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Sie merkten nicht, wie die Balkontüre sich langsam öffnete und eine junge Zuschauerin sich auf
die Schwelle niedersetzte. Erst als sie endlich ermattet ihre Spielerei aufgaben und Friedel seine
Geliebte wie ein kleines Kind ins Bett tragen wollte, gewahrten sie, dass sie offenbar schon die
längste Zeit beobachtet worden waren. Erschrocken liess Friedel Margit zu Boden sinken und zwar
so schnell, dass sie auf den Hintern zu sitzen kam. Das Mädchen auf der Schwelle lachte lauthals.
"Braucht euch nicht zu erschrecken oder verstecken," sagte sie. Falls ihr meint, ihr hättet mir da
etwas Neues geboten, irrt ihr euch aber gewaltig. Aber wenn ihr erlaubt, möchte ich auch noch ein
wenig teilhaben an eurem Glück. Es wäre unfair, mich aufzugeilen und dann einfach wieder von
alleine abkühlen zu lassen!"
Sie stand auf und ging schnurstracks auf Friedel zu. "Was die Margit kann, das kann ich schon
lange. Also, wie steht es?"
Friedel hätte ihr am liebsten ein paar runter gehauen, so wütend wurde er beim Gerede des
Mädchens. Aber er wurde sich noch rechtzeitig bewusst, dass eine solche Aktion Margit gefährden
könnte. Er selber konnte ja schliesslich wieder von der Bildfläche verschwinden. Niemand würde
zu wissen bekommen, wer der "Gast" im Hause Beeringer gewesen war. Wenn das Mädchen aber
ausplauderte, was es gesehen hatte, würde es um Margit geschehen sein. Diplomatie war also
angesagt. Friedel lachte etwas gequält und ging auf das Junge Ding zu. Er stand in voller
Männlichkeit vor ihr und sagte: "Wie`s steht, hast du gefragt? Also, wie du dich selber überzeugen
kannst, im Moment überhaupt nicht!" Dann nahm er die Fremde an beiden Schultern und drehte sie
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