Benutzerprofil von Nijoka
Dick ist der Schal, die Knöchel frei,
das ist das neue Arschgeweih!
😊
Danke für deine Recherche! Es ist sehr interessant!
OK!
Danke dir!
Liebe Clematis,
Dieses Forum heißt "Schöne Lyrik" und aus diesem Grund habe ich mein!!! Gedicht hier eingestellt.
Es stellt sich zudem die Frage, was groß und klein ist in der Lyrik.
Ich persönlich dachte, dass dies eine Gedicht gut in diesen Kontext passen würde.
Ergo kann auch der Geigenspieler gelöscht werden, da das wohl ne Nummer zu klein ist.
Liebe Clematis und Dezemberrose,
Die Genehmigung von Nikolaus Kahlen habe ich, denn ich bin es selbst.
Was den Hesse anbelangt.... Das war mir so nicht präsent. Also.... Bitte löschen!
Ein Gedicht, das ich wie kein anderes liebe!
Stufen – Gedicht von Hermann Hesse
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hängen,
der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt, so droht erschlaffen.
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegen senden,
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Das Denkmal steht in Göttingen am Platz der einstigen Synagoge. Wer der Künstler ist, weiß ich leider nicht. Es besteht aus Stahl liegt auf vier Eckpunkten auf und ist in die Höhe geschichtet. Es gehen Stufen hinunter, von wo ich nach oben fotografiert habe.
Ich wollte es unbedingt fotografieren, aus künstlerischen Gründen, aber auch weil ich als jemand, dessen Eltern die Grauen des Krieges auch ab mich weitertrugen, menschlich berührt war.
Der Geigenspieler
So spielt der Geiger seine Lieblingsweisen,
schließt seine Augen, träumt sich weit zurück.
Die Geige singt durch ihn, den armen Greisen,
von alter Heimat und vom Liebesglück.
Ihr Holz schon spröde, alt von all den Jahren,
so mangelt ihr´s an Wärme nicht und Kraft.
Sie lässt ihn diese Wärme widerfahren
mit aller Schwermut und mit Leidenschaft.
Und jeder Ton erhofft, erfleht, klagt an.
Die Geige wird zum Brunnen seiner Seele,
umspült, was sie nicht mehr vergessen kann.
Und er lässt zu, dass sie davon erzähle.
Als wäre Heimat zwischen tausend Tönen,
so streicht er mit dem Bogen seine Geige.
Und manchmal ist ihm zwischen all dem Schönen,
als wenn die Welt sich tief vor ihm verneige.
Nur selten hebt er traurig seine Lider
und lächelt dankend und mit müdem Blick.
Ein Mensch legt Geld im Geigenkasten nieder.
Der Heimattraum verblasst. Er ist zurück.
(c) NikolausKahlen