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          Georg von Signau: Noch weit bis Eden


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zum ersten Mal an draussen gedacht hatte. Als hätte er laut gesprochen, legte Aida ihm eine Hand

auf den Arm und lächelte ihn an.


Die Tage vergingen mit Erkundungen durch die Unterwelt, bei denen Aida ihm alles Wissenswerte

mitteilte. Schon am zweiten Tag aber fiel es Fedor immer schwerer, sich zu konzentrieren. Als er

einmal einfach in einem Korridor stehen blieb und sich an den Kopf fasste, sagte Aida: "Ich weiss,

du hast Entzugserscheinungen. Das Serum ist eine Droge, ohne die es euch Oberirdischen dreckig

geht. Aber wir haben für dich vorgesorgt. Komm, der Arzt wartet bereits auf dich."


Sie gingen in ein Zimmer, das vollgestopft war mit Instrumenten. Aida bat ihn, sich auf ein

Ruhebett zu legen. Dann legte sie ihm ein kleines Kissen auf die Stirn. "Wo ist denn der Arzt?"

fragte Fedor.


Aida lächelte. "Du hat ihn auf deiner Stirn. Sei jetzt schön still und entspanne dich." Sie begann zu

summen. Fedor spürte, wie eine wohlige Müdigkeit ihn erfasste. Er schlief ein.

Als er erwachte, war sein Kopf klar. Aida sass noch an seiner Seite. "So, diese Prozedur machen

wir nun jeden Tag, bis du die Entziehungskur hinter dich gebracht hast."


Fedor merkte, dass er nicht er erste und einzige war, der die "Oberwelt" verlassen hatte. Aida

machte ihn hin und wieder auf ihren Erkundungsgängen mit Menschen bekannt, die wie er blaue

Augen und blonde Haare hatten. Weil Aida ihm aber gesagt hatte, die Unterirdischen würden sich

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