276
Gemeindepräsident des Geburtsortes gratulierte, kannte Friedel ja nicht, da er ihn nie zu Gesicht
bekommen hatte.
Friedel begann zu rechnen: Wann war es denn gewesen, als er das Abenteuer mit den drei Frauen
gehabt hatte? Richtig, im Juni letzten Jahres. Jetzt war es April. Die Geburt hatte angeblich bereits
vor drei Wochen stattgefunden. Kein Zweifel, die Rechnung konnte stimmen, denn es waren so
ziemlich genau zehn Monate her, seit er in der Lichtung am Fluss hatte fischen wollen und von den
Zigeunerinnen davon abgehalten worden war. Friedel schwante plötzlich Ungeheuerliches: Es
könnte ja sein, dachte er mit Schrecken, dass er der Vater der Vierlinge war!
Er hatte keine Ruhe mehr. Nicht mal den Kaffee konnte er austrinken, so aufgeregt wurde er
plötzlich. Friedel, der Unfruchtbare, als Vater von gesunden Vierlingen! Er rief der Bedienung und
bezahlte mit einer Note. Ohne auf das Herausgeld zu warten verliess er die Wirtschaft, was bei der
Serviererin ungläubiges Kopfschütteln hervorrief, war sie es doch eher gewohnt, dass ein Gast
ohne zu bezahlen abhaute, als dass einer ein Trinkgeld in doppelter Höhe des Kassazettels gab.
Draussen kam ihm in den Sinn, dass er vergessen hatte, sich den Ort der Geburt in der Zeitung zu
merken. Er wollte jedoch nicht mehr in die Wirtschaft eintreten. So besorgte er sich am
nächstgelegenen Kiosk einen "KLICK" und schmiss ihn auf den Beifahrersitz. Dann fuhr er zu
einem Ausstellplatz an der Überlandstrasse und parkierte. Inzwischen etwas ruhiger geworden,
nahm er sich die Zeitung nochmals gründlich durch. Er musste feststellen, dass auch dieses
|
|