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und fiel kopfüber in die Fluten. Glücklicherweise bekam ich die Füsse schnell nach unten und
spürte Boden. Ich richtete mich auf und klammerte mich an einem Felsbrocken fest. Dann konnte
ich mich langsam umdrehen und versuchen, mich daran hochzuziehen.
Die Rute wollte davon schwimmen. Aber die Schnur hatte sich um eines meiner Beine verheddert,
so konnte sie nicht weit. Hingegen sah ich ein paar Kleinigkeiten, die sich eben noch in der Tasche
befunden hatten, fröhlich der Stadt zu schwimmen. Mühsam gelang es mir, mich auf den Felsen zu
schwingen. Aber je weiter ich nach oben kam, desto weiter wurden auch meine Hüftstiefel, denn
das Wasser wollte partout sein angestammtes Revier nicht verlassen. Schliesslich war ich so weit
oben in Sicherheit, dass ich es wagen konnte, die Strapse zu lösen. Das Wasser entleerte sich
soweit, dass ich nun mühelos aufstehen und nach oben klettern konnte. Hier angelangt, zog ich
mich bis auf die Unterhosen aus. Alles war platschnasse. Glücklicherweise stand mein Wagen
nicht allzu weit und ich begegnete keinem Menschen.
Es war mir nur recht, dass meine Frau gerade auf Einkaufstour war, denn sie hätte wohl vor
Schreck einen Ohnmachtsanfall bekommen, wenn sie mich so gesehen hätte. Und ich hätte wohl
oder übel rapportieren müssen, dass das, was sie schon lange befürchtet und prophezeit hatte, nun
tatsächlich passiert sei. So aber nahm ich eiligst ihren Fön und trocknete meine Kleider damit. Die
Tasche, den Hut, die Stiefel und den Mantel spritzte ich mit dem Gartenschlauch sauber und
hängte alles über die Wäscheleine zum Trocknen.
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