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Wohl eine halbe Minute lang war betretenes Schweigen angesagt. Dann, als wollte ihr Friedel
helfen, sagte er: "Der Mann im Haus wird wohl auf der Arbeit sein?" Dabei dachte er bei dem
Wort "Arbeit" eher an "Diebestour", hatte aber die Geistesgegenwart, dieses Wort nicht aus dem
Mund zu lassen.
"Vielleicht ist er tatsächlich bei der Arbeit", antwortete diesmal Lana, "aber diese wird nicht
besonders gut bezahlt, reicht gerade für die Zigaretten und......"
Friedel wurde langsam neugierig. "Na fahren Sie doch fort....."
"Du hast uns keine Befehle zu erteilen, wir fahren fort, wann es uns passt. Im übrigen, mit was
sollten wir denn fortfahren? Wir haben ja im Moment gar keinen Zugwagen."
Friedel dämmerte es, dass er falsch verstanden worden war. "Quatsch! Ich habe nicht gemeint, ihr
solltet mit den Wagen fortfahren, sondern mit dem Reden." Er lachte erleichtert. Und die beiden
Frauen erkannten die komische Situation ebenfalls als solche und stimmten lauthals in Friedels
Gelächter ein.
Damit schien das Eis gebrochen. Ohne Friedel nochmals einzuladen machten die beiden Frauen
eine Kehrtwende und stiegen die Treppe zu ihrem Wagen empor. Friedel schaute sich nach seinem
Hund um. Dieser aber kümmerte sich nicht mehr im geringsten um seinen Meister, sondern
scharrte mit dem Zottigen um die Wette ein grosses Loch in die Wiese. Friedel überlegte sich, ob
er Dino nicht herrufen sollte. Aber dieser war so eifrig in seine Arbeit vertieft, dass es geradezu ein
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