Zur Autorenübersicht | Neuere Autoren | Impressum




          Georg von Signau: Noch weit bis Eden


151


entpuppte sich als eine Hecke verdorrter Brennesseln, in die sich Dino eingekuschelt hatte. Friedel

warf Schuhe und Socken nach oben. Dann nahm er das Hundchen liebevoll in die Arme und trug

es durch die Nesseln zu Silvia. Oben angelangt nahm er sich gar nicht erst die Mühe, Socken und

Schuhe wieder anzuziehen, denn die Füsse waren so gefühllos geworden, dass ein Versuch

zwecklos geblieben wäre. Auf die Gefahr hin, am nächsten Tag mit Fieber im Bett zu liegen, lief er

so rasch er nur konnte, mit Dino auf den Armen nach Hause, wo er zuerst dem Hund eine warme

Dusche verpasste, bevor Silvia ihm einen heissen Grog zubereitete und auch er sich ein warmes

Bad genehmigte. Friedel ahnte, dass es nicht das letzte Abenteuer gewesen war, das er mit dem

Hund bestanden hatte!


Das Unternehmen "Suche nach Dino" blieb für Friedel erstaunlicherweise ohne gesundheitliche

Folgen. Das war wohl dem Umstand zuzuschreiben, dass er sofort, nachdem er den Hund gefunden

hatte, im Laufschritt heim rannte. Auch Dino selber liess sich überhaupt nichts anmerken, dass da

etwas Ungewöhnliches mit ihm passiert wäre. So konnte also übergangslos zur Tagesordnung

geschritten werden. Und alles hätte in Harmonie verlaufen können, wenn da nicht ein kleines

Problemchen aufgetaucht wäre, das zwar anfangs ganz leicht lösbar schien, sich mit der Zeit

jedoch zu einem Störfaktor Nummer eins entwickelte:


Friedel und Silvia gingen im Haus von Sonja ein und aus, wie es sich für Familienmitglieder

gehört. Silvia hatte aus ihrer ledigen Zeit noch einen Hausschlüssel. Gerechtigkeitshalber bekam

          Georg von Signau: Noch weit bis Eden