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weichen Waldbodens, als die Riesen an ihnen vorbei galoppierten. Sie drückten sich noch tiefer in
die Büsche und verhielten sich still. Nach einer Weile kam der Platzhirsch mit stolz erhobenem
Geweih zurück und schaute triumphierend in die Runde seiner Kühe, die inzwischen wieder zu
äsen begonnen hatten. Noch eine kleine Verschnaufpause, dann lief er mit heraufgezogenen Lefzen
auf eine jüngere Kuh zu, die im ersten Moment erschrocken davonlief. Bald aber stand sie still und
schaute mit abgedrehtem Hals zu ihrem Gebieter zurück, welcher nun an ihrem Hinterteil zu
schnuppern begann. Seine Erregung zeigte sich an seiner Männlichkeit, die am Bauch aus ihm
heraus zu wachsen schien und bald in heftigen Schlägen auf und ab baumelte. Er stellte sich hinter
die Kuh und besprang sie. Die Kuh machte zuerst erschreckt ein paar kurze Schritte, hielt dann
aber still und liess den Herrscher seine Lust stillen. Als er zitternd von ihr liess, begann sie in aller
Ruhe weiter zu äsen. Nun umkreiste der Bock seine Kühe und trieb sie in einen Seitenpfad. Krk
und Suiem liefen schnell über die Lichtung und kamen an einen Bach, an dem sie den Schweiss,
der ihnen beim Zusehen des Naturschauspiels ausgebrochen war, abwuschen. Dann gingen sie
weiter, Suiem voran. Verstohlen schaute sie sich ab und zu nach Krk um. Wieder kamen sie an
einen Bach. Das Ufer war mit einer Decke aus saftigem Moos bewachsen. Suiem kniete sich in
diese weiche Polsterung. Ihr Blick sah in Krks Augen einen Glanz, wie sie ihn vorher beim Hirsch
gesehen hatte. Sie spürte die gleiche Erregung, wohl ausgelöst durch das Treiben der Hirsche, in
sich aufkeimen. Sie zog ihr Fell über den Kopf und lachte Krk mit blitzenden Zähnen an. Mit
einem leisen Stöhnen riss er sich das Fell über den Kopf und legte sich auf Suiem.
Eine Weile lagen sie ermattet im weichen Moos. Dann suchte Suiem in den Baumwipfeln nach der
Sonne. Sie stand beinahe auf Mittag. Sie sprang in den Bach und wusch sich am ganzen Körper.
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