Von wegen Ruhestand: Möglichkeiten für einen Nebenverdienst in der Rente

Viele Senioren können oder möchten sich mit Erreichen des Rentenalters nicht zur Ruhe setzen. Stattdessen pflegen immer mehr Rentner einen Nebenverdienst, sei es als Minijob, in der Selbstständigkeit oder als Angestellter in Teilzeit. Doch es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, sich in der Rente einen Groschen hinzuzuverdienen. Lesen Sie folgend, welche das sind. 
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©fxxu | Pixabay.com

Wenn die Rente nicht zum Leben reicht

Leider fällen viele Rentner in Deutschland die Entscheidung, weiterhin berufstätig zu bleiben, nicht freiwillig. Das Thema Altersarmut gewinnt an Brisanz und vor allem – aber längst nicht nur – Frauen sind zunehmend von der Problematik betroffen. Fast jede zweite Altersrente liegt unter 800 Euro. Wer nicht ausreichend Erspartes hat oder durch das Haushaltseinkommen im Gesamten leben kann, hat oft keine andere Wahl mehr als weiterhin zu arbeiten. Ist dies irgendwann körperlich oder geistig nicht mehr möglich, muss der Staat einspringen. Es droht eine Rente am Rande des Existenzminimums.

Hinzuverdienstgrenzen für Rentner

Dennoch gibt es auch eine gute Nachricht: Wer Rente bezieht, darf bis zu 6.300 Euro pro Jahr hinzuverdienen, ohne dass dadurch Abschläge fällig werden. Erst, wenn Sie diesen Betrag überschreiten, wird ein Zwölftel des zusätzlichen Verdienstes zu 40 Prozent auf die Rente angerechnet.  Möglich ist zudem, den Wert dieser Teilrente innerhalb fixer Grenzen von Anfang an selbst festzulegen. Was auf den ersten Blick kompliziert klingt, lohnt sich für die meisten Betroffenen dennoch. Wie bereits erwähnt, ist das Geld aber nicht immer der einzige Grund dafür, als Rentner weiter einer Tätigkeit nachzugehen. 

Arbeit als Aufgabe, Erfüllung & mehr

Stattdessen möchten viele Rentner im Ruhestand schlichtweg nicht die Tage auf dem Sofa verbringen oder mit dem Garten als einzige Aufgabe. Sie wünschen sich stattdessen einen Grund, jeden Morgen aufzustehen. Sie sehnen sich nach Anerkennung, möchten ihre Erfahrungen weitergeben oder sich selbst verwirklichen. Das kann im bisherigen Beruf geschehen, muss es aber nicht. Viele Unternehmen sind angesichts des Fachkräftemangels froh, wenn ältere Mitarbeiter als Freelancer oder in Teilzeit verfügbar bleiben. Zahlreiche Rentner entscheiden sich aber auch bewusst für etwas Neues. Einige absolvieren sogar noch einmal ein Studium. Andere engagieren sich ehrenamtlich und wieder andere gründen ein eigenes Unternehmen. Schlussendlich steht es Ihnen frei, ob Sie im Ruhestand arbeiten möchten, wie viel und als was. Die Möglichkeiten sind quasi endlos…

Ideen für einen Hinzuverdienst im Ruhestand

Wie bereits erwähnt, können Sie natürlich in Ihrem bisherigen Beruf bleiben und als Freelancer oder in Teilzeit arbeiten. Auch klassische Minijobs wie jene an der Kasse eines Supermarkts oder in der Buchhaltung erfreuen sich bei Rentnern in Deutschland großer Beliebtheit. Doch es gibt noch weitere, ungewöhnlichere, spannendere und oftmals einfachere Möglichkeiten, um als Rentner an einen Hinzuverdienst zu kommen. Eine Arbeit also, die Ihnen Abwechslung, Spaß, Erfüllung und ein zusätzliches Einkommen bietet. 
 
Welche für Sie die passende Option ist, hängt zu großen Teilen davon ab, wonach Sie suchen. Brauchen Sie das Geld für Ihren Lebensunterhalt, verdienen Sie in Ihrem vorherigen Beruf oder bei einer klassischen Tätigkeit wie dem Kassieren oft mehr. Suchen Sie hingegen eher nach Selbstverwirklichung, können Sie auch Ihr Hobby zum Nebenverdienst ausdehnen oder einer Leidenschaft wie jener für Tiere nachgehen. Sind Sie noch unschlüssig, so finden Sie nun einige kreative Ideen für den Nebenverdienst als Rentner: 
 
  • Leihgroßeltern: Vor allem für Senioren, welche keine eigenen Enkelkinder (in der Nähe) haben oder jene, die im Umgang mit Kindern so richtig aufblühen, ist der Job als Leihoma beziehungsweise Leihopa perfekt geeignet. Hier entkommen Sie nicht nur der Einsamkeit, sondern können einen aktiven Alltag mit Kinderlachen und Aufgaben wie dem Kochen oder anderen Haushaltstätigkeiten gestalten. Genau genommen, sind Sie als Leihgroßeltern mehr als „nur“ ein Babysitter. Ein Konzept, welches noch relativ neu ist, sich aber steigender Beliebtheit erfreut. Allerdings ist der Verdienst meist eher gering oder beläuft sich auf eine ehrenamtliche Aufwandsentschädigung. Dennoch gewinnen Sie als Leihoma oder Leihopa mehr als nur einen Nebenverdienst. 
  • Übungsleiter: Sie sind sportlich und möchten sich noch lange nicht zur Ruhe setzen? So geht es vielen Senioren, weshalb Sportkurse für Rentner meist gut besucht sind. Sei es Yoga, ein spezieller Kurs für Diabetiker oder eine andere Sportart: Bilden Sie sich zum Übungsleiter weiter und geben Sie selbst solche Stunden. So bleiben Sie fit und können Ihre Termine frei nach Belieben einteilen. In Vereinen bleibt es häufig ebenfalls bei einer Aufwandsentschädigung. Wer jedoch eine Räumlichkeit anmietet und sich als Übungsleiter selbstständig macht, kann durchaus einen attraktiven Nebenverdienst generieren.  
  • Vermieter: Auch, wenn Sie keine eigenen Immobilien besitzen, können Sie Ihre Miet- oder Eigentumswohnung beziehungsweise Ihr Haus zeitweise vermieten. Viele Rentner reisen gerne und bevor das eigene Zuhause derweil leer steht, können Sie via AirBnB etwas Geld einnehmen. Tatsächlich sind Senioren die beliebtesten Gastgeber bei AirBnB und Sie bleiben zugleich in Kontakt mit Menschen jeden Alters sowie aus aller Welt. Möchten Sie hingegen vor Ort sein, wenn Fremde bei Ihnen zu Gast sind, reicht für die Vermietung auch schon ein schönes Zimmer aus und bei einem gemeinsamen Frühstück kommen Sie bestimmt mit den Besuchern ins Gespräch. 
  • Tiersitter: Haben Sie hingegen ein Herz für Tiere, doch möchten sich nicht (mehr) selbst einen Hund oder eine Katze zulegen, so können Sie auch als Tiersitter arbeiten. Wer Platz hat, macht vielleicht gleich eine eigene Hundepension auf. Doch auch im kleineren Stil können Sie etwas Geld damit generieren, eine Katze während des Urlaubs ihrer Besitzer zu füttern, streicheln und mit ihr zu spielen oder einen Hund zu beaufsichtigen, während sein Herrchen Tag für Tag bei der Arbeit ist. Reich werden Sie damit zwar nicht, aber gewiss glücklich und etwas zusätzliches Geld fließt auch noch aufs Konto. 
  • Zeitungsausträger: Vielerorts werden zuverlässige Zeitungsausträger händeringend gesucht. Der Vorteil liegt darin, dass Sie an die frische Luft kommen, sich bewegen und Ihre Arbeitszeiten relativ flexibel einteilen können. Schwingen Sie sich aufs Fahrrad oder nehmen Sie Ihren Hund mit – die Möglichkeiten sind vielfältig. 

Fazit

Wenn Sie noch körperlich und geistig fit sind, steht Ihnen als Rentner quasi die (Berufs-) Welt offen. Verwirklichen Sie sich mit Ihrem eigenen Unternehmen oder setzen Sie sich als Katzensitter zur Ruhe. So unterschiedliche Ihre Wünsche sein mögen, so verschieden sind auch Ihre Möglichkeiten. Gewiss finden Sie dabei auch für sich den passenden Nebenverdienst und können Ihren Ruhestand dadurch ganz gemäß Ihrer Vorstellungen sowie ohne Geldsorgen genießen. 

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