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So stiegen also beide auf ihre Mopeds und strebten dem "Frohsinn" zu, wo Fritz allsogleich eine
Runde Bier bestellte. Nach der ersten Flasche waren die Zungen soweit gelöst, dass man bereits
wusste, dass Fritz Schreiner und Franz Schlosser war. Nach der zweiten Flasche vernahm Fritz
vom Franz, dass dieser erstens bei seiner Mutter lebte und noch unverheiratet war und Franz
wusste von Fritz, dass dieser ebenfalls Junggeselle war, aber eine eigene Wohnung hatte. Da dies
für den Moment alles war, das man voneinander erfragen konnte, ohne in Verdacht zu geraten,
man sei unheilbar neugierig, brachte auch die dritte Flasche keine weiteren Informationen mehr
zutage.
War das erste Treffen im "Frohsinn" noch rein zufällig ausgefallen, konnte man von den nächsten
mit Fug und Recht behaupten, dass sie von beiden geplant und erwünscht waren. Allerdings redete
man nur noch von den Fängen, die man vor Jahren noch in üppiger Zahl hatte machen können und
den allerschlimmsten Misserfolgen, die eben auch zu einem Fischerschicksal gehören.
Am Ende der Saison aber verabredete man sich wieder für die nächste, die ja wie immer Mitte
März kommen würde. Und man versprach sich, unter keinen Umständen sich in den Hafen der Ehe
locken zu lassen, denn dann wäre es aus mit der grossen Fischerfreiheit. Das wusste man von
Kollegen, denen dieses harte Schicksal leider widerfahren war und die nur mehr selten und mit
bitteren Mienen am Fluss erschienen.
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