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wenn sie das machen würde, solle es mir recht sein. Ich hätte aber nicht mehr viel Zeit. Dabei
schaute ich auf meine Uhr und machte ein Gesicht, als ob man mich schon lange zu einem
wichtigen Termin erwarten würde.
Die Verkäuferin verschwand eiligen Schrittes und kam schon nach wenigen Minuten mit dem Chef
wieder. Dieser begrüsste mich mit durchdringenden Augen, so als ob er meine Kreditwürdigkeit
erforschen wollte. Aber nach einigem Wortgeplänkel sagte er in einem Ton, als ob er soeben ein
wohltätiges Werk getan hätte, so solle ich halt in Gottes Namen die Rute nehmen, weg sei weg.
Dann schaute er auf seine Uhr und weg war auch er.
Ich aber trug voller Stolz meine neueste Errungenschaft nach Hause, wo ich ihr augenblicklich eine
Rolle verpasste.
Leider war das Ding noch eines aus der vorteleskopischen Zeit. Da ich zu bequem war, die
einzelnen Glieder jedesmal zu zerlegen, schleppte ich es immer in voller Länge zum
nahegelegenen Aarekanal. Bald einmal musste ich merken, dass es gar nicht so einfach war, unter
den dort in Vielzahl vorhandenen Bäumen und Büschen einen gezielten Wurf zu plazieren. Dafür
aber konnte ich Stellen erreichen, die ich mit einer kurzen Rute niemals erreicht hätte. So konnte
ich auch einige Fänge tätigen. Nur brachte das Bergen der Fische einige Mühe, denn ich konnte die
lange Rute nicht mehr senkrecht halten, wie ich es mit den kurzen gewohnt war. Jedenfalls musste
ich meinem Nachbarn recht geben, der damals und auch heute noch behauptet, nicht die Länge
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