Wenn Senioren zuhause nicht mehr ohne fremde Hilfe zurechtkommen, stellt sich häufig die Frage, wo die beste Pflege und Betreuung gewährleistet werden kann. Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich Wohngemeinschaften, die speziell für Senioren konzipiert wurden.
©Helmut Seibold
Dabei handelt es sich um Wohneinheiten für sechs bis zwölf Bewohner, mit einer großen Wohnküche und mehreren Gemeinschaftsbädern. Oftmals wird hier davon ausgegangen, dass hier rüstige Senioren leben, die weitestgehend unabhängig ihren Tagesablauf organisieren. Faktisch handelt es sich jedoch bei der Mehrzahl der Senioren-WGs um Pflege-Wohngemeinschaften, in denen die alltäglichen Aufgaben (wie Pflege, Hauswirtschaft und Organisation) von einem oder mehreren Ambulanten Pflegediensten übernommen werden.
Entstehungsgeschichte von Senioren-Wohngemeinschaften
Die Gründung von Senioren-Wohngemeinschaften war alles andere als einfach. Es musste geklärt werden, welchen sozialrechtlichen Status Senioren-Wohngemeinschaften haben. Senioren-WGs zählen zum ambulanten Bereich, weil Miet- und Pflegevertrag strikt voneinander getrennt sind. Die Senioren leben in ihrem Privathaushalt, in dem sie gemeinsam das Hausrecht haben. Ein Pflegedienst, der schlechte Arbeit macht, könnte demnach auch problemlos ausgetauscht werden, denn es gibt die freie Wahl bezüglich des Pflegeanbieters.
Die ersten Senioren-WGs in Deutschland wurden in Braunschweig, Bielefeld und Berlin eröffnet. Zum Teil gab es erbitterten Widerstand gegen die Eröffnung von Senioren-WGs vonseiten der zuständigen Politiker. So lehnten Sozialstadtrat und Bezirksbürgermeister im Jahr 2001 im Bezirk Mitte in Berlin die Eröffnung der ersten Senioren-WG lapidar mit den Worten ab: „Wozu brauchen wir Senioren-Wohngemeinschaften, wir haben doch genügend Heime“. Erst als der Ausschuss für Eingaben und Beschwerden angerufen wurde und der sich einstimmig für diese neue Betreuungs- und Pflegekonzept aussprach, konnte die erste Senioren-WG eröffnet werden. Die Zahl der Wohngemeinschaften in Berlin stieg zwischen 1999 und 2019 explosionsartig von sechs auf inzwischen über 600. Dies ist ein deutliches Zeichen, welch großer Beliebtheit sich diese Form der Pflege und Betreuung offensichtlich erfreut.
Die ersten Senioren-WGs in Deutschland wurden in Braunschweig, Bielefeld und Berlin eröffnet. Zum Teil gab es erbitterten Widerstand gegen die Eröffnung von Senioren-WGs vonseiten der zuständigen Politiker. So lehnten Sozialstadtrat und Bezirksbürgermeister im Jahr 2001 im Bezirk Mitte in Berlin die Eröffnung der ersten Senioren-WG lapidar mit den Worten ab: „Wozu brauchen wir Senioren-Wohngemeinschaften, wir haben doch genügend Heime“. Erst als der Ausschuss für Eingaben und Beschwerden angerufen wurde und der sich einstimmig für diese neue Betreuungs- und Pflegekonzept aussprach, konnte die erste Senioren-WG eröffnet werden. Die Zahl der Wohngemeinschaften in Berlin stieg zwischen 1999 und 2019 explosionsartig von sechs auf inzwischen über 600. Dies ist ein deutliches Zeichen, welch großer Beliebtheit sich diese Form der Pflege und Betreuung offensichtlich erfreut.
Wodurch zeichnet sich eine gute Senioren-WG aus?
Die Qualität von Senioren-WGs lässt sich überprüfen anhand der Pflege, der Betreuung und der Organisation. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist vor allem die personelle Ausstattung einer Wohngemeinschaft. Wird am Personal gespart, dann leiden die Grundpflege und oft auch die Hygiene in der Wohnung und vor allem die Bewohner. Die Folgen sind häufig eine permanent streng riechende Wohnung und überforderte Pflegekräfte. Gut geführte Senioren-Wohngemeinschaften hingegen sind personell gut ausgestattet, beziehen Senioren in Tätigkeiten im Haushalt mit ein. Beliebt sind beispielsweise Aufgaben wie das Schälen von Kartoffeln oder das Ein- und Ausräumen der Geschirrspülmaschine. So entsteht zum einen eine familiäre Atmosphäre und die Senioren haben zum anderen das Gefühl, gebraucht zu werden. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist auch die Einbeziehung der Senioren bzw. deren Betreuer in wichtige Entscheidungen. Zum Programm gehören zudem begleitete Spaziergänge und gemeinsame Ausflüge. Ob eine WG gut geführt wird, sollte anhand einer Checkliste überprüft werden, die die zuvor genannten Punkte beinhaltet.
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