Einsamkeit ist ein Problem, mit dem sich immer mehr Menschen konfrontiert sehen, insbesondere viele ältere Menschen.
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Sie kann allerdings schon im Kindesalter ein unangenehmer Weggefährte sein. Einsame Menschen sind oft müde und antriebslos, kommen nachts jedoch nicht zur Ruhe und leiden unter Schlaflosigkeit. Einsamkeit kann Stress verursachen und damit den Blutdruck steigen lassen und das Risiko für Herzerkrankungen steigern. Das Immunsystem leidet ebenfalls. Wer sich einsam fühlt, ist häufiger krank. Depressionen und Krankheiten, ständige Müdigkeit und Antriebslosigkeit führen dazu, dass sich Menschen immer weiter zurückziehen und ihr soziales Umfeld verlieren. Nicht selten folgt der Griff zu Alkohol oder Tabletten. Dem kann jeder selbst ein wenig entgegenwirken, auch wenn körperliche Beeinträchtigungen es erschweren, soziale Kontakte zu pflegen oder neue Bekannte und Freunde zu finden.
Kurse, Vereine, Gleichgesinnte – sie helfen aus der Einsamkeit
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Insbesondere in den Städten besteht ein überreiches Angebot an Möglichkeiten, passend für jeden Geldbeutel und jeden Geschmack. Wer sich einsam fühlt, denkt häufig, er sei der einzige Mensch auf der Welt, dem es so ergeht. Doch das Gegenteil ist der Fall. Überall gibt es einsame Menschen aller Altersstufen. Wer neue Bekanntschaften sucht, sollte sich zu einem Kurs anmelden oder Mitglied in einem Chor oder dem örtlichen Sportverein werden. Das ZDF zeigt in einer exklusiven Doku, was einsame Menschen belastet und gibt Tipps, die Einsamkeit zu überwinden. Ein Hobby hilft ebenfalls, mit Gleichgesinnten Kontakt aufzunehmen. Das kann auch eine sportliche Tätigkeit sein, wie Wandern. Auf Ausstellungen, Vorträgen oder anderen Veranstaltungen ist es ebenfalls einfach, mit anderen Menschen, die dieselben Interessen haben, in Kontakt zu kommen. Informationen zu solchen Veranstaltungen finden sich beispielsweise auf Aushängen in den Geschäften in der Nachbarschaft oder im Internet. Unter www.veranstaltungenxxl.de finden sich viele Tipps zu den verschiedensten Veranstaltungen nach Städten sortiert. Dort hat auch jeder die Möglichkeit, selbst auf kleinere Veranstaltungen hinzuweisen. Damit lässt sich sogar etwas Geld verdienen, denn für jeden eingetragenen Veranstaltungstipp gibt es eine kleine Belohnung.
Allein sein ist ok
Viele Menschen mögen es, nicht immer mit Menschen zusammen zu sein. Sie sind gerne einmal alleine und können dann auch die Ruhe genießen und nach einem ganz eigenen, gewohnten Tagesrhythmus leben. Doch wer immer allein ist, fühlt sich mit der Zeit einsam. Deshalb tut es gut, sich immer wieder mit anderen auszutauschen. Das muss gar nicht immer persönlich sein, ein nettes Telefonat hilft auch gegen das Einsamkeitsgefühl. Auch das Internet bietet zahlreiche Möglichkeiten für den Austausch mit anderen. Wer nicht mehr so einfach das Haus verlassen kann und es auch gar nicht möchte, kann sich in Foren zu den verschiedensten Themen oder in den sozialen Medien und Online-Communitys mit anderen verbinden. Wer sich das nicht zutraut, kann bei vielen Einrichtungen entsprechende Kurse speziell für Senioren besuchen. Das hat noch einen positiven Nebeneffekt: In den Kursen ist es möglich, neue, nette Menschen kennenzulernen und sich vielleicht auch außerhalb des Kurses zu einem Plausch oder einer Aktivität zu verabreden.
Wer anderen hilft, kann sich gleichzeitig selbst helfen
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Ehrenamtliches Engagement kann ebenfalls dabei helfen, sich nicht mehr einsam zu fühlen. Viele Senioren fühlen sich noch fit und in der Lage, Aufgaben zu übernehmen. Leihomas und Leihopas sind bei Familien mit Kindern sehr gefragt, insbesondere wenn die eigenen Großeltern weiter entfernt wohnen. Die Senioren können bei den Hausaufgaben helfen, vorlesen oder gemeinsam mit den Kindern etwas unternehmen. Häufig werden die Leihgroßeltern zu einem wichtigen Teil der Familie. Auch in Obdachloseneinrichtungen gibt es immer etwas zu tun. Ansprechpartner hierfür sind Kirchen oder Sozialverbände.
Warum empfindet jemand eigentlich Einsamkeit?
Einsamkeit entsteht sehr leicht, wenn sich die bisher gewohnte Lebenssituation plötzlich verändert. Wenn ein geliebter Mensch aus dem Leben scheidet, der lange Zeit Wegbegleiter war, beispielsweise durch eine Trennung oder den Tod, oder wenn die Kinder in eine andere Stadt ziehen, kommen sehr leicht Gefühle von Einsamkeit auf. Auch der eigene Umzug in eine neue Umgebung kann dazu führen, dass Menschen sich einsam und verlassen fühlen. Wer an einer schweren Krankheit leidet, neigt ebenfalls dazu, sich von den anderen zu isolieren. Bei Senioren kommen nicht selten Probleme mit der Mobilität hinzu, wenn das Gehen schwerfällt oder das Autofahren nicht mehr alleine möglich ist.
Für viele ältere Menschen sind die modernen Kommunikationsmittel zu kompliziert. Früher haben die Menschen miteinander telefoniert, um in Kontakt zu bleiben. Heute schicken sie eine kurze Nachricht per WhatsApp oder SMS. Großeltern und auch Eltern sind hier bei der Kommunikation schnell außen vor, weil ihnen das technische Verständnis für diese Art der Kommunikation fehlt. In Baden-Württemberg gibt es eine Initiative, die ältere Menschen auf dem Weg in die Digitalisierung begleiten möchte.
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