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          Georg von Signau: Noch weit bis Eden


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Exemplar des "KLICK" genau dasselbe berichtete, wie dasjenige in der Wirtschaft. Dabei hatte er

doch irgendwie die unterschwellige Hoffnung gehegt, einer Fata Morgana aufgesessen zu sein.


Nun fand er auch die Bezeichnung des Ortes, wo die Zigeunerwagen stehen sollten. Er schaute sich

die Landkarte an. Der Ort befand sich kaum achtzig Kilometer von demjenigen, wo er parkierte.

Dann konsultierte er seine Agenda. Diese Termine konnte man alle vergessen, denn es waren

Kunden, die sich immer selber meldeten, wenn sie etwas nötig hatten und nur höflichkeitshalber

besucht werden mussten. Ohne noch lange zu überlegen, startete Friedel den Wagen und fuhr an

den in der Zeitung angegebenen Ort.


Er brauchte nicht lange zu suchen. Schon von weitem sah er unter der Autobahnbrücke eine

Wagenburg. Es sah aus, als ob hier nächstens Karussells und andere Attraktionen aufgestellt

würden. Friedel zögerte. War er wirklich an der richtigen Adresse? Warum standen denn da nicht

nur zwei Wagen, nämlich diejenigen, die er von zuhause kannte?


Er fuhr so nahe als möglich in die Nähe des Platzes, stellte seinen Wagen neben einen Pfeiler der

Brücke und nahm Dino an die Leine. Als ob er hier mit dem Hund auf einem Spaziergang wäre,

ging er unauffällig der Wagenburg zu. Als er noch etwa dreissig Meter entfernt war, kam ihnen

plötzlich ein Rudel kleiner Hunde bellend entgegen gerannt. Friedel liess Dino eilig von der Leine,

denn sonst hätte es zu einem Kampf kommen können, weil Dino sich herausgefordert und bedroht

gefühlt hätte. Das Rudel umschwärmte Dino, freundlich mit den Schwänzen wedelnd und ihn

beschnuppernd. Da keiner Dino mehr als einen Kopf überragte, schätzte er die Gefahr als gering

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