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mein Guthaben mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln einzutreiben. Also, wie ich
gehört habe, hat der Göskoner ein Schiff auf der Aare gen Göskon schwimmen, das
vollbeladen ist mit Esswaren, die ja auch wir dringend nötig haben. Nun geht mein Plan
dahin, dass zwei von euch in Aarau auf die Anfahrt des Nachens lauern. Die zwei
Abgesandten können sich jeder ein schnelles Ross aussuchen. Sobald das Schiff auftaucht,
reitet der eine von euch im Blitztempo zu mir auf die Burg um zu rapportieren, wieviel
Mann Besatzung es hat und wann es vor der Göskoner Burg eintreffen wird. Der andere
aber reitet unauffällig auf der Höhe des Schiffes mit, damit er mir berichten kann, falls die
Waren an einem anderen Ort abgeladen werden sollten. In der Zwischenzeit mache ich mit
den anderen von euch einen Plan, wie wir dem Göskoner die Ware am besten abluchsen
können. Also, wer von euch meldet sich freiwillig für den Ritt?"
Alle starrten auf ihre Fussspitzen und sagten kein Wort. ,,Das habe ich mir doch
gedacht, dass ihr alles Feiglinge seid," brüllte Kuno plötzlich los, dass sie alle erschrocken
davon rennen wollten. Aber Kuno hatte vorgesorgt. Die Türe war verriegelt, ein Ausreissen
also unmöglich. ,,Hiergeblieben," schnarrte Kuno schon ein wenig leiser. ,,So soll denn halt
das Los entscheiden. Ich habe in weiser Voraussicht bereits ein paar Stecklein gebrochen.
Kommt her; wer die zwei Kürzeren zieht, macht sich unverzüglich daran, die Rosse zu
satteln und mit dem nötigen Proviant für vier Tage zu beladen. Kommt also her!"
Einer um den anderen traten wortlos zu Kuno hin und zogen aus seiner Hand ein
Knebelchen. Auf Kommando hielt jeder das gezogene in die Höhe. Es hatte Gerold und den
Schmied Jufli erwischt! ,,So geht denn in des Teufels Namen und macht eure Sache gut.
Und dass ihr nicht etwa auf den Gedanken kommt, abzuhauen. Denn ihr wisst ja: eure
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