Zur Autorenübersicht | Neuere Autoren | Impressum




          Georg von Signau: Noch weit bis Eden


8


Meter genähert hatte, sah er, dass beide noch recht jung waren. Sie mochten so gegen die Dreissig

gehen. Und hübsch waren sie erst noch, mit ihren blitzenden Zähnen und Augen, wie sie ihn jetzt

so anlachten. Friedel merkte, wie ihm das Blut in die Wangen stieg. "Der wird ja noch rot,"

kicherte die Schwarzhaarige, während die Brünette leise vor sich hin gluckerte.


Die beiden Hunde waren wieder beisammen. Die Brünette ging zu dem ihren und befreite ihn von

der Kette. Ausgelassen tobten die beiden in der Lichtung herum und verfolgten sich ins seichte

Wasser, dass es hoch aufspritzte. "Keine Chance mehr, eine Forelle zu fangen," dachte Friedel mit

gerunzelter Stirne.


Stumm musterten sich die drei Menschen. Schliesslich sagte die Schwarzhaarige: Ich bin die Luna

und das ist die Lana, und wie heisst du? Kannst uns `du` sagen wir beissen nicht!"

Friedel fühlte sich reichlich unbehaglich. Er wäre am liebsten davongerannt. Aber als ob die beiden

Frauen ihm das angesehen hätten, sagten sie wie aus einem Rohr geschossen und zweistimmig:

"Möchtest du gerne etwas zu trinken?"


Wie in Trance hörte Friedel sich antworten: "Gerne, aber macht euch bitte keine Umstände. Ich

möchte niemandem in die Quere....."


"Ach was, du brauchst dich nicht zu zieren, es ist kein Mann im Haus, wenn man dem so sagen

will. Der Mann ist.....," sagte Luna etwas hastig und brach mitten im Satz ab. Sie sah zu den

Wagen, als ob sie befürchte, es könnte sie jemand belauschen.

          Georg von Signau: Noch weit bis Eden