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Krk tat es ihr gleich. In einem Anfall von kindlichem Übermut bespritzten sie sich gegenseitig mit
dem kühlen Nass. Dann war es höchste Zeit, aufzubrechen. Rasch bekleideten sie ich, nahmen ihre
Waffen auf und gingen schneller als zuvor ihren eingeschlagenen Weg.
Als sie in die Nähe der Höhlen kamen, wurden sie von spielenden Kindern gesehen, welche
erschreckt zu den Höhlen liefen und schon unterwegs die "Gefahr" ankündigten. Die ganze Sippe,
soweit sie nicht auf Nahrungssuche unterwegs war, griff zu den Waffen und erwartete die
Ankömmlinge mit schussbereiten Bogen und Speeren. Als sie aber Krk erkannten, ging ein grosses
Erschrecken über ihre Gesichter. Sie meinten, sein Geist sei zurückgekommen um ihnen Unheil zu
bringen. Denn dass Krk das Abenteuer der Kletterei überlebt haben könnte, hatten sie schon nach
ein paar Tagen nach seinem Verschwinden aufgegeben. Aber Krk lachte sie mit blitzenden Zähnen
aus. "Fasst mich doch an, ihr ängstlichen Hasen", rief er ihnen zu. Es waren die Kinder, die sich
zuerst Mut fassten und vorsichtig auf die beiden zu schritten. Zuerst fassten sie an Krks Arme und
Beine und schienen schnell davon überzeugt zu sein, es könne sich doch tatsächlich nur um ihren
Krk handeln. Dann standen sie mit offenen Mündern vor Suiem. Sie zeigte ihre ebenmässigen
Zahnreihen als sie lachte. Damit hatte sie schon gewonnenes Spiel bei den Kindern, die nun die
beiden an den Händen zu den Erwachsenen zogen. Langsam senkten diese ihre Waffen. Chorr trat
vor und legte Krk seine Hände auf die Schultern, was soviel hiess wie: "Ich bin froh, dich wieder
hier zu haben". Aus seinen Augen blitzten Tränen. Damit war der Bann gebrochen. Die ganze
Sippe stand um die beiden Ankömmlinge herum und Krk musste den mit offenen Mündern
Zuhörenden seine Abenteuer erzählen, welche er allerdings noch gebührend ausschmückte. Die
Frauen bildeten einen Kreis um Suiem und befühlten zaghaft ihr langes, schwarzes Haar. Langsam
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