Tabakerhitzer statt Zigaretten? – die Alternative zum Rauchen

Seit der Jahrtausendwende haben sich E-Zigaretten als Alternative zum klassischen Rauchen etabliert. Viele Raucher vermissen aber den Geschmack von echtem Tabak, den ihnen E-Zigaretten auf Basis von speziellen Flüssigkeiten, die verdampft werden (Liquids), nicht bieten können.
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©Clear Cannabis | Unsplash.com

Hier kommen Tabakerhitzer ins Spiel. Wie bei E-Zigaretten wird nicht mehr geraucht, sondern unterhalb der Verbrennungsschwelle gedampft. Zahlreiche krebserregende Stoffe werden dadurch zurückgehalten, die sich sonst durch den Verbrennungsprozess gebildet hätten. Wie attraktiv sind Tabakerhitzer wirklich?

Die Funktionsweise von Tabakerhitzern

Tabakerhitzer gibt es in Deutschland erst seit 2017. Ihre Geschichte ist damit noch jünger als bei E-Zigaretten. In Deutschland gibt es erst zwei Anbieter von Tabakerhitzern. Die innovativen Erzeugnisse werden ähnlich wie Zigaretten in einer Schachtel mit 20 Tabaksticks (Heats) angeboten. Die Sticks sind kürzer als Zigaretten, da die Bioverfügbarkeit effizienter ist. Damit der Tabak auch ohne Verbrennung inhaliert werden kann, wird er verarbeitet und unter anderem mit Glycerin versetzt.
 
Wie bei E-Zigaretten wird kein Feuerzeug zum Anzünden benötigt. Das Inhalieren geht einfach durch Ziehen am Mundstück nach Drücken eines Knopfes vonstatten, womit sich automatisch der Erhitzungsvorgang einstellt und die Heizstäbe zu glühen beginnen. Für den Mechanismus wird ein Akku benötigt, der im Pocket Charger aufgeladen wird. Die Aufnahme der Inhaltsstoffe erfolgt technisch durch Einatmen von Aerosolen.

Vergleich mit E-Zigaretten

Ähnlich wie E-Zigaretten sind Heats innovative Alternativen, die von den Herstellern als weniger schädliche Alternative und Mittel zur Rauchentwöhnung angepriesen werden. Viele Gemeinsamkeiten gibt es zwischen beiden Produkten, aber auch deutliche Unterschiede. Gemeinsam ist beiden Erzeugnissen, dass beim Dampfen viel weniger Schadstoffe freigesetzt werden als bei Zigaretten. Auf den Gesundheitsaspekt von Heats wird später noch genauer eingegangen.

In beiden Fällen wird unterhalb der Verbrennungsschwelle gedampft und es gibt eine Vielfalt von Aromen, die Zigaretten schon aus rechtlichen Gründen nicht bieten können, da der Zusatz von Geschmacksstoffen verboten ist. Unterschiedlich sind hingegen die Produkte, die eingeatmet werden. Während Dampfer von E-Zigaretten sich von Tabak auf Liquids umstellen müssen, bleibt der Tabakgeschmack den Konsumenten der Tabakerhitzer erhalten. Dasselbe gilt für den Suchtstoff Nikotin, während Dampfer von E-Zigaretten die Wahl zwischen Liquids mit und ohne Nikotin haben.

Wie schädlich sind Tabakerhitzer für die Gesundheit?

Wie bei E-Zigaretten belegen Studien, dass Heats weniger gefährlich als Zigaretten sind. Interessant wird der Vergleich von Tabakerhitzern mit E-Zigaretten, und hier schneiden Heats in einer Studie des deutschen Drogen- und Suchtberichts 2019 deutlich weniger gut ab. Exemplarisch seien fünf Schadstoffe genannt, wobei im Folgenden zuerst die Menge in Zigaretten, dann in Tabakerhitzern und schließlich in E-Zigaretten angeben wird:
 
  • Formaldehyd: 29 – 130 µg / 4,5 – 5,5 µg / 0,2 – 5,61 µg
  • Acetaldehyd: 930 – 1540 µg / 179 – 219 µg / 0,11 – 1,36 µg
  • 1,3-Butandien: 77 – 117 µg / bis 0,3 µg / nicht definiert
  • Benzol: 50 – 98 µg / 0,64 – 0,65 µg / nicht definiert
  • Nikotin: 1,1 – 2,7 mg / 1,1 – 1,32 mg / variabel

Insgesamt liegen Tabakerhitzer beim Gesundheitsrisiko damit zwischen Zigaretten und E-Zigaretten. Mit Blick auf das Suchtpotenzial weist der Drogenbeauftragte der Bundesregierung darauf hin, dass selbst bei E-Zigaretten mit nikotinhaltigen Liquids ein gewisses Potenzial bei der Suchtbekämpfung vorhanden sein könnte, da bei der Einnahme der Liquids keine suchtverstärkenden Pyrolyseprodukte freigesetzt würden.
 
Die Suchtproblematik von Tabakerhitzern sei hingegen mit der von Zigaretten vergleichbar. Dies dürfte ein schwerer Schlag für die Marketing-Strategie von Anbietern sein, die die Tabakerhitzer als Mittel der Rauchentwöhnung vermarkten. 
 

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Kommentare (1)

ehemaliges Mitglied

Dieses Gerede über die Tabaksucht.
Frage Dich einmal, was Dir wirklich fehlt, wenn Du nicht rauchst.
Mir fehlt die Pause, die Nichtrauchern als Zeichen von Faulheit ausgelegt wird.
Konnte erst aufhören, als mich mein Körper unmissverständlich vor die Wahl stellte.
Dann aber ging es problemlos von jetzt auf gleich.
Mich stören auch andere Raucher nicht.
Habe mir vorgenommen: wenn ich wieder die erste Zigarette rauchen werde,
darf dies keine Angebotene sein, sondern dann kaufe ich mir eine Schachtel.
Lehne also freundliche Angebote konsequent ab!
Wenn Dir ein wirklicher Grund fehlt nicht mehr zu rauchen,
wird Dir auch kein teurer Kursus helfen!
90 % rauchen 6 Monate nach einem Kurs wieder. Nach 12 Monaten sind es fast 100 %
So ein Kursus ist herausgeworfenes Geld!
Es gibt kein gesundes Rauchen!
Die Lunge ist ein empfindliches Gewebe und besteht nicht aus Maschendraht!


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