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Neuigkeit auf einem Ritt Kuno, dem Schlosshern, als er einen Anstandsbesuch bei ihm
machte.
Diese Nachricht bereitete Kuno schlaflose Nächte. Natürlich hätte auch er die
nötigen Goldstücke gehabt, damit er Waren im Ausland hätte beschaffen können. Aber
diese Lösung wäre ihm wohl nur in äusserster Lebensnot eingefallen. Nein, sein Trachten
ging schon bald in die Richtung, wie er dem verhassten Göskoner die eingeschifften Waren
abspenstig machen könnte. Als er die Lösung gefunden zu haben glaubte, rief er Gerold,
den Schmied Jufli und seine Kollegen, die Stallburschen Bernhard, Karel und Friederich in
das Schloss, was eine absolute Seltenheit war, denn Kuno schaute sonst mit eiserner Härte
darauf, dass das Niedere Gesinde keinen Fuss über die Schlosstreppe machen durfte. Kuno
sass auf seiner Stabelle am riesigen Eichentisch und stierte sie an. ,,Ihr wisst ja alle", fing er
seine Rede an," dass wir alle am Hungertuch nagen." Dann machte er eine Kunstpause, was
Gerold Gelegenheit gab, in seinem Kopf den Gedanken hochkommen zu lassen, dass er
zwar wusste, wie das ganze Schloss und die Bauern jeden Abend mit knurrenden Mägen in
die Strohsäcke krochen. Aber bei ihrem Herrn Kuno sah man noch keine einzige Rippe am
Leib hervortreten. "Und ihr wisst ja alle auch", fuhr Kuno fort, ,,dass mir der Göskoner
noch eine Menge Geld schuldig ist". Wieder machte er eine Pause und schaute mit seinen
stechenden Augen allen lauernd ins Gesicht, ob sie wohl wüssten, dass die Wahrheit doch
eher andersherum war, nämlich, dass Kuno für ein Ross, das er dem Göskoner vor einem
Jahr abgekauft hatte, noch immer den Kaufpreis schuldig war. Dies wusste ja im Umkreis
von ein paar Meilen jedes Kind, denn solche Nachrichten verbreiteten sich wie ein
Lauffeuer auf dem Oltner Markt. ,,So ist es denn nicht mehr als recht, wenn ich versuche,
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