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Am zweiten Tag wollten sie Dino zeigen, wo er ausser ihrer Wiese noch dürfe. Friedel nahm ihn
auf den Arm und sie marschierten gegen den nahegelegenen Wald, wo sie Dino wiederum unter
einen Busch setzten. Der Hund schnüffelte zuerst eine Weile herum. Dann schien er gefunden zu
haben, was für ihn nötig war. Ohne weitere Umschweife machte er, was man von ihm erwartete
und heimste auch sogleich seine Portion Lobhudelei ein. Friedel und Silvia waren voller Stolz über
ihre Erziehungskünste. Und jedermann unterwegs erzählten sie von ihrem unsagbar gescheiten und
gelehrigen neuen Hausgenossen. Sie lernten denn auch an den ersten Tagen eine ganze Menge
netter Leute kennen, die ebenfalls mit ihren Vierbeinern unterwegs waren und auch ihrerseits von
den unglaublichsten Geniestreichen ihrer Lieblinge erzählten.
Am fünften Tag gingen sie auf einem Weg, der mit einem Fahrverbot bezeichnet war, dem Bach
entlang, der an den Rändern bereits ein wenig vereist war. Es war schon so spät, dass es bald
eindunkeln würde. Als sie so friedlich dahin schlenderten und Dino zuschauten, der mal links, mal
rechts am Wegrand schnüffelte und sein Pippi fahren liess, näherte sich plötzlich von hinten, eine
riesige Staubwolke hinter sich herziehend, ein Auto in einem Tempo, dass sie Dino nicht mehr
rechtzeitig an die Leine nehmen konnten. Sie stellten sich dem Wagen in den Weg und machten
verzweifelte Gesten, der Fahrer solle doch sein Tempo drosseln. Aber dieser meinte wohl, man
wolle ihn daran erinnern, dass er sich hier auf einer Strasse mit Fahrverbot befinde. Mit
unverminderter Geschwindigkeit fuhr er auf die beiden Fussgänger zu, so dass sie sich nur noch
mit einem schnellen Schritt zur Seite retten konnten. Im gleichen Tempo fuhr er weiter. Die
Staubwolke war so dicht, dass sie nicht mal das Nummernschild ablesen konnten. Aber dies war
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