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eben seine Hand nach einer Flasche streckte, sah er eine andere, verstaubte Flasche im Regal
stehen. Hatte er da etwa mal eine hin gesteckt und dann vergessen, sie mitzunehmen? Er nahm sie
in die Hand und wischte die Staubschicht weg. Trotz seines brummenden Schädels konnte er die
Schrift, die sich darauf befand, lesen: "Für Friedel. Auf Wiedersehn". Wie ein Blitz kam ihm
wieder die Erinnerung an die drei Frauen im Wohnwagen am Fluss. Und eine Sehnsucht
ungeheuren Ausmasses sprengte ihm fast das Herz: Aida. Seine Zukunftsfrau. Was sie wohl in
diesem Augenblick gerade tat? Quatsch, dachte er laut. Sie konnte ja gar nichts machen, weil sie in
diesem Augenblick gar noch nicht geboren war! Oder vielleicht doch? Er selber hatte ja
schliesslich auch gleichzeitig in zwei Zeiten gleichzeitig gelebt damals? "Für Friedel. Auf
Wiedersehn". Wieder und wieder las er diese von den Zigeunerinnen hin gekritzelten Worte. Auf
Wiedersehen, mit wem denn eigentlich? Hatte Elvira, die Zauberin und Wahrsagerin vielleicht gar
nicht sich selber damit gemeint, sondern Aida?
Friedel steckte die Flasche mit dem Wundermittel in die Hosentasche, nahm eine volle Bierflasche
aus der Harasse und begab sich ins Obergeschoss, wo er beide auf den Küchentisch stellte. Dann
füllte er Dinos Teller mit Fleisch aus einer Büchse und einen Topf mit Wasser, den er neben den
Teller stellte. Der Hund stürzte sich hungrig und durstig drauf. Dann nahm Friedel ein Bierglas aus
dem Schrank und begab sich mit diesem und den beiden Flaschen in die Stube, wo er sich seufzend
niederliess. Mechanisch schenkte er sich Bier ein und trank es in einem Zug. Immer wieder wurde
sein Blick wie magisch von der anderen Flasche angezogen. Sollte er oder sollte er nicht? Er trank
den Rest des Bieres direkt aus der Flasche und entkorkte nun bedächtig die andere. Vorsichtig hob
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