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          Georg von Signau: Noch weit bis Eden


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von der Seite her sachte über die Wange. "Tut mir leid für dich," sagte sie. "Aber wir sind dir

unendlich dankbar. Ich verspreche dir auch, dass es den Kindern gut gehen wird und sie eine

anständige Erziehung und Schulung werden geniessen können."


Friedel spürte ihre Aufrichtigkeit. Er schaute ihr traurig in die Augen. Dann sagte er: "Du musst

mir versprechen, dass ihr, wenn es einmal schief gehen sollte mit eurem gemeinsamen Ehemann,

ungeniert mit mir Fühlung aufnehmt. Der Gedanke, es könnte meinen Kindern nicht gut gehen, der

macht mich jetzt schon krank."


Lana nickte. "Das verspreche ich dir. Die Adresse haben wir ja. Oder hat sich die geändert?"


Friedel nahm seine Brieftasche hervor und übergab ihr eine Visitenkarte. Dann füllte er einen

Check aus und übergab ihn Lana. "Den Betrag kannst du selber noch eintragen. Aber bring mich

bitte nicht an den Bettelstab. Wenn ich schon nicht zu meinen Kindern stehen darf, will ich mich

wenigstens ab und zu finanziell beteiligen. Würden sie bei mir aufwachsen, würde mich dies

schliesslich auch eine rechte Stange Geld kosten. Nein, nimm es ruhig," unterbrach er ihren

Protest. Ich bin zwar nicht Millionär, aber arm bin ich auch nicht. Und ich werde mir schleunigst in

einer Bank fünf Sparschweinchen besorgen, in die ich regelmässig meinen Weihnachtsbatzen

einwerfen werde. Nun interessiert mich aber noch folgendes: Warum seid ihr damals, in der

ominösen Nacht am Fluss, so Hals über Kopf verschwunden?"

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