zurück zur Startseite des Seniorentreffs Texte zum Altern

ChatsPartnersucheFreundeKleinanzeigenLesenReisen LebensbereicheHilfe



65 Jahren, die sich in ihrem Dialog von 80-Jährigen abgrenzen, indem sie deren eingeschränkte

Bewegungsfähigkeit beschreiben. Dies erlaubt ihnen eine Distanzierung von einer negativ

beschriebenen Gruppe und gleichzeitige Gemeinsamkeit innerhalb ihrer Altersgruppe: Ich gebe

es hier exemplarisch wieder: 32


A: wir hatten leider nicht * schönes wEtter aber sonst so

A: die ganze reise war- * (HOLT TIEF LUFT)äh: * d | war auch

A: beque:m insofern daß ebn äh-da rücksicht genommn wird daß

A: da | swaren ja auch Achtzigjährige dabei .#ne?##die# / /
B: ja#ja die#könne#

A:#die kÖnn nich so. | die kÖnn nich so. * äh so viel
B: ja auch# nimmer so laufe.#

A: lAUFn.#un un könn nich so viel unternehmn. # nä? und
B:#hmhm- hmhm. hmhm. Hmhm. #

A: dadurch is das(HOLT LUFT) * bequEm gewesn. nech?

B:jA. ja.


Reinhard Fiehler hat beobachtet, dass Gespräche zwischen Älteren den Charakter eines

gemeinsamen Musizierens annehmen können, indem Äußerungen sich oft überlappen oder

simultan erfolgen, was m. E. durch das Beispiel von Thimm bestätigt wird. Er betont jedoch,

dass dieses Phänomen nicht auf ältere Menschen beschränkt ist, bei ihnen allerdings häufiger

auftritt. 33

Fiehler macht auf den größeren Anteil autobiografischer Erzählungen, Klatsch und das

Hinzufügen einer Vergangenheitsperspektive im Alter aufmerksam. Er erklärt diese Phänomene

mit der zunehmenden Immobilität oder dem wachsenden Desinteresse im Alter. 34


Dieter Cherubim erwähnt ,,generationsbedingte Unterschiede in den Einstellungen oder

Haltungen (z.B. Korrektheit, Höflichkeit, Zurückhaltung, Autoritätsgläubigkeit vs. Lockerheit,

Unverbindlichkeit, Ungeniertheit oder Offenheit) oder in der Themengestaltung (z.B.

Vergangenheitsperspektive vs. Gegenwarts- oder Zukunftsperspektive)" 35. Er stellt fest, dass

Alterszuweisungen sowohl von anderen (Fremdzuweisungen) als auch vom Sprechenden selbst

(Eigenzuweisungen) erfolgen. Das zeigt sichz. B. bei der Anrede wie Oma, Opavon anderen

oder eigener Altersthematisierung wie Angabe des numerischen Alters, Hinweis auf

Vergesslichkeit, Schwäche oder Krankheit. Auch Ausdrücke wie ,,in meiner Zeit" oder ,,früher",

Klagen über den moralischen Verfall der Sitten, Disziplinlosigkeit, Sprachverfall etc. verstärken

den Anteil eigener Alterszuweisung. Durch die damit hervorgerufene Gegenreaktion bei den