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so sein, dass Friedel mal einem Arbeitskollegen gegenüber von seinem Hobby erzählt und dieser
dies dann dem Chef zu Ohren gebracht hatte. Jedenfalls musste er jetzt aufpassen, was er sagte.
"Nun ja", begann er zögernd, "ich habe da schon etwa mal...."
"Na sehen Sie. Hab` ich`s doch gewusst. Ich habe meinem Kollegen ja auch schon halbwegs
versprochen, dass wir uns da ganz auf Sie verlassen können. Ich danke Ihnen für Ihre spontane
Zusage. Der Kollege von der AVOR wird sich dann also noch mit Ihnen in Verbindung setzen.
Nun aber müssen Sie mich entschuldigen. Ich sollte bereits an einer Sitzung sein." Er stand auf und
liess Friedel damit wissen, dass die Audienz beendet sei und er das Büro zu verlassen hätte.
Friedel machte sich sofort auf die Suche nach Kollegen, von denen er wusste, dass sie in einer
Dorfmusik mitmachten. Wenn auch niemand mit Begeisterung zusagte, weil ja jeder wusste, es
würde eine Menge Proben auf ihn zukommen, hatte Friedel doch bis zum Feierabend seine
Blaskapelle beisammen. Dass seine sonstige Arbeit dabei liegen blieb und am nächsten Tag
aufgearbeitet werden musste, verstand sich ja von selbst. Sogar einen Dirigenten hatte er gewinnen
können. Somit konnte er sich nach Feierabend auf die Socken machen, ein Probelokal zu finden.
Auch dies gelang ihm nach einigen Fehlläufen. Allerdings hatte er anschliessend einen mittleren
Schwips, denn natürlich konnte man nicht einfach in eine Wirtschaft hinein platzen und nach
einem Probelokal fragen, sondern musste zuerst etwas konsumieren. Und dass der Wirt nur
zusagte, als er ihm versprach, man würde natürlich anlässlich der Proben auch etwas konsumieren,
sei nur nebenbei erwähnt.
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