Benutzerprofil von Frauke vdB
Frauke vdB hat auf das Thema RE: Über die Aussichten eines friedlichen Zusammenlebens der Erdbevölkerung im Forum Internationale Politik geantwortet
Die Anthropologie (nach Aristoteles die Lehre vom Menschen) gilt unter den deutschen Naturwissenschaften wegen der relativ geringen Zahl der Professuren/Lehrstühle immer noch als eines der „kleinen Fächer“.
Diese Unterbewertung mag berechtigt gewesen sein, solange sich die Menschenkunde in erster Linie auf die Herkunft und Physis des Menschen bezog (zumal die Letztere gleichzeitig Gegenstand der Biologie und Medizin war). Dass es bei dieser Bewertung geblieben ist, ist jedoch höchst verwunderlich, und zwar insbesondere aus zwei Gründen:Mit den Möglichkeiten zur Bewältigung der Probleme setzt sich die Politik, nebst ihren mehr oder weniger qualifizierten Beratern, zwangsläufig auseinander und schwankt bei der Abwägung eventueller Lösungen zwischen den volks- und weltwirtschaftlichen sowie den regional- und weltpolitischen Auswirkungen hin und her.
- zum Einen, weil sich das Fachgebiet, spätestens seit dem Mittelalter, auf viele andere – u. a. geisteswissenschaftlich und philosophisch orientierte – Komponenten ausgeweitet hat,
- zum Anderen, weil sich längst gezeigt hat, dass die meisten Probleme, mit denen die Menschheit heute konfrontiert ist, von den Menschen selbst verursacht worden sind.
Zu berücksichtigen ist dabei, nachdem es – in der westlichen Welt unerwartet 😨 – zu einem Krieg gekommen ist, die zentrale Frage nach einer Lösung zur Befriedung oder zumindest zur Verhinderung einer weiteren Ausweitung kriegerischer Auseinandersetzungen. Kann es, realistisch betrachtet, d. h. angesichts der Vielfalt der Menschheit (die mit dem Bevölkerungswachstum ständig zunimmt), eine solche Lösung überhaupt geben?
Eine intensive Beschäftigung mit dem aktuellen Stand der Anthropologie ist allein, um eine Antwort auf diese Frage zu finden, unabdingbar notwendig.
Die Entwicklung der Weltbevölkerung (die sich aus der Verrechnung von Geburten- und Sterberate ergibt) steigt unaufhörlich und hat sich von rd. 2,5 Mrd. 1950 auf 7,79 Mrd. 2020 mehr als verdreifacht. Quelle
Während sie in den Staaten der EU und Euro-Zone sinkt, hat sich der Anteil der Bevölkerung Asiens auf 4,5 Mrd. erhöht. Somit kommt bei der Betrachtung der gesellschaftlichen Entwicklung der Menschheit (und insbesondere der sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Einschätzung der voraussichtlichen Auswirkungen politischer Entscheidungen!) der asiatischen Mentalität eine weitaus höhere Bedeutung zu, als der westlichen.
Eine Antwort auf die Frage, wie es um die Menschheit insgesamt bestellt ist, ergibt sich aus einer Analyse bezüglich des Anteils der „Guten“ und der Bösen“ in der Gesellschaft, und diesbezüglich gibt selbst der gefühlte soziale Zustand der Menschheit sicherlich – immer noch – Anlass zur Hoffnung!
Wie stark ausgeprägt bei der weit überwiegenden Mehrheit der Menschen das Mitgefühl, die Hilfsbereitschaft und insofern die Mitmenschlichkeit ist, zeigt sich immer wieder in Notlagen (Flüchtlingsbewegungen, Erdbeben, Tsunamis, Vulkanausbrüchen,) und Krisensituationen, wie dem derzeitigen Krieg.
Ungeachtet der inzwischen weltweiten – nicht zuletzt durch die digitalen Vernetzungsmöglichkeiten geförderten – Verbreitung des Faschismus, handelt es sich, im Vergleich zur Gesamtbevölkerung in den einzelnen Ländern, auch bei diesem Phänomen um Minderheiten (denen es nichtsdestoweniger nachdrücklich entgegenzutreten gilt!).
So schlimm die derzeitige Situation in vielen Teilen der Welt auch ist – sie ist noch nicht verloren, d. h. es lohnt sich weiterhin, sich für Verbesserungen einzusetzen.
Frauke vdB hat auf das Thema RE: Haben wir uns im Laufe des Lebens wesentlich verändert im Forum Plaudereien geantwortet
Es gibt zahllose Möglichkeiten, wie ein Mensch seine Persönlichkeit von Grund auf verändert oder verändern muss. Als erstes Beispiel fällt mir meine Großmutter ein, die mit zunehmender Altersdemenz ein völlig anderer Mensch wurde. Aus einer liebenswürdigen alten Dame wurde eine unglaublich aggressive Schreckschraube, eine Entwicklung, die anscheinend bei Altersdemenz nicht selten ist. Ein Depression kann aus einem fröhlichen und extrovertierten Menschen innerhalb von kurzer Zeit einen in sich gekehrten Einzelgänger machen. Und zuletzt der umgekehrte Fall: jemand, der sich von einer Abhängigkeitserkrankung befreien will, muss in der Lage sein, seine gesamte Persönlichkeit umzukrempeln. Schafft er das nicht, brechen wie weiter oben von jemand angedeutet seine alten Verhaltensweisen immer wieder durch, dann kriegt er auch die Kurve nicht. Es gibt aber tausende von lebenden Beispielen dafür, dass es möglich ist.Im Verlauf meines Lebens habe ich mich ständig - und werde es weiterhin so halten - verändert. Alte Programmierungen aus der grausigen Kindheit erkannt, rausgearbeitet was - deutlich fühlbar - nicht zu mir gehörte. Lernte DIE 'Lehrer' zu sehen, die mir Leitfäden hinhielten, um mich zu mir hin zu verändern. Dazu nutzte ich Erkenntnisse, Erfahrungen die zur Selbstverantwortlichkeit gehör(t)en. Füreinander, miteinander. Authentisch zu werden, zu sein, ist spannende, schwere, sinnvolle Arbeit . Mir geht es um DAS WESEN-t-liche., um Tatsachen.
Es ist aber ein schwerer Weg und es braucht anscheinend einschneidende Erlebnisse oder Krankheiten und viel Zeit, damit jemand sich nicht nur wesentlich verändert, sondern ein ganz anderer Mensch wird.
Über Putin zu spekulieren halte ich für sinnlos. Niemand kann aus der Ferne halbwegs zuverlässig sagen, was mit ihm vorgegangen sein mag.
L.G. Frauke.
Schöne Idee, danke! Willkommen und Abschied Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde! Es war getan fast eh gedacht. Der Abend wiegte schon die Erde, Und an den Bergen hing die Nacht; Schon stand im Nebelkleid die Eiche, Ein aufgetürmter Riese, da, Wo Finsternis aus dem Gesträuche Mit hundert schwarzen Augen sah. Der Mond von einem Wolkenhügel Sah kläglich aus dem Duft hervor, Die Winde schwangen leise Flügel, Umsausten schauerlich mein Ohr; Die Nacht schuf tausend Ungeheuer, Doch frisch und fröhlich war mein Mut: In meinen Adern welches Feuer! In meinem Herzen welche Glut! Dich sah ich, und die milde Freude Floss von dem süßen Blick auf mich; Ganz war mein Herz an deiner Seite Und jeder Atemzug für dich. Ein rosenfarbnes Frühlingswetter Umgab das liebliche Gesicht, Und Zärtlichkeit für mich - ihr Götter! Ich hofft' es, ich verdient' es nicht! Doch ach, schon mit der Morgensonne Verengt der Abschied mir das Herz: In deinen Küssen welche Wonne! In deinem Auge welcher Schmerz! Ich ging, du standst und sahst zur Erden Und sahst mir nach mit nassem Blick: Und doch, welch Glück, geliebt zu werden! Und lieben, Götter, welch ein Glück! Johann Wolfgang von Goethe ---- LG Morrison