Krieg ist, ist dann Friede?

 75 Antwort(en).

Illona begann die Diskussion am 11.09.04 (14:55) :

Habe folgenden Artikel in einer kleinen Tageszeitung gelesen und fand ihn dennoch überdenkenswert.

Frage an die Pazifisten: Wenn kein Krieg ist, ist dann Friede?
Stoppt Bush, riefen die Kriegsgegener: Und wer rief: Stoppt Saddam? Es ist ein Weltfest der Gesinnungsethik: Millionen erheben ihre Stimme für den Frieden und gegen den Krieg.Eine Massenmobilmachung des Gefühls und der Friedenssehnsucht bricht sich Bahn.Was alle dabei eint , ist der gemeinsame Adressat ihres emphatischen Zorns:das hoffärtige Amerika des George Bush.
Auf der Gefühlseben kann man sich dieser Manifestation der Friedensliebe schwer entziehen.für Frieden einzustehen und gegen Gewalt ist Bürger- und Christenpflicht.
Und dennoch lohnt ein nüchterner Blick auf die Banner und Imperative: Stoppt das Morden , stoppt den Krieg, stoppt Bush. Auf keinem einzigen Transparent stand jemals: Stoppt Saddam. Der Massenmörder blieb ausgeblendte.Das macht stutzig.Wenn man -ketzerisch eingeworfen - Bush stoppte (und Saddam nicht) herrscht dann Friede? Und sah das unterjochte , giftgasgepeinigte Volk das auch so, für dessen Leid sich die Friedensbewegten nie bewegten?Antworten- wie der Pazifismusklassiker:"Krieg ist keine Lösung " sind, geschichtlich betrachtet, ein romantischer Unfug.
Natürlich: Krieg ist immer hässlich, weil jeder Krieg Opfer fordert, zuerst die Wahrheit , dann Menschenleben.Aber es gibt auch historische Beispiele- das gewaltsam herbeigeführte Ende der braunen Barbarei oder der Luftangriff auf Serbien -wo sich die Anwendung von Gewalt retrospektiv als grechtfertigt erwies,weil das Leid, das durch den Gewalteinsatz zugefügt wurde , letztlich weniger mönströs war, als das Leid durch den Gewaltverzicht.Ob das im Irak-Konflikt der Fall ist , ist die entscheidende Frage.Während Bush und Blair sie bejahen, stellt sie die Friedensbewegung nicht einmal.
Noch ist sie moralisch im Recht! Es könnte aber sein, dass sie später ihr Bewusstsein umprogrammieren muss.
Ein gültiges Urteil kann heute noch niemand sprechen.


schorsch antwortete am 11.09.04 (15:06):

Der eine Unterschied zwischen Demokratien und Diktaturen ist der, dass es in einer Demokratie möglich ist, mittels Demonstrationen etwas zu ändern. Wenn man aber genau weiss, dass es keinen Sinn hat, gegen Diktaturen öffentlich mit Spruchbändern herum zu laufen, wer sollte sich dann bewegen lassen, auf der Strasse zu marschieren gegen Diktatoren?

Es hat aber auch keinen Sinn, z.B. gegen Putin auf die Strasse zu gehen.....


Karl antwortete am 11.09.04 (15:09):

Schon dieser eine Satz " Auf keinem einzigen Transparent stand jemals: Stoppt Saddam." zeigt, dass der Autor des Beitrags gar nicht hingeschaut hat, wenn demonstriert wurde.

Es ist schlicht eine Lüge, wenn behauptet wird, Saddam wäre nur mit Krieg zu stoppen gewesen.


Illona antwortete am 11.09.04 (15:15):

Ich habe schon zig Leute gefragt, was denn nun hätte geschehen , wie hätte gehandelt werden müssen , um Saddam zu stoppen. Es gab nicht einmal den Ansatz einer Lösung , geschweige denn einer vernünftigen.Lediglich "Abwarten"
( Wie im Sudan geschehen, wo es nun fast zur Rettung vieler zu spät ist)
Also Karl wie und was dann?


Ursula_J antwortete am 11.09.04 (15:15):

@Illona,

>Ein gültiges Urteil kann heute noch niemand sprechen.<
Wie viele Tote muss es noch geben um das zu können?

Ich bin auf die Straße gegangen in der Hoffnung den Irak-krieg noch stoppen zu können.

Ich kann dir auch sagen warum ich nicht wegen Saddam Hussein demonstriert habe, sondern wegen Bush, weil ich mich von Letzterem mehr bedroht fühlte und immer noch fühle.


Illona antwortete am 11.09.04 (15:29):

Ursula_J
du fürchtest dich also vor demokratisch Gewählten mehr als vor Diktatoren???
Weshalb um alles in der Welt?
Wie viele Opfer gab es in Serbien? Liegt es an der Zahl derer, dass eine Sache gerechtfertigt war?
Bitte denke nicht, dass ich für den Krieg war und bin, hätte aber gerne gewußt, was ich unserem irakischen Bekannten als gute Alternative sagen könnte. Mir ist bis heute nichts eingefallen.


Wolfgang antwortete am 11.09.04 (15:39):

Demokratisch gewaehlte Massenmoerder sind auch Massenmoerder.


Karl antwortete am 11.09.04 (15:51):

@ Illona,

1. wird heute mehr gestorben im Irak als zu Saddams Zeiten. Man sollte aufhören nur die toten Amerikaner zu zählen. Zählen die Iraker nichts? Viele der gefundenen Massengräber stammen aus der Zeit des irakisch-iranischen Krieges. Die Saddam-Opferzahlen wurden hochgerechnet (um im Nachhinein einen Kriegsgrund zu konstruieren).

2. Das Embarko hatte schon bewirkt, dass Saddam keinerlei Großmachtambitionen mehr hegen konnte. Seine Armee war in einem erbärmlichen Zustand.

3. Der Krieg hat die Lebenssituation (der Überlebenden) nur schlimmer gemacht und er wird mit der Etablierung eines schiitischen Gottestaates enden.

Krieg ist das schlechteste aller Mittel, speziell ein Krieg der wegen der falschen Gründe geführt wird (ums Öl) und wo humanitäre Gründe nur vorgeschoben werden (wie jetzt im Sudan).

Leider sind Menschen manipulierbar und die Masse glaubt fast alles, was von oben zu glauben verordnet wird.


BarbaraH antwortete am 11.09.04 (18:02):

Im Irak-Krieg haben bisher allein zwischen 11793 und 13802 zivile irakische Menschen ihr Leben verloren.

Internet-Tipp:
https://www.ecotrip.de/Aktuell/02_2003/aktuell_02_2003.html

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/Aktuell/02_2003/aktuell_02_2003.html


ricardo antwortete am 11.09.04 (18:18):

Ach Illona
Du bist noch nicht lange hier.
Das hättest du dir ersparen können. Du hast mit allem ja so recht was du schreibst.
Aber hier wirst du damit keinen Blumenpott gewinnen.
Ich habe genau auch deine Beobachtung gemacht und rumgefragt, niemand hat ein Plakat gegen Saddam gesehen.

Jedesmal wenn ich versucht habe, etwas über das normale Alltagsleben im Irak zu berichten wurde ich als Verharmloser bezeichnet.
Die Medien bringen hier diesbeztüglich nur Horrorberichte, so daß man den Eindruck nicht los wird, sie fürchten sich vor einer Normalisierung, weil dies als ein Erfolg der Amerikaner bezeichnet werden könnte.
Als Saddam gefangen wurde, gab es Stimmen der Empörung über die Art der Festnahme und kaum Erleichterung.
Die Iraker in Freiburg haben sich zunächst gefreut über die Niederlage ihres Quälgeistes, aber sind rasch wieder still geworden.

Eine Erinnerung an die Nachkriegszeit in Deutschland:
Als ich 1947 fast zwei Jahre nach Kriegsende mit einem Fahrzeug des Schweizer Konsulates über die Autobahn von Dresden nach Berlin gefahren wurde, hatte der Chauffeur eine Heidenangst vor Räuberbanden, die Autos einfach verschwinden ließen, ja sogar Züge wurden angehalten und ausgeraubt, sie kamen dann mit Verspätung von Tagen am Zielort an.
Polizei gab es noch kaum und daher auch keine Möglichkeit der Sicherheit.
Die Sowjets hatten noch keine Kontrolle über die eigenen Truppen, geschweige denn über marodierende Banden.
Unsere Wohnung im zestörten Dresden lag an einer Hauptverkehrsstrasse, wo nachts auch Truppen durchkamen. Wir haben noch lange Zeit jede Nacht verdunkelt wie im Krieg, damit niemand Licht sehen konnte.
Ich sage das, weil man sich wundert über Unsicherheit im Irak ein Jahr nach Ende der Kampfhandlungen.
Es hat auch bei uns einige Jahre gedauert, bis das Ende des Krieges überall Wirklichkeit wurde.


Karl antwortete am 11.09.04 (18:39):

Ricardo,

wird sich auch das Leben der 11793 und 13802 getöteten Zivilisten wieder normalisieren? Was würden wohl diese Menschen zu deinem Schwadroniern sagen? Was sagend deren Hinterbliebene?


hugo1 antwortete am 11.09.04 (18:44):

der Saddam Hussein anno 2002, war der zahmste der ungefährlichste Saddam den es je im Irak gab.
1. Er hatte keine Massenvernichtungsmittel mehr
2. Er hatte keine weittragenden Raketen mehr
3. Er hatte keine Unterschlupfe und Ausbildungslager für
Terroristen des Alkaida,,
4. Er hatte keine -in irgendeiner Weise den Amerikanern
gefährlich werdende- Armee
5. Er hatte internationale Kontrolleure im Lande,,,
,,was will/wollte man noch mehr ? War das etwa kein guter
Anfang für ein überschau-und reagierbares eingreifen
internationaler Gremien ?

aber was ist jetzt ?
1. Nun gibt es Reste der Armee, die im Untergrund sehr
aktiv tätig sind und tagtäglich(zusammen, jedoch gegen
die Amerikaner) mit für das Sterben in Iraks Städten
verantwortlich sind.
2. Nun gibt es Terroristen im Irak, mehr als reichlich
- die Fernsehbilder zeigen dies anschaulich..
3. Eine internationale Kontrolle ist z.Z unmöglich, ja
nicht einmal Hilfsorganisationen können halbwegs risikolos
wirken.
4 Gegenwärtig gibts im Irak soviel Waffen, darunter
modernste Tötungsmaschinen aller Art, wie sie Hussein
niemals nur annähernd im Lande hatte.
von einer Demokratie, einem stabilen Staat mit innerem Frieden und Sicherheit für die Bevölkerung, ist der Irak soweit entfernt wie lange nicht.
Tschia Ilona,,,dieser zahnlose Hussein war tatsächlich wohl für den Rest der Welt und besonders für das vor militärischer Gewalt strotzende Amerika nicht die Gefahr die gerne von "Buschfreundlichen" herbeigeredet wird.

wenn dieser Krieg nicht begonnen worden wäre, nicht auszudenken wieviele Menschen heutzutage noch leben könnten ,wieviele nicht zum Krüppel gemacht wären,,,und ?? wär das nicht eine Überlegung in ´Sachen Krieg und Frieden wert ?


rolf antwortete am 11.09.04 (19:04):

Illona antwortete am 11.09.04 (15:29):
Ursula_J
du fürchtest dich also vor demokratisch Gewählten mehr als vor Diktatoren???
Weshalb um alles in der Welt?
Weshalb diese Verallgemeinerung, Illona? Saddam Hussein lag schon am Boden, warum sollten wir ihn noch fürchten?
George W. Bush wollte seines Vaters grausames Werk vollenden und den Irak vernichten, das war und ist ein Grund zum fürchten.


Illona antwortete am 11.09.04 (20:20):

Ricardo
Ich bin ein friedliebender Mensch mit wenig Aggressionen , habe natürlich einen Standpunkt, bleibe aber nicht drauf sitzen , habe ein Recht auf meine Meinung, aber eben keines darauf, dass andere sie teilen und du hast es wieder einmal mehr geschafft, mir wenig Erfreuliches mit Tröstlichem zu vermitteln .Ich danke dir.
Ich bin an den einzelnen Erklärungen sehr interessiert und, lerne gerne dazu und außer einer fairen Diskussion erwarte ich „keinen Gewinn eines Blumenpotts.“
Also , wenn du - Ursula J - in einem freien Land auf der Straße demonstrieren darfst und es ja auch tatest, wie würde dies in einer Diktatur , deren Herrscher du ja nicht so sehr fürchtest wie den demokratischen, denn dann aussehen?
Wolfgang
Deine Aussage ist inhaltlich richtig, aber dann sind UNO Mitglieder auch welche und alle anderen , die Kriege nicht verhindern.
Karl und Hugo1
Muss euch in vielen Punkten Recht geben, habe aber keine Alternative gelesen , außer natürlich, dass Krieg immer die schlechteste Lösung ist ( korrrekt)
Hast du - hugo 1 - wirklich vorher gewusst, dass Saddam nur eine herbei geredete und keine echte Gefahr war ? Erstaunlich, denn unser irakischer Bekannter sieht das ganz anders, er spricht von „Todesängsten“ unter dem Regime.
Wie hätte das überschaubare Eingreifen welchen Gremiums denn deiner Meinung nach aussehen sollen?
Rolf
Was meinst du bitte mit Verallgemeinerung? Du hast also auch gewusst, dass Saddam schon damals am Boden lag?
Wo bin ich nur gewesen, welche Pressemitteilungen hattest du, die sich mir entzogen haben? Warum wussten das so Weinige?


Wolfgang antwortete am 11.09.04 (20:46):

Merkwuerdig, Illona... Hier in den ST-Foren gab es etwa ein halb Dutzend Menschen (ich gehoerte dazu), die genau wussten, dass die BUSH-Krieger logen, als diese die angebliche SADDAM-Gefahr fuer die USA an die Wand malten.

Ich hatte dieselben Informationen, die allen hier zugaenglich waren (wenn ich auch die renommierten amerikanischen Zeitungen bevorzuge).

Seit Jahren ist hier in den ST-Froen nachzulesen (mit ungezaehlten Belegen, Beweisen, Quellenangaben), dass es den BUSH-Kriegern nicht um 'Frieden' oder Freiheit' ging, sondern ums Oel. Lies' mal im Archiv nach, wie die Warner vor dem Irak-Abenteuer von den BUSH-Anbetern beschimpft wurden.

Wenn jemand dem Herrn BUSH ab dem 11.09.2001 geglaubt hat, dann deshalb, weil er ihm glauben wollte und nicht etwa, weil dieser glaubwuerdig war.


Illona antwortete am 11.09.04 (21:32):

Wolfgang
Da ich erst seit kurzem im forum bin, muss ich dies wirklich erst nachlesen. Also nur etwa 6 Leute ( mit dir) aus dem gesamten forum wussten das? Ist es nicht eher merkwürdig, dass es nicht alle wussten. Wieso hat euch keiner geglaubt? Waren eure Mahnungen nicht eindringlich genug?Weshalb wollten Bush denn alle glauben?


Wolfgang antwortete am 11.09.04 (21:55):

Falsch, Illona... Es wussten alle, dass die BUSH-Krieger luegen wie gedruckt. Aber, wie das so ist bei fanatischen AnhaengerInnen einer Kriegspartei: Am Ende glauben sie selbst an ihre eigenen Luegen und an 'ihren' Sieg.

Jetzt, wo die politische und zunehmend auch militaerische Niederlage der BUSH-Krieger fuer alle sichtbar ist, hoerst Du kaum noch was von denen, die sich hier in den Foren als BUSH's Mob praesentierten.


Wolfgang antwortete am 11.09.04 (22:00):

Uebrigens wurde auch ausgiebig und rechtzeitig in vielen deutschen Zeitungen und im Fernsehen darueber berichtet, dass hinter der Luege von der angeblichen SADDAM-Gefahr nichts anderes steckt, als der Versuch der Legitimation des Krieges ums irakische Oel.


hugo1 antwortete am 11.09.04 (22:25):

nanu aber,,liebe Ilona,,,,überleg doch mal
am 15 Februar 2003, also schon Wochen vor dem Beginn des Krieges war ich zusammen mit ca 500.000 Menschen in Berlin zur Demo. Weltweit waren es damals viele Millionen, die auf die Strassen gingen. Das taten wir nicht etwa, weil wir vermuteten das die Kriegsbegründungen des Herrn Busch der Wahrheit entsprachen, sondern weil wir damals schon sehr sicher waren, das er lügt. ( die Berichte von Hans Blix (UNMOVIC)und IAEO-Generaldirektors El-Baradei vor dem UNO- Sicherheitsrat wurden weltweit ausgestrahlt)
Jaaa ,wir waren uns sicher, das es eine von sehr weit hergeholte, herbeigeredete und keinesfalls eine echte akute Gefahr für Amerika war.
Das hatte absolut nichts damit zutun, das auch ich/wir keine Sympatien für Hussein empfanden und Ihn für einen grausamen, sein Volk drangsalierenden Despoten hielten.
Das rumgeeiere während und nach dem Kriege zur nachträglichen Rechtfertigung, die gegenseitigen Beschuldigungen über mangelhafte und falsche Geheimdienstinformationen, sowie die tassächlich ausbleibenden Ergebnisse, das Nichtauffinden der behaupteten Gefahren die fehlende Orientierung der amerikanischen Truppen bei der angekündigten "Befriedung" bestätigen mich in meiner damaligen Meinung ungeheuer.


Karl antwortete am 11.09.04 (22:32):

@ illona,

das Nachlesen lohnt sich wirklich. Die von den Briten und Amerikanern aufgefahrenen "Beweise" waren hanebüchen, z. T. aus dem Internet von alten Studentenarbeiten abgeschrieben, einfach lächerlich. Wir haben hier im ST aber nicht gelacht, sondern befürchtet, dass diese "Beweise" tatsächlich reichen würden, den Krieg vor der Masse zu begründen, die es ja spannend findet vor dem Fernsehschirm die Blitze und Einschläge des "Präzisionskrieges" zu verfolgen.
Hier wurde sogar der Krieg schon gerühmt als einer bei dem es so wenig Menschenopfer gegeben habe wie nie (Iraker wurden als Menschen einfach nicht mitgezählt, bei den Zählungen werden manchmal noch die Zivilisten erwähnt, aber hat schon jemand die Zahlen über die jungen Rekruten in der irakischen Armee lesen können? Diese Toten sind nicht existent.
Neuerdings wird in der US-Presse lobend erwähnt wieviel Iraker mal wieder bei der feigen Bombardierung von Städten umgekommen sind. Hier die Guten, dort die Bösen. Nein danke.

Einge Links:
/seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a822.html
/seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a769.html
/seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a735.html
/seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a1255.html
/seniorentreff/de/diskussion/archiv1/a1338.html
/seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a1133.html
/seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a988.html

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a822.html


hl antwortete am 11.09.04 (23:13):

Lesenswert auch dieser Thread: /seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a242.html

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a242.html


ricardo antwortete am 11.09.04 (23:21):

Aber Karl,

Unsere Stadt Dresden hatte damals allein ein mehrfaches der Opfer des ganzen Irakkrieges.
Es gab wohl kaum eine Familie, die keine Toten oder Verletzten zu beklagfen hatte.
Trotzdem sprach man von Normalisierung im Jahre 1946/47
Als wieder Straßenbahnen fuhren, Konzerte und Theateraufführungen mit lebhafter Beteiligung stattfanden, Sportveranstaltungen usw.
Die Schulen öffneten bereits im Herbst 1946. Der Motettenchor im gleichen Monat November.

Auch im Irak haben die Schulen für die Kinder wieder angefangen, wie übrigens auch in Afghanistan und dort vor allem für Mädchen, die vorher ausgeschlossen waren.

Nenne das wie du willst, wir nannten das damals NORMALISIERUNG, und haben gleichwohl die vielen Toten nicht vergessen.

Wenn du das nicht miterlebt hast, warum diese unsägliche Kritik?
Wie kannst du nur sowas schreiben!


Wolfgang antwortete am 11.09.04 (23:30):

1946/47 in Deutschland war der Krieg ja auch zu Ende. In Afghanistan und im Irak und anderswo ist das voellig anders: Dort geht der Krieg jetzt erst richtig los.


ricardo antwortete am 11.09.04 (23:44):

Nochmal für Leute die nicht lesen können:
Eine Erinnerung an die Nachkriegszeit in Deutschland:
Als ich 1947 fast zwei Jahre nach Kriegsende mit einem Fahrzeug des Schweizer Konsulates über die Autobahn von Dresden nach Berlin gefahren wurde, hatte der Chauffeur eine Heidenangst vor Räuberbanden, die Autos einfach verschwinden ließen, ja sogar Züge wurden angehalten und ausgeraubt, sie kamen dann mit Verspätung von Tagen am Zielort an.
Polizei gab es noch kaum und daher auch keine Möglichkeit der Sicherheit.
Die Sowjets hatten noch keine Kontrolle über die eigenen Truppen, geschweige denn über marodierende Banden.
Unsere Wohnung im zestörten Dresden lag an einer Hauptverkehrsstrasse, wo nachts auch Truppen durchkamen. Wir haben noch lange Zeit jede Nacht verdunkelt wie im Krieg, damit niemand Licht sehen konnte.
Ich sage das, weil man sich wundert über Unsicherheit im Irak ein Jahr nach Ende der Kampfhandlungen.
Es hat auch bei uns einige Jahre gedauert, bis das Ende des Krieges überall Wirklichkeit wurde.


Da war der arme W. noch garnicht auffe Welt


hl antwortete am 11.09.04 (23:51):

nochmal für ricardos, die nicht begreifen können

/seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a242.html

Lies ihn noch einmal genau durch und dann frage dich, was du damals geäussert hast bevor du die Flucht aus dem St ergriffen hast und vergleiche mit der eingetroffenen Wirklichkeit. (Das "Terror"-Thema scheint ja leider nicht mehr im Archiv zu sein)

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a242.html


ricardo antwortete am 12.09.04 (08:26):

hl

Kann meinen Namen nicht entdecken
Wat soll das alles denn bezwecken?
wer soll das alles denn noch lesen,
so toll ist das doch nicht gewesen!


Illona antwortete am 12.09.04 (09:15):

Karl

Da ich ein Morgenmensche bin , habe ich mich nun seit 4.30 Uhr durch die threads geschlagen. Schwere Kost, fürwahr, aber lehrreich in jeder Hinsicht!
Ich bezeichne es mal als " fanatisches leidenschaftliches Temperament", was da so bei und mit einigen durchging und bekenne mich zu einem alten Schlagertext:
"Wir sind alle über vierzig, haben im Leben nichts vermisst ,
tiefe Spuren in unseren Herzen, 1000 Sünden im Gesicht"
( leider können wir dieses nicht sehen)

Deinen Worten kann ich nicht widersprechen ,nur " speichern"
Dem ist erst mal nichts hinzuzufügen.


Wolfgang
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==== Merkwuerdig, Illona... Hier in den ST-Foren gab es etwa ein halb Dutzend Menschen (ich gehoerte dazu), die genau wussten, dass die BUSH-Krieger logen, als diese die angebliche SADDAM-Gefahr fuer die USA an die Wand malten.====


====Falsch, Illona... Es wussten alle, dass die BUSH-Krieger luegen wie gedruckt. Aber, wie das so ist bei fanatischen AnhaengerInnen einer Kriegspartei: Am Ende glauben sie selbst an ihre eigenen Luegen und an 'ihren' Sieg.===
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Was denn nun? Ein halbes Dutzend oder alle? Zeitungsberichte ? Natürlich wurde viel für und wider geschrieben.


Ich gestehe es , dass ich es in der Form nicht gewusst habe - eigentlich mangels Zeit und anderer Interessen auch nicht genau wissen wollte.
Auf meinem heutigen täglichen power-walk , wenn ich den Blick gegen die Karawankenkette richte, ist ein " Dankgebet für das "Lebendürfen" in unseren wunderschönen , sicheren Ländern immer drin.

Hugo 1

====nanu aber,,liebe Ilona,,,,überleg doch mal===

Schon wieder so eine " väterliche Ermahnung " !! Tust du das auch?

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Das rumgeeiere während und nach dem Kriege zur nachträglichen Rechtfertigung, die gegenseitigen Beschuldigungen über mangelhafte und falsche Geheimdienstinformationen, sowie die tassächlich ausbleibenden Ergebnisse, das Nichtauffinden der behaupteten Gefahren die fehlende Orientierung der amerikanischen Truppen bei der angekündigten "Befriedung" bestätigen mich in meiner damaligen Meinung ungeheuer.

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Amerika - Bush und Konsorten - guilty im Sinne der Anklage!!!


Ricardo

====Ich sage das, weil man sich wundert über Unsicherheit im Irak ein Jahr nach Ende der Kampfhandlungen.
Es hat auch bei uns einige Jahre gedauert, bis das Ende des Krieges überall Wirklichkeit wurde.====

Ich wünschte mir, dass dies so käme , zweifle aber ob der Glaubensauseinandersetzungen untereinander daran.

Damals hatten fast alle wenig bis nichts, heute haben einige alles und zu viele nichts ( zu verlieren)


ricardo antwortete am 12.09.04 (09:27):

Illona
Ich bin dir ja so dankbar, daß du nicht gleich loslegst mit "Lüge" und "Betrug"
Und ich freue mich darüber daß du mit mir ein bissel hoffen willst. das ist selten!
Ich hör dir ganz gerne zu
Gruß in die Karawanken!


Illona antwortete am 12.09.04 (09:36):

ricardo

Wenn das kein schöner Sonntagmorgen ist, wann dann?
Ich danke dir für deine Worte , gebe sie zurück und schließe von mir auf andere.
Die Wahrheit wird einem doch schon nicht geglaubt, wozu dann Lügen erfinden.
Gruß Illona


Wolfgang antwortete am 12.09.04 (10:20):

Ich bin sicher, 'Illona', Du hast ganz gut verstanden: Dass alle wussten, dass die BUSH-Krieger sich ihre Legitimation zum Kriegfuehren ums Oel zusammenlogen.

Die Nebenwirkung: Gewaltbereite Menschen - um solche handelt es sich bei den BUSH-Kriegern und bei den willigen Vollstreckern und bei den Mitlaeufern - glauben zum Schluss an ihre eigenen Luegen.

Bis die Wirklichkeit sie unbarmherzig rausholt aus ihrem Luegengebaeude.

Dank der Widerstaendler geschieht das derzeit im Irak.


rolf antwortete am 12.09.04 (10:43):

Illona antwortete am 11.09.04 (15:29):
Ursula_J
du fürchtest dich also vor demokratisch Gewählten mehr als vor Diktatoren???
Weshalb um alles in der Welt?

Ursula fürchtet Bush mehr als Hussein, du verallgemeinerst das, indem du schreibst, sie fürchte demokratisch gewählte mehr als Diktatoren. Ursula hat keine Gruppen genannt, sondern 2 bestimmte Staatsoberhäupter.


Illona antwortete am 12.09.04 (11:10):

Wolfgang
""""Die Nebenwirkung: Gewaltbereite Menschen - um solche handelt es sich bei den BUSH-Kriegern und bei den willigen Vollstreckern und bei den Mitlaeufern - glauben zum Schluss an ihre eigenen Luegen."""

Nein , ich wusste dies nicht so sicher wie ( ihr) alle, ich glaube auch immer noch nicht, dass die Mehrheit der Amerikaner nur für das Öl in den Krieg gezogen sind und ihr Leben dafür herzugeben bereit waren und sind.


Illona antwortete am 12.09.04 (11:12):

rolf
ich respektiere diese Meinung, kann aber nicht einordenen, weshalb sie sich vor Bush fürchtet.Wovor genau?
Vor Saddam mussten wir uns hier ja auch nicht fürchten, oder?


Wolfgang antwortete am 12.09.04 (11:27):

Du hast Recht, Illona... Die meisten AmerikanerInnen wuerden sicher nicht fuer Oel in den Krieg ziehen und fuer den privaten Profit der BUSH-CHENEY-Oel-Gas-Junta ihr Leben wegwerfen.

Deshalb ist der 'Krieg der Kulturen' (SAMUEL P. HUNTINGTON) kreiert worden... die ideologische Begleitmusik zum wirklichen Krieg ums Oel.

Um die 'Freiheit' gehe es... Gar um den 'Frieden'... Das 'Boese' solle aus der Welt geschafft werden (wobei sich die BUSH-Krieger und ihre AnhaengerInnen wie selbstverstaendlich auf der Seite des 'Guten' waehnen).

Fuer Oel stirbt niemand gerne... Deshalb das ganze ideologische Brimborium und die Show rund um 911.


Illona antwortete am 12.09.04 (12:32):

wolfgang
wenn du und ich (und alle ), diese Propaganda ( """ Brimborium und die Show rund um 911 """ )als das, was sie wirklich ist, verstehen , weshalb tun das jene dann nicht,die es schmerzlich angeht?
Wir haben (fast) nichts und die alles zu verlieren.
Fanatismus also hüben und drüben.


rolf antwortete am 12.09.04 (12:37):

Vor Hussein nicht, er versuchte auch nicht die Welt zu beherrschen.
Bushs kriegerische Handlungen betreffen uns aber auch, durch die US-Stützpunkte (vor allem Ramstein) sind wir beteiligt, ob wir wollen oder nicht.


BarbaraH antwortete am 12.09.04 (12:47):

Ja, Illona, viele Amerikaner glaubten damals auch, dass der Irak an Amerika grenze und Hussein sie in Kürze überfallen würde....

Wo hast Du gelebt, wenn Du nichts vom zwölf Jahre dauernden Embargo gegen den Irak und der totalen Kontrolle sämtlicher Verteidigungsaktivitäten durch Experten der UNO bemerkt hast?


Illona antwortete am 12.09.04 (13:03):

Hallo BarbaraH
Soweit ich mich erinnere ging es um das Vorhandensein von Waffen aller Art und die Inspektoren wurden über lange Zeit "an der Nase herumgeführt", um es milde auszudrücken.
Ein Ultimatum nach dem anderen wurde gestellt und nicht eingehalten.

Wenn dann irgendmal eine Entscheidung zu treffen ist, überkommt mich das alt bekannte "ohnmächtige" Gefühl aus Erziehertagen.
Auch wenn ich meiner Tochter ca 28 realistische und nachvollziehbare Gründe vorgeschlagen habe, ein Problem so oder so anzupacken,es passte trotzdem keiner.Um zum Ende zu kommen und eine Lösung zu finden, musste ich oftmals entscheiden : Du machst das jetzt so, wie ich es sage.
Auf die immer noch kommende Frage " warum " blieb dann nur noch die Antwort:
"Ich weiss nicht, warum , du tust es einfach!"

Ich meine damit, dass irgendjemand mal etwas tun muss, wenn es vor lauter Rederei und Verhandlerei absolut nicht weiter geht.
Wer das nun dann gerade ist, macht sowieso alles verkehrt, was immer es dann auch ist.
Und beim Abwägen und Entscheiden, wer denn etwas tun soll, siehe " Erziehungsproblem"
Bei Erwachsenen und Kindern ist es noch klar, wer das Sagen habe soll und muss, im richtigen Leben- keine Ahnung!!??


Wolfgang antwortete am 12.09.04 (13:31):

Dass die Inspektoren der UNO 'an der Nase herumgefuehrt' worden seien, ist eine der Luegen der BUSH-Krieger gewesen. Die Inspektoren selbst und KOFI ANNAN, ihr oberster Chef, haben ihre Arbeit immer als aeusserst effizient und erfolgreich bewertet.

Mittlerweile haben wir Gewissheit, dass es so war, wie es die Inspektoren sagten: Saemtliche Massenvernichtungswaffen und die Kapazitaeten dafuer haben sie in jahrelanger Arbeit (durchaus mit der Unterstuetung der irakischen Behoerden) aufgespuert und dafuer gesorgt, dass mit ihnen kein Unheil mehr angerichtet werden konnte.

Die BUSH-Krieger brauchten aber eine Legitimation fuer ihren Krieg ums irakische Oel... Deshalb erfanden sie die Luege von den angeblich erfolglosen Inspektoren.

Du solltest Dich wirklich bemuehen, Illona, auf den Stand des derzeit verfuegbaren Wissens zu kommen und aufhoeren, hier die Luegen der BUSH-Krieger erneut nachzuplappern.


BarbaraH antwortete am 12.09.04 (14:09):

Ich denke, Du weißt, was Du schreibst, Illona:

Irgendwann muss mit Verhandlungen Schluss sein und die Angelegenheit durch Krieg geklärt werden. Diese Denkart verschlägt mir die Sprache....

Wir wissen und wussten schon damals, dass im Irak keine Massenvernichtungswaffen zu finden waren. Es war eine Inszenierung, um vom geplanten Oelraubzug abzulenken.

Wenn Du jedoch meinst, ein Krieg sei generell als "Erziehungsmaßnahme" akzeptabel, heißt es, dass Du tausende Tote, Verletzte und unsagbares Leid und Elend gutheißt.

In meinen Augen: eine grauenhafte Denkart.....


ricardo antwortete am 12.09.04 (14:51):

Illona
Wenn du gegen Windmühlen reiten willst dann tu das.
Wer eine feste Meinung zum Thema hat, den kann nichts mehr überzeugen und wenn es noch so plausibel wäre.
Ich weiß wovon ich schreibe!
Aber ich freue mich über deine Standhaftigkeit :-))))


Wolfgang antwortete am 12.09.04 (15:36):

'Standhaft' auf der Seite der Krieger fuer deren Kriege ?


BarbaraH antwortete am 12.09.04 (15:43):

Buchtipp: Mission Irak
Hans Blix über die Täuschungsmanöver der USA

Während die UN-Inspekteure sorgfältig irakische Anlagen nach biologischen und chemischen Kampfstoffen - ohne jeden Befund - durchforsten, läuft die Lügenkampagne von Pentagon und CIA auf Hochtouren. "Wir stellten fest, dass die Erkenntnisse der US-Geheimdienste Fälschungen waren. Die politische Führung verlor für uns an Glaubwürdigkeit", so Blix. Verblüffend scharfe Urteile von einem Mann, der in der ganzen Welt für seine noble Zurückhaltung anerkannt ist.

Blix ist fassungslos: Er erlebt aus unmittelbarer Nähe ein Denken, das dem von mittelalterlichen Inquisitoren vergleichbar ist: "Es begann eine Hexenjagd wie in längst vergangenen Jahrhunderten. Man glaubt an Hexen, und dann sind sie auch leibhaftig da."

Quelle: 3sat.online
https://www.3sat.de/3sat.php?https://www.3sat.de/kulturzeit/themen/70042/index.html

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Illona antwortete am 12.09.04 (16:40):

BarbaraH
""""Irgendwann muss mit Verhandlungen Schluss sein und die Angelegenheit durch Krieg geklärt werden. Diese Denkart verschlägt mir die Sprache....""""
Wo steht das bitte ? Wo hätte ich das gesagt??
Ich betone nochmals , dass ich GEGEN KRIEG war und bin und warte immer noch auf nur eine einigermaßen brauchbare Alternative von euch.
Wenn das amerikanische Volk dies alles so sicher vorher gewußt hat wie du und ihr alle, warum sind sie dann so bereitwillig in den Krieg gezogen? Würdest du doch auch nicht tun? Die " Busch- Krieger" haben doch auch Frauen und die müssten sich doch vehement gewehrt haben , aber die meisten Amerikaner waren für den Krieg.
Wolfgang
""""Dass die Inspektoren der UNO 'an der Nase herumgefuehrt' worden seien, ist eine der Luegen der BUSH-Krieger gewesen. Die Inspektoren selbst und KOFI ANNAN, ihr oberster Chef, haben ihre Arbeit immer als aeusserst effizient und erfolgreich bewertet""""
Das stimmt definitiv nicht, denn sie mussten das Land zwischenzeitlich verlassen und durften ihre Arbeit erst nach längeren Verhandlungen wieder fortsetzen.
Dass sie gute Arbeit geleistet haben , bestreitet niemand.
Die Wahrheit hat leider die Eigenschaft - die Wahrheit zu sein, auch wenn sie unangenehm ist.
Da gibt es deine, meine und viele Wahrheiten , ich suche sie noch .Ob du es schaffst, höflich zu bleiben?
Ich denke schon, denn klug bist du allemal.


BarbaraH antwortete am 12.09.04 (17:18):

Lies einfach Deinen Text von 13:03, Illona. Wie sonst sollte man Deine Lösungsvorschläge zu Erziehungsproblemen in diesem Thema deuten, deren Richtigkeit Du ja mit folgendem Satz noch unterstreichst:

>>Ich meine damit, dass irgendjemand mal etwas tun muss, wenn es vor lauter Rederei und Verhandlerei absolut nicht weiter geht.<<

Warum die Mehrheit des amerikanischen Volkes ihrem Führer so bereitwillig in den Irak-Krieg gefolgt ist, fragst Du? Weil sie auf eine riesige Propagandamaschinerie hereingefallen sind.

Ich gestehe ihnen allerdings zu, dass sie unter Schock standen aufgrund des Terroraktes vom 11.9. und dass die Bush-Clique sehr geschickt vorging. Zum Glück sind inzwischen recht viele Menschen in Amerika erwacht und erkennen die damals genannten Kriegsgründe als Lügen. Anfang November werden wir sehen, ob es genügend sind.


Illona antwortete am 12.09.04 (17:57):

BarbaraH

>>Ich meine damit, dass irgendjemand mal etwas tun muss, wenn es vor lauter Rederei und Verhandlerei absolut nicht weiter geht

Hier steht eher etwas von meiner Hilflosigkeit als vom Krieg - finde ich -


Etwas ( falsch oder richtig )tun , ist allemal besser als nur immer nur abzuwarten .Beten und Hoffen reichen nicht immer aus.
Im Irak war es sicher nicht das Richtige, aber was wäre es gewesen?


ricardo antwortete am 12.09.04 (18:15):

Illona

Wer handelt, der macht sich in irgendeiner Weise immer schuldig, und wer nicht handelt dem macht man dann den Vorwurf der Unterlassung.
Dann doch lieber einen Entschluß fassen und dazu stehen.
Hier weiß es jedenfalls auch niemand besser!


bernhard antwortete am 12.09.04 (18:19):

wir sind schon wieder weit gekommen, wenn begründet werden soll, warum kein krieg gut gewesen wäre. es ist unerträglich wie hier die kriegsbefürworter ungeniert das grosse wort führen.


ricardo antwortete am 12.09.04 (18:46):

Bernhard
Ich habe mit keinem Wort einen Krieg befürwortet, das ist deine Verdrehung der Realität.
Im Verdrehen gibt es hier einige Meister, wenn sonst kein Argument mehr greifbar ist.


bernhard antwortete am 12.09.04 (20:13):

ich wundere mich. du lässt keine gelegenheit aus, zu jubilieren wie wunderbar der irakkrieg ist, aber dann willst du es nicht gewesen sein.


BarbaraH antwortete am 12.09.04 (21:45):

Nein, das Wort "Krieg" wird nicht in den Mund genommen. Über Erziehungsprobleme bei Kindern wird zum "Handeln" aufgerufen. Es wird gesagt, "handeln" sei in jedem Fall besser als "nicht handeln".

Gut, dass noch andere diese hinterhältige Taktik durchschauen.

Da hinter diesem "Tun" ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg steckt, sollten seine Befürworter sich nicht hinter Worten verstecken.


Illona antwortete am 12.09.04 (22:07):

BarbaraH
für eine Angriffskriegsgegnerin hast du aber nicht gerade friedliche Worte übrig.
Ich fragte dich bereits nach deinen Vorstellungen vom "richtigen" Handeln, die Antwort bist du mir schuldig geblieben.
Ohne Beweis und Grund jemandem "Hinterhältige Taktik" zu unterstellen ist auch ein Angriffskrieg , halt nur mit Worten , oder? Und den verabscheust du doch zurecht.
Ich nehme es dir aber nicht übel.


ricardo antwortete am 12.09.04 (22:23):

bernhard
Beweise?
Fehlanzeige!
Behauptungen sind billige Ware!


Roalf antwortete am 13.09.04 (15:17):

auch hier..rehi back,

@Illona

eine alternative zum Krieg im Irak kannst du nicht sehen?....hmmm...eine nicht allzulange Zeit vor dem Irak-Krieg...gab es noch ein Land, in dem tatsächlich Terroristen ausgebildet wurden...welches wohl TATSÄCHLICH Massenvernichtungswaffen hat...und einem grausamen Despoten als Oberhaupt. Ich rede von Syrien unter Gaddafi.

Wo siehst du hier einen Unterschied zum damaligen Irak unter Hussin? (Mal davon ab, dass Syrien so gut wie kein Öl hat!)

Und zur Zeit wird Syrien von allen hoffiert. Weil dort nun eine gewisse Stabilität vorhanden ist. Eine Stabilität die vielleicht wachsen kann..und (nun bin ich vielleicht naiv)...irgendwann in ferner Zukunft zu einem freien demokratischen Land führen kann. Es ist dort einiges auf diplomatischen Weg erreicht worden. (was ohne Zweifel durch eine einzige Bombe wieder zunichte gemacht werden kann)


Illona antwortete am 13.09.04 (16:15):

Roalf
also Syrien als eine Alternative für eine humane Lösung im Irak zu sehen, ist mir - und keinem von mir Befragten - bis jetzt nicht in den Sinn gekommen.
Aber darüber nachzudenken lohnt sich allemal.
Und "Naivsein " und auf "Gutes Hoffen" ist sicher besser als nur Negatives wahrnehmen.
Danke für die Information.


ricardo antwortete am 13.09.04 (17:38):

Roalf
Meintest du wirklich Syrien?
Gaddafi das ist der Chef in Libyen!


Roalf antwortete am 13.09.04 (19:18):

@ricardo

natürlich Lybien..entschuldigung für diese blödheit. Hatte nebenbei was über Syrien gelesen...und das hatte ich wohl noch im Kopf ;-)


Illona antwortete am 13.09.04 (19:35):

Roalf, ricardo

ich bin davon ausgegangen , dass Libyen gemeint war, habe aber wie raolf auch nicht weiter über die Vertauschung nachgedacht.
ricardo, siehst du das wie Roalf? Wäre dies im Irak mit Saddam so möglich gewesen? Ich weiß es nicht, kann es mir nur sehr schwer vorstellen.
Der hiesige Landeschef , Jörg Haider, war ja auch schon zweimal bei Gadaffi . Das ist nicht gerade " gut" angekommen.


abdu antwortete am 13.09.04 (21:17):

@WOLFGANG:demokratisch gewaehlte massen moerder sind NICHT demokratisch gewaehlt.


abdu antwortete am 13.09.04 (21:25):

@ILLONA:wozu ueber vertauschung nachdenken..hauptsache geht es um araber..diese die das oel NOCH haben.


Illona antwortete am 13.09.04 (21:32):

Hallo abdu,
leider vertstehe ich nicht, was du mir sagen willst. Bitte erkläre es mir.Da musst du schon genauer werden, diese hingeworfenen Zeilen sind etwas wenig und du weißt, ich bin an Antworten interessiert.
Danke.


abdu antwortete am 13.09.04 (21:43):

nein..nein..nicht israel hat 320 oder 330 atombomben..sondern diese kamelentreiber..fast jeder beduiner hat 320 oder 330 frauen..harem eben..sklavinen..noch dazu versteckt (fast)jeder beduiner eine atombombe in seinem zelt..da brauchst nur die zelte aufzuzaehlen..erst dann merkst du,wie gefaehrlich diese nomaden sind..oh gott ..oh gott..was wenn du die zelte der palaestinensischen fluechtlingen noch dazu rechnest?...nein.. die welt ist wirklich in gefahr.


Illona antwortete am 13.09.04 (21:55):

Hallo abdu,
was soll das bedeuten? Soll ich denken ,dass du Nomaden und Beduinen ( ich kenne diese Menschen nicht näher , da ich noch keinem begegnet bin) für gefährlich hältst?
Oder meinst du das alles nur " ironisch ?"
Dass die Welt in Gefahr ist, glaube ich auch , nur so große Angst, wie du sie hier zu haben scheinst, ist bei mir (noch nicht) vorhanden.Entschuldige bitte, wenn ich deine Meinung nicht einordnen kann, aber ich kenne dich noch nicht und muss mir erst selbst ein Bild von deinen Ansichten machen.


abdu antwortete am 13.09.04 (22:07):

ich freue mich liebe ILLONA,weil du interessiert bist..es ist gut wenn man sich fuer hinrichtung von kleinen huebschen iranischen maedchen,angeblich weil sie mal unkeusch waren..und fuer kopfbedeckung[entdeckung]der moslemischen maedchen von paris..und fuer arabische atomwaffen und neutron bomben..und fuer das oel das teuer geworden ist..und fuer leos[krieg und frieden]..und fuer demokratie in brunei..INTERESSIERT ...das ist schon gut..vielleicht interessiert dich der zahl der im irak am sonntag 12/09/2004[in genau 16 stunden]getoeteten IRAKER?moechtest du wissen? einhundertunddrei..ja..103..menschen?..aber moment mal..weisst du,wer sie ermordt hat..weisst du?weisst du warum?.......!!!


Illona antwortete am 13.09.04 (22:26):

hallo abdu,
wenn du mir Angst machen willst , ok , ist dir gelungen.
Wolltest du das?
Deine Freude über mein Interesse klingt nicht so ganz überzeugend.
Ich weiß nicht, wie ich dir glaubhaft machen kann , dass mir die 103 ( wenn du es sagst) getöteten Iraker Leid tun bzw deren Angehörige. Ich kann dir auch nicht sagen , wer sie ermordet hat und warum .


abdu antwortete am 13.09.04 (23:40):

wie so mach ich dir angst?ach ja..weil ich araber bin..!
hallo..WOLFGANG..wo bist du..die dame weiss nicht warum 103 an einem tag getoetet wurden..mein gott hilf mir..ILLONA weiss nicht mal WER sie ermordt hat..da kann ich nur heulen..KILANI[mein freund,der maler]sitzt neben mir..er versucht mich zu beruhigen..[mensch,abdu,benimm dich doch..die dame war ja am letzten sonntag nicht im irak!]


abdu antwortete am 14.09.04 (00:00):

@ILLONA:Ich muss aber die zahl von daoben korregieren:laut WWW.ALARABONLINE.ORG 13/09/2004 um genau 21:05:58 GMT..ist der zahl der irakischen zivilisten,die seit sonntag frueh im irak von den amerikanischen soldaten bis montag 16:00GMT ERMORDET wurden,ist genau HUNDERTZWEIUNDVIERZIG iraker..also 142. allein in alfaludga wurden 18 unbewaffente iraker heute morgen getoetet..darunter 8 muetter..3 kinder...ein ambulance des falludga krankenhauses wurde von der luft von einem amerikanischen hubschrauber mit raketen beschossen..alle insassen starben sofort..der fahrer/2 krankenpfleger/und vier verletzte die zum kh transportiert werden sollten...also wer das getan hat,habe ich dir fluesternd verraten..aber warum?da lasse ich dich ein bisschen raten...gott..wenn die dame bis morgen ratlos bleibt!verzeihe mir mein gott..verzeihe ihnen aber nicht,denn sie WISSEN,was sie tun!


BarbaraH antwortete am 14.09.04 (00:13):

Gerade Du, Illona, hast doch zum Handeln aufgerufen, lieber etwas Falsches machen als gar nichts.... besser als immer nur verhandeln und reden. Oder hast Du nicht genau das geschrieben?

Nun haben Menschen gehandelt. Sie haben 103 irakische Menschen getötet. Lieber etwas Falsches als gar nichts, sagtest Du. Und nun bekommst Du auf einmal Angst? Irgendwie merkwürdig....


Illona antwortete am 14.09.04 (06:12):

abdu,BarbaraH
ich fürchte dich nicht als Araber, ich wußte bisher nicht einmal , dass du es bist, sondern deine Art , wie du jemanden deine Meinung kundtust.Du stellst Behauptungen ( einzelne Worte)in den Raum und nur Fragen, gibst Fragmente als Antworten und ruft Gott ständig um Hilfe an. ( Wobei und wofür denn? )
Das klingt bedrohlich für mich.
Soll ich von oben in deinem Sinne " erleuchtet" werden?
Selbstverständlich weiß ich, dass Im Irak Krieg war (ist) -jedes Opfer ist ein Drama und zu viel.
Ich habe diesen Krieg nicht gewollt oder begonnen oder geführt und auch nichts weiter getan,dass du Gott ( und wir alle beten zu ein und denselben Gott ) für mich um Verzeihung bitten müsstest.( Bei einigen anderen meiner begangenen " Sünden" wäre deine fürbitte sicher hilfreich)
Nochmals : Ich bin , wenn die Zustände für jemanden (z. B für das irakische Volk unter dem Regime Saddam Husseins - und die Erzählungen unseres Irakischen Bekannten klingen sehr echt und ehrlich)für ein Handeln bei den Verantwortlichen , als weiter nur zusehen und abwartend nichts tun. Das bedeutet keineswegs nur KRIEG, sondern eher alles andere.
Ich frage nun nochmals, was wäre eurer Meinung nach " RICHTIG " gewesen ?
Was hätte getan werden müssen - können außer dem Geschehenen?
Wenn ich so sicher weiß , dass etwas falsch ist , dann weiß ich auch das Richtige .
Dass es so falsch war, ist mehr als klar, für einige früher , für andere später.
Ich kann doch nicht ständig " peace not war " rufen ( kann man natürlich schon und tut man ja auch) und gleichzeitig, weil mir selbst keine friedliche Lösung und kein gangbarer Weg dahin einfällt, einfach erwarten und verlangen, dass dies so zu geschehen hat.
Die Menschen sollen doch bitte schön einfach so nur so " vernünftig" sein - wie ich es möchte und meinen Friedenswunsch gefälligst erfüllen.Kann doch nicht so schwer sein,oder??
Klappt aber eben leider bis heute schon erst seit der Steinzeit nicht.
Und es ist mehr als fraglich , ob es bei dieser Bevölkerungsexplosion je klappen wird.


Karl antwortete am 14.09.04 (20:56):

@ Illona,

ich habe mir Zeit gelassen und versucht zu verstehen, was du meinst mit dem Satz "Ich bin , ... für ein Handeln bei den Verantwortlichen , als weiter nur zusehen und abwartend nichts tun. Das bedeutet keineswegs nur KRIEG, sondern eher alles andere."

"Das bedeutet keineswegs NUR Krieg." Meinst Du das wirklich so, Krieg aber auch? Der Grundfehler meiner Meinung nach ist es, Krieg überhaupt in Erwägung zu ziehen. Dass wir diese Steinzeitmethode noch heute anwenden, ist eben nicht mehr zeitgemäß.

Was meinst Du mit "Ich kann doch nicht ständig " peace not war " rufen ... und gleichzeitig, weil mir selbst keine friedliche Lösung und kein gangbarer Weg dahin einfällt, einfach erwarten und verlangen, dass dies so zu geschehen hat." ????

Das verstehe ich überhaupt nicht mehr. Den Krieg nicht zu beginnen wäre doch schon ein gangbarer Weg, den Krieg zu vermeiden.

Im übrigen gehst Du mit keinem Wort auf Argumente ein, die in diesem Thread schon gefallen sind. Mein Eindruck ist eigentlich nicht, dass du diskutieren willst, sondern du willst hier Propaganda für den Krieg machen.

Kein Wort zu der Tatsache, dass von Saddam 2003 weder für die USA, noch für Europa noch für seine Landsleute eine vergleichbare Gefahr ausging, wie heute von den amerikanischen Bomben auf belebte Städte. Kein Wort zum Embarko, dass die Armee von Saddam schon bezwungen hatte.

Kurzum, warum fragst Du uns, was wir für den Frieden getan hätten?? Warum fragst Du nicht die Kriegstreiber, warum sie diesen verdammten Krieg begonnen haben, der nun ein Sicherheitsrisiko für uns alle geschaffen hat?


Illona antwortete am 14.09.04 (22:00):

Hallo Karl,

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Natürlich: Krieg ist immer hässlich, weil jeder Krieg Opfer fordert, zuerst die Wahrheit , dann Menschenleben.Aber es gibt auch historische Beispiele- das gewaltsam herbeigeführte Ende der braunen Barbarei oder der Luftangriff auf Serbien -wo sich die Anwendung von Gewalt retrospektiv als grechtfertigt erwies,weil das Leid, das durch den Gewalteinsatz zugefügt wurde , letztlich weniger mönströs war, als das Leid durch den Gewaltverzicht.Ob das im Irak-Konflikt der Fall ist , ist die entscheidende Frage.Während Bush und Blair sie bejahen, stellt sie die Friedensbewegung nicht einmal.
Noch ist sie moralisch im Recht! Es könnte aber sein, dass sie später ihr Bewusstsein umprogrammieren muss.
Ein gültiges Urteil kann heute noch niemand sprechen.
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Dies habe ich von Anfang an als für mich überdenkenswert geschrieben. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich habe zu keiner Zeit Propaganda für den Krieg gemacht. Ich wollte auch nicht wissen , was wir oder ihr für den Frieden hättet tun können.
Nämlich rein gar nichts. Das war mir klar.

Aber meine entscheidende Frage war und bleibt.

Was hättet ihr vorgeschlagen , was die Verantwortlichen ( also nicht ihr) damals hätten tun sollen.

Heute im Nachhinein wissen wir natürlich, dass es ein schwerer Fehler war, diesen Krieg zu führen.
Unser irakischer Bekannter sieht es nicht so. Er ist über die Befreiung seines Landes glücklich, denn er hofft immer noch, dass es zum Frieden kommt.
Ich hoffe und wünschte das auch

Etwas nicht zu beginnen ( Krieg ) ist zwangsläufig natürlich auch eine Vermeidung des gesamten Vorganges( also Krieges) .Das ist polemisch.

Das Embargo reichte damals wohl nicht aus und die Unsicherheit (für mich damals glaubhaft dargelegt) - was geht dort im Irak vor , (Giftgas) haben mir seinerzeit schon zu schaffen gemacht. Ich wusste seinerzeit nicht, welche Gefahr von Saddam tatsächlich ausging und die amerikanische Bevölkerung auch nicht.

Als es dann ohne UNO Mandat durchgezogen wurde, haben wir diesen Krieg alle verurteilt.

Wie bitte hätte nach deiner Meinung denn der 2. Weltkrieg verhindert, beendet - in Serbien mehr oder weniger Frieden geschaffen werden können ?
Stimmt da die retrospektive Ansicht deiner Meinung nach auch nicht.
Denn das können wir schon beurteilen.


barba antwortete am 14.09.04 (22:16):

an Illona und andere ricardos

Handeln als der Königsweg? Einfach mal kräftig reinhauen - irgendetwas wird schon passieren?

Schon in der Antike wussten die Menschen, dass man überlegt handeln muss und die Folgen seiner Handlung zu bedenken hat (quidquid agis, prudenter agas et respice finem), aber Ihr redet immer noch im 21. Jahrhundert einem blinden Aktivismus das Wort. Oder meint Ihr, wir handeln, die anderen werden das schon ausbaden? Wir lassen die Bomben werfen und die anderen krepieren? So haben wir zumindest gehandelt und uns keiner Unterlassungssünde schuldig gemacht?

Oder glaubt Ihr, dass sich heute noch mit "Blut und Eisen" Probleme lösen lassen? Das hat noch nie funktioniert. Das Sprichwort "Wer Wind sät, wird Sturm ernten" hat sich in Geschichte zu oft bewahrheitet, als dass man noch der Hauruck-Methode das Wort reden dürfte!

Als gute Christen könnt Ihr euch ja auch locker über Matthäus 5,9 oder 26,52 hinwegsetzen?

Wer glaubt, mit Krieg den Frieden sichern zu können, lügt sich in die Tasche. Auch dies wurde schon lange erkannt und formuliert (Erasmus von Rotterdam, Querela pacis, 1517). Aber das macht Euch ja nichts, Hauptsache Ihr habt etwas getan. Die Kollateralschäden, sprich menschliche Opfer, werdet Ihr natürlich entsprechend bedauern. Außerdem, schon die Nazis wussten: "wo gehobelt wird, da fallen Späne".

Liebe Leute, gewöhnt Euch doch bitte daran, erst zu denken, dann zu handeln - und wenn Ihr nicht gleich ein Patentrezept findet, denkt noch Mal und noch Mal nach und v e r handelt - das ist auf jeden Fall besser, als die Mordmaschinerie des Krieges in Bewegung zu setzen und infantile Äußerungen als Entschuldigung vor Euch hin zu plappern.

In der Hoffnung, dass niemand auf die Idee kommt, uns den "richtigen Weg" einzu"krieg"en.


Karl antwortete am 14.09.04 (22:22):

@illona,


du gehst auf Argumente nicht ein. Du fragst immer, was hättet ihr getan? Ich habe bereits geschrieben: Es bestand kein Handlingsbedarf!!!!

Es wurde ein Krieg ohne Not mit konstruierten Gründen begonnen.!


ricardo antwortete am 14.09.04 (23:03):

Illona
Heute gibt es Leute wie Hans Eberhard Richter, ein Psychologe, der behauptet, Deutschland wäre alleine mit Hitler fertig geworden, man hätte das ohne fremde Hilfe und ohne Krieg geschafft.
Das scheint das Traumland der Psychologen zu sein.

Du hast ja so recht mit deinen Thesen, aber das ist schwer sie zu begreifen.
Wer selbst diese Zeit damals nicht als Erwachsener noch erlebt hat, der zieht oft falsche Schlüsse aus dem Geschehenen.

Es gibt die Geschichte von Münchhausen, der sich selbst wieder aus einem Pfuhl gezogen hat.


abdu antwortete am 14.09.04 (23:28):

liebe ILLONA..bist du wirklich so..ich meine im alltaeglichen leben..bist du eine fee oder ein engel oder was?hattest du mal einen bayer getroffen,der abdu heisst? wenn du jm [oh..gott..hilf mir mein gott]rufen hoerst..fragst du ihn WOBEI!!!..
..ich sagte :gott..oh..mein gott..da bekam die dame angst vor mir..was soll ich jetzt sagen..wem soll ich um hilfe bitten!
@BARBA:ab jetzt wuerde ich selber statt[ich kriege]..( ich bekomme)..schreiben..


Illona antwortete am 15.09.04 (14:32):


Abdu
Nein, ich bin weder eine Fee noch ein Engel und es für mich gleichgültig, ob du ein Bayer oder Araber bist . Du gehörst so oder so zu meinen Mitmenschen und aus dem Internetnamen „abdu „ lässt sich schon gleich gar nichts schließen.
Man sollte Gott nicht ohne ganz triftigen Grund anrufen und das passiert mir leider selbst zu oft , muss ich zugeben.
Sollte ich dich , was ich auf gar keinen Fall wollte , dennoch irgendwie beleidigt haben , tut es mir Leid und ich entschuldige mich dafür.
Ich sagte dir doch schon , dass ich mich nicht vor „dir“ als Person fürchte , sondern deine Worte , aber auch die von Barbara und Karl sind beängstigend.

Karl

Ich komme grade von der UNI und habe mich dort für ein Publizistikstudium immatrikuliert ( gerne beweisbereit), in der Hoffnung ( natürlich nicht nur) , dass ich danach besser in der Lage bin , meine Worte so zu wählen, dass man mich nicht derart missversteht, wie es zur Zeit der Fall ist.
Und dass ich an keiner Diskussion interessiert bin sondern nur Propaganda für einen Krieg machen will , ist hoffentlich nur ein Eindruck, denn mehr wäre schon eine „beleidigende Unterstellung“.

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“““““Es wurde ein Krieg ohne Not mit konstruierten Gründen begonnen““““““
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Richtig , aber ich wusste das eben nicht von Beginn an , so wie du es eben ganz sicher wusstest. Ich habe zwar viel darüber gelesen, aber eben doch nicht genug oder nicht den richtigen Berichterstattungen geglaubt.
Das geht ganz sicher zu meinen Lasten und dazu kann , ja muss ich wohl stehen.
Mehr aber nicht. Ich verabscheue Gewalt und mag keine Kriege.

Aber mir lagen damals - und bis heute - die schrecklichen Gemetzel von den Hunderttausenden von afrikanischen Bürgerkriegsgegnern auf der Seele und niemand hat dem Einhalt geboten. Es wurde nur berichtet.
Aus dieser Ohnmacht heraus, sollte meine Aufforderung „ zum Handeln „ verstanden werden. Es bedeutet schlichtweg , etwas gegen das „ Morden“ zu tun und nicht Krieg.

Und so sollte es im Irak meiner damaligen Meinung nach nicht ausgehen , denn für mich ist Diktator eben Diktator.

Schwarzafrikaner wären damals mindestens so „ schützenswert „ gewesen wie heutige Iraker.

Ich sage nochmals ausdrücklich, ich hätte damals keine Lösung für beide Fälle gewusst.