Selbstbestimmt zu Hause leben bis ins hohe Alter

Der Gedanke, im fortgeschrittenen Alter in einem Pflegeheim zu leben, begeistert sicher wenige. Da die häusliche Pflege die preisgünstigere Alternative zu einer vollstationären Unterbringung in einem Altenheim ist, begrüßen es die gesetzlichen Krankenkassen, dass pflegebedürftige Senioren bis ins hohe Lebensalter in den eigenen vier Wänden unterstützt werden. 
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©Interstid | Freepik.com
 
Typisch ist dabei nicht nur eine Überwachung bei der Medikamenteneinnahme, je nach Pflegegrad übernimmt der Pflegedienst kleine Arbeiten im Haushalt, kauft ein, kocht ein warmes Essen und unterstützt bei der Körperpflege. Auch wenn es anfangs ungewohnt scheint, sollte man diesbezüglich keinerlei Scheu vor dem Krankenpfleger haben und sich u.a. bei der Morgentoilette unterstützen lassen. 

Erste Unterstützungen im Alltag wahrnehmen

Häufig sind es zuerst körperlich anstrengende Tätigkeiten wie das Fensterputzen, die nicht mehr so leicht von der Hand gehen. Auch die Essenszubereitung kann zunehmend schwierig werden. Hier hilft ein mobiler Versorger, der gegen eine faire Gebühr jeden Tag ein warmes Mittagessen vorbeibringt. Wer die schweren Einkäufe nicht mehr über viele Treppenstufen hoch schleppen möchte, fragt junge Nachbarn im Haus nach Unterstützung. Nachbarschaftshilfe ist weitaus kostengünstiger, als wenn ausgebildete Pflegekräfte derartige Hilfstätigkeiten übernehmen sollen, und bringt Jung und Alt einander näher. Leben Schulkinder im Mietshaus, freuen sich diese vielleicht, wenn sie den älteren Damen und Herren dann etwas basteln oder aus dem Schulbuch etwas vorlesen dürfen. Für alle vergeht so die Zeit viel schneller. Werden die Einschränkungen größere, reicht die nachbarschaftliche Unterstützung meist nicht mehr aus. Hier stellt sich die Fragen nach der Nutzung stationärer Pflegeeinrichtungen oder ambulanter Pflegedienste.

Kompetente Hilfe im Haushalt durch ausgebildete Pflegekräfte 

Wer eine abgeschlossene Berufsausbildung in der Pflege genossen hat, kann sich entscheiden, ob in einer Einrichtung oder in der häuslichen Pflege gearbeitet werden soll. Die Altenpfleger Stellenangebote im Internet sollten so aufgebaut sein, dass Interessierte den Aufwand der notwendigen Dienstleistungen gut einschätzen können, um einen ständigen Wechsel durch überlastete Bezugspersonen in der häuslichen Krankenpflege zu vermeiden. So lässt sich mit den Altenpflegern und Krankenschwestern eine gewisse persönliche Beziehung aufbauen. Die Pflegekraft weiß dann recht schnell, bei welchen alltäglichen Tätigkeiten Unterstützung notwendig wird und was ein Kunde alles allein bewerkstelligen kann. 

Billige Pflegekraft aus dem Ausland: Vollzeitpflege – aber zu welchem Preis?

Die Anstellung günstiger Pflegekräfte aus dem benachbarten europäischen Ausland gegen Kost und Logis in die häusliche Pflege zu integrieren, ist ein weit verbreiteter Trend. Der Vorteil von Pflegekräften aus dem Ausland ist, dass diese wesentlich weniger kosten als Pflegepersonal aus Deutschland und 24 Stunden im Haushalt leben. So ist im Notfall über Nacht immer sofort jemand zur Stelle, der helfen kann. Die Alten- bzw. Krankenpfleger und Krankenschwestern können bei Bedarf immer direkt unterstützen. 
 
Pflegekräfte aus dem Ausland sprechen jedoch oft nur unzureichend Deutsch. Das erschwert die Kommunikation mit Betroffenen, was gerade im Fall einer beginnenden Demenz zu einer rapiden Verschlechterung der Symptomatik führen kann. 

Auch Persönliches muss in der häuslichen Pflege nicht zu kurz kommen

In der Regel sind gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Karten spielen oder ein täglicher Spaziergang an der frischen Luft nicht im knappen Zeitbudget eines Pflegedienstes vorgesehen. Altenpfleger verdienen gemessen am täglichen Arbeitspensum immer noch viel zu wenig und müssen sich um eine Vielzahl an hilfebedürftigen Senioren kümmern. Es gibt viele ambulante Pflegedienste unter denen sich auch einige Dienstleister befinden, die vielmehr auf eine bereichernde Freizeitgestaltung als auf Körperpflege oder Hilfstätigkeiten im Haushalt spezialisiert sind. In zahlreichen deutschen Großstädten gibt es gezielte Projekte, welche generationsübergreifend angelegt sind, womit sie alte und junge Menschen zusammenbringen. 
 
Aber auch in einem Seniorenheim gibt es immer wieder Möglichkeiten, sich von der jugendlichen Unbeschwertheit anstecken zu lassen. Viele Kitas tragen zu einem besseren sozialen Miteinander bei und bereiten zu den traditionellen Festen im Jahreskreis etwas für Bewohner des örtlichen Altenheims vor. Kinder entdecken im Kontakt mit älteren Menschen eine natürliche Ruhe und Gelassenheit, die sie zu Hause im hektischen Familienalltag berufstätiger Eltern immer häufig missen müssen. 

Wo finde ich einen guten Pflegedienst?

Wenn die Entscheidung über die Hinzuziehung eines Pflegedienstes ansteht, sollte über den Hausarzt oder den behandelnden Facharzt zunächst ein Pflegegrad beantragt werden. Die Höhe der durch die Krankenversicherung übernommenen Hilfsleistungen richtet sich dabei ganz und gar nach den persönlichen Kompetenzen der Betroffenen. Der Medizinische Dienst überprüft Pflegedienste im jährlichen Turnus. Die Ergebnisse sind öffentlich im Internet einsehbar. Werden Mängel in der Pflege festgestellt, lässt sich dies also im Vorfeld sehr gut selbst herausfinden durch einen Vergleich der regionalen Pflegedienste. Auf diesem Wege lässt sich die Pflege im bekannten Umfeld auf einem selbstgewählten guten Niveau sicherstellen.
 

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Kommentare (2)

FeMo

Anmerkung zum Passus:
Vollzeitpflege – aber zu welchem Preis?

Eine im Rahmen einer "24-Stunden-Pflege zu Hause" eingesetzte Pflegekraft hat Anspruch
auf Zahlung von Mindestlohn für die gesamten 24 Stunden.
 
Das hat das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg (LArbG) entschieden.
Urt. v. 05.09.2022, Az. 21 Sa 1900/19)
. -


Quelle: 
www.lto.de/recht/nachrichten/n/landesarbeitsgericht-berlin-brandenburg-21sa190019-mindestlohn-entlohnung-lohn-24-stunden-haeusliche-pflege-pflegekraft-zu-hause/







 

Elou

@FeMo  
so ist es .. wer kann sich das leisten!? :((


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