An jedem Haus sind zwischendurch Reparaturen fällig. Umso älter das Gebäude ist, beziehungsweise je länger aufwendige Modernisierungen und Renovierungen her sind, desto größer ist auch die Chance, dass ein größerer Mangel auftritt. Je nach Schaden kann das schnell zur Kostenfalle werden.
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Ein schleichend verlaufender Wasserrohrbruch sich munter in Wänden und Zwischendecken ausbreiten, bis er überhaupt sichtbar wird. Auch Dachschäden oder eine defekte Heizung bergen Probleme. Nun ist die Reparatur aufwendig und teuer. Aber wie lässt sie sich finanzieren ohne das Haus verkaufen zu müssen?
Kosten ermitteln
Zu aller Anfang steht das Ermitteln der Ursache, sodass überhaupt die Kosten benannt werden können. Bei akuten Schäden ist natürlich ein geringerer Spielraum vorhanden, denn wenn das Haus praktisch unter Wasser steht, ist die Einholung diverser Kostenvoranschläge wenig sinnvoll. Grundsätzlich gilt jedoch:
- Kostenvoranschläge – mindestens drei Voranschläge sollten es sein. Ist natürlich schon der erste ein echter Preishit, so kann eventuell auf die weiteren Kostenvoranschläge verzichtet werden.
- Möglichkeiten – nicht jeder Eigenheimbesitzer gibt gerne alles in fremde Hände. Viele Arbeiten lassen sich durchaus selbst erledigen. In diesem Fall müssen die Materialkosten recherchiert werden. Gut ist, dies auch in anderen Fällen zu machen, sodass Eigenheimbesitzer die Materialkosten der Kostenvoranschläge prüfen können.
Mit den wahrscheinlichen Kosten in der Hand lässt sich nun auch die Finanzierung überlegen. Oftmals ist es nicht möglich, die Schäden ganz aus der eigenen Tasche zu bezahlen, da es wenig sinnvoll ist, Rücklagen vollständig aufzubrauchen.
Finanzierung suchen
Vielfach geht der erste Weg direkt zur Hausbank. Das ist nützlich, immerhin sind Hausbesitzer dort bekannt und genießen gerade in ländlichen Regionen einen Vertrauensvorschuss. Dieser kann gerade bei Senioren praktisch sein, denn die Richtlinien zur Kreditvergabe vieler Banken schließen Senioren ab 75 Jahren teils völlig von Krediten aus. Generell gilt:
- Kredite vergleichen – das Angebot einer Hausbank sollte mit weiteren Krediten verglichen werden. Das geht online recht einfach. Zumal können Rentner dort gezielt nach Krediten für Rentner suchen. Es existieren nämlich durchaus viele Banken, die Kreditnehmern ab 65 Jahren noch attraktive Kreditangebote zur Verfügung stellen.
- Kreditsumme – Die Wahl des Kredits hängt auch stark von der höhe der Kosten ab. Wer nur 8.000 Euro Kredite benötigt, muss diese als Immobilienbesitzer im Normalfall nicht zusätzlich absichern. Eine große Sanierung mit Kreditsummen über 50.000 Euro könnte jedoch durchaus eine entsprechende Besicherung über eine Grundschuld oder Hypothek erfordern.
Die Suche nach der passenden Finanzierung kann also durchaus kniffelig werden. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, vorher sowohl den Bedarf als auch mögliche staatliche Förderungen für Reparaturen und Modernisierungen zu checken.
Was ist sonst noch zu beachten?
Ältere Häuser haben ihre besten Zeiten nicht selten schon hinter sich. Während bei Mietobjekten durchaus jemand auf die elektrischen Leitungen schaut, bleiben sie in Eigenheimen oft unbeachtet. Dasselbe trifft auf andere Schadensmöglichkeiten zu. Vielfach verlaufen noch Bleirohre in den Wänden oder Anlagen und elektrische Leitungen entsprechen nicht mehr den aktuellen Verordnungen. Nun gilt:
- Ausbessern geht nicht – ist die Grundlage nach den heutigen Bestimmungen schon nicht erlaubt, so kann auch ein defektes Rohr nicht einfach geflickt werden.
- Ersatz statt Reparatur – mitunter muss also die Grundlage an sich auf den aktuellen Stand gebracht werden. In diesem Fall ist es übrigens keine Reparatur mehr, sondern eine Modernisierung. Für diese gibt es weitere Förderungen und andere Kredite.
- Investition – in alten Häusern können viele Reparaturen tatsächlich als eine Investition gewertet werden, da sie den Wert des Hauses steigern. Auf den Stand gebrachte Heizkörper, Leitungen und eine moderne Heizungsanlage gehören stets dazu.
Mitunter werden diesbezüglich auch staatliche Förderungen geboten. Dies gilt vor allem für Investitionen in die Energieeffizienz des eigenen Gebäudes.
Soll das Haus später von Angehörigen übernommen werden, so dürfen und sollten diese mit ins Boot geholt werden. Gerade bei nur einem Angehörigen ist das natürlich einfach, da Streitigkeiten unter den Angehörigen ausgeschlossen sind.
Fazit – das Eigenheim ist ein Wert
Praktisch ist, dass ein Eigenheim stets für sich als Wert steht, sodass Kredite meist möglich sind. Rentner müssen teilweise ein wenig länger suchen und werden von sehr vielen Banken ausgeschlossen, wenn sie über 75 Jahre alt sind. Online und mit einem zweiten Kreditnehmer ist es jedoch oft einfacher. Fördermittel sollten ebenfalls in die Betrachtung mit einbezogen werden, da sie die Kosten erheblich mindern.
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