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          Georg von Signau: Noch weit bis Eden


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Oberirdischen heute offensichtlich Mühe bereitete. "Freunde, es ist etwas Schreckliches im Tun.

Seit Jahren sind wir einem Forscherteam der Oberirdischen auf der Spur, das den Auftrag hat, ein

Gerät zu erfinden, das es ermöglicht, uns Unterirdische in Sekundenschnelle zu entlarven und zu

eliminieren. Nun scheint es so weit zu sein, denn eine unserer Gruppen wurde bereits als spurlos

verschwunden gemeldet. Wenn dieses Gerät nun in Serie geht, ist es um uns alle geschehen. Wehe

uns, wenn es uns nicht gelingt, das Labor, wo es erfunden wurde, auszuschalten, die Forscher zu

töten und alle Unterlagen über das Gerät zu zerstören."


Die Gruppe um Fedor war so erschrocken über diesen Bericht, dass minutenlang keiner auch nur

ein Wort sprechen konnte. Schliesslich war es Fedor, der die Sprache wiederfand. "Ich denke, es ist

nun an der Zeit", begann er bedächtig, "dass wir uns für euer Vertrauen und alles, was ihr für uns

tut, erkenntlich zeigen können. Es darf sich ja niemand von euch in die Nähe dieses Labors wagen,

denn wenn das wahr ist, was wir eben vernommen haben, dann kommt keiner von euch mehr

lebendig dazu, auch nur noch die Mauern der Labors von aussen zu sehen, geschweige denn von

innen. Wir Ehemaligen aber können von den Suchgeräten nicht erkannt werden, weil wir ja

`Originale` sind. Geht ihr soweit mit mir einig?"


Die Kameraden nickten ihm stumm zu. Sie wussten mit Bestimmtheit, dass es auch ihr Ende

bedeuten würde, falls die Oberirdischen sie finden würden. Nur dass dieses Ende nicht ein

plötzliches sein würde, sondern dass man mit ihnen noch allerlei grausame Experimente

durchführen würde, wie sie es ja selber schon oft an ungetreuen Kollegen mitgemacht hatten.

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