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Die Gelegenheit, einen Streit vom Zaun zu brechen, ergab sich schon bald. Als Baumer wieder
einmal bei einer geringfügigen Fehlkalkulation von Friedel einen Tobsuchtsanfall bekam, konnte
dieser sich auch nicht mehr beherrschen. Er schrie Baumer ins Gesicht, wenn jemand auf die Idee
kommen würde, alleine die Fehlleistungen des Chefs auf die Waagschale zu legen, dann bräuchte
man auf der anderen Waagschale die ganze Belegschaft, um die Waage ins Gleichgewicht zu
bringen. Baumer bekam einen solch roten Kopf, dass jeder dachte, er würde in nächster Sekunde
zerspringen. Aber diesen Gefallen tat er den Anwesenden nicht. Mit sich überschlagender Stimme
brüllte er: "Reist, Sie sind fristlos entlassen. Auf der Stelle packen Sie Ihre Siebensachen und
verschwinden aus meinem Blickwinkel. Den ausstehenden Lohn überweisen wir Ihnen. Aus
meinen Augen, Sie nichtsnutziges Arschloch!"
Friedel versuchte gar nicht erst, seine Arbeitskraft schriftlich und eingeschrieben dem
Unternehmen zur Verfügung zu stellen, wie er es an einem Kurs der Gewerkschaft gelernt hatte. Er
brauchte eine knappe halbe Stunde, seinen Schreibtisch und den Kleiderkasten zu räumen und sich
von den Kollegen zu verabschieden. Raschmöglichst trachtete er danach, das Fabrikareal zu
verlassen. Denn er wollte nicht riskieren, dass Baumer ihn noch im letzten Moment zurückhalten
würde. Schnurstracks begab er sich in den nahegelegenen Gasthof "Kreuz", wo er sich ein grosses
Bier bestellte und allsogleich seinem neuen Chef telefonierte, man könne ab nächsten
Monatsanfang mit ihm rechnen.
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