Wenn von Existenzgründern die Rede ist, denken die meisten Menschen an junge Männer und Frauen, die gerade ihr Studium beendet haben und den Sprung in die Selbstständigkeit mit einer außergewöhnlichen Geschäftsidee, einem gut durchdachten Businessplan und vielen schlaflosen Nächten wagen. Es gibt aber durchaus auch ältere Menschen, die sich beruflich noch einmal verändern und sich selbstständig machen wollen. Tatsächlich gibt es keine obere Altersgrenze für die Selbstständigkeit. Der nachfolgende Artikel gibt Menschen im Alter von über 50 Jahren wertvolle Tipps, damit einem erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit nichts im Wege steht.
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Welche Vorteile genießen ältere Gründer?
Ältere Gründer haben im Vergleich zu jungen Menschen sogar einige Vorteile, die oft vergessen werden:
Die Berufserfahrung ist größer: Ältere Menschen haben schon 20 oder 30 Jahre in einem bestimmten Fachbereich gearbeitet und bringen somit viel Berufserfahrung mit, die bei der Gründung sehr nützlich ist. Fehler werden vermieden und die Gründer wissen genau, worauf es in ihrem Fachgebiet ankommt.
Die Lebenserfahrung ist länger: Auch die allgemeine Lebenserfahrung wird sich bei der Gründung positiv auswirken, weil ältere Gründer mit ihren Mitmenschen und potentiellen Kunden oder Geschäftspartnern ganz anders umgehen werden.Das Vertrauen der älteren Zielgruppe wird größer sein: Gerade, wenn sich ältere Gründer auch an eine ältere Zielgruppe richten, werden sie ganz automatisch ein größeres Vertrauen genießen.
Das Netzwerk ist umfangreicher: Im Laufe des Lebens sammeln ältere Gründer sowohl beruflich als auch privat viele Kontakte und lernen eine Menge Menschen kennen. Dieses Netzwerk wird sich bei der Existenzgründung als äußerst nützlich erweisen.
Die Mitarbeiterführung gelingt besser: Ältere Menschen haben meist gute soziale Kompetenzen und eine natürliche innere Ruhe, weshalb sie auch besser mit ihren Mitarbeitern umgehen können als jüngere Personen. Das wirkt sich positiv auf das neu gegründete Unternehmen aus.
Das Eigenkapital ist größer: Fast immer haben ältere Gründer deutlich mehr Eigenkapital zur Verfügung, weshalb es nicht erforderlich, auf Kredite oder externe Zuschüsse zurückzugreifen.
Schon wegen dieser Vorteile spricht also nichts dagegen, den Sprung in die Selbstständigkeit auch im höheren Alter noch zu wagen.
Tipps für ältere Gründer
Trotzdem kann bei der Gründung natürlich allerhand schiefgehen. Die folgenden drei Tipps sollten sich daher gerade ältere Gründer zu Herzen nehmen.
Tipp 1: Informations- und Beratungsangebote nutzen
Die Anforderungen, die an Gründer gestellt werden, sind sehr hoch. Dementsprechend sollte man sich individuell beraten lassen und sich ausführlich informieren. So bietet zum Beispiel das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Hilfe bei der Gründung. Speziell an ältere Gründer gerichtet ist das Informationsportal der Initiative „Gründer 50plus“.
Tipp 2: Die Buchhaltung vereinfachen
Jeder Selbstständige muss sich um seine Buchhaltung kümmern – egal wie alt er ist. Auch Senioren können ihre Buchhaltung mit einer Software selbst erledigen und so von vielen Vorteilen profitieren:
- Die Kosten für den Steuerberater werden eingespart und können an anderer Stelle – zum Beispiel ins Marketing – investiert werden
- Die Buchhaltung gestaltet sich einfacher als beispielsweise via Excel und Word
- Es kann viel Zeit und Arbeit gespart werden
Buchhaltungsprogramme vereinfachen viele Aufgaben, die im Rahmen der Selbstständigkeit anfallen und gerade älteren Menschen Schwierigkeiten bereiten, wie zum Beispiel das Erstellen von Serienrechnungen, die Anfertigung der Einnahmen-Überschuss-Rechnung oder der Gewinn- und Verlustrechnung, die Verwaltung von offenen Posten, die Umsatzsteuervoranmeldung und das Online-Banking.
Tipp 3: An die Absicherung denken
Auch an die finanzielle Absicherung fürs Alter sollten ältere Gründer denken. Personen, die schon lange in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben, sollten über eine freiwillige Fortzahlung nachdenken. Dasselbe gilt für die freiwillige Weiterversicherung in der Arbeitslosenversicherung: Für Gründer, die schon lange eingezahlt haben und die nicht sicher sind, ob sie mit der Selbstständigkeit Erfolg haben werden, ist das auf jeden Fall empfehlenswert.
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