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Als sie erwachten, schien die Sonne in das Zimmer. Sie erschraken beide, denn die Uhr zeigte halb
zehn. Und es war nicht Sonntag, sondern ein hundsgewöhnlicher Werktag. Sie hatten verschlafen.
"Ich muss telefonieren, dass ich später komme" sagte Friedel.
"Müsste ich eigentlich auch," lachte Silvia. "Aber kann uns denn einer dazu zwingen, die Wahrheit
zu sagen? Ist doch viel zu schön, diese Wahrheit, die braucht doch keiner zu wissen, oder?
"Da hast du eigentlich recht," antwortete Friedel fast erleichtert. Dann riefen beide nacheinander
ins Geschäft an und entschuldigten sich wegen Unpässlichkeit. Dann aber sanken sie sich wieder
im Bett in die Arme und vergassen die Welt ringsum.
Hörig
Friedel hätte nach dem Desaster mit seiner ersten festen Freundin Anita nie geglaubt, dass man
sich so Hals über Kopf wieder verlieben könnte. Tatsache aber war, dass er nach dem
überraschenden Besuch von Silvia nur noch einen Gedanken hatte: So rasch wie möglich
zusammenziehen, damit er seine Verliebtheit täglich auskosten konnte. Noch war aber ein Problem
zu lösen, das ihm Kummer und Sorgen bereitete. Margit hatte nämlich von Silvia brühwarm zu
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