Medikamente im Alter: Nicht alles hilft weiter

Je älter ein Mensch ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit das er Tabletten einnimmt. Das geht aus Zahlen hervor, die von Krankenkassen regelmäßig publiziert werden. Demnach nimmt jeder Dritte Senior über 65 Jahre sogar drei oder mehrere Medikamente regelmäßig ein.
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©seventyfour | Pixabay.com

Die Folgen einer dauerhaften Medikamenteneinnahme werden in Deutschland nur selten ausreichend geprüft. In vielen Fällen weiß nicht einmal der Hausarzt, welche Medikamente sein Patient einnimmt. Werden Präparate von Fachärzten verschrieben, erhält der niedergelassene Hausarzt nicht zwingend Information darüber. Daher sollten Senioren sich selbst kritisch bei der Medikamenteneinnahme hinterfragen.

Alternative zu Medikamenten

Ältere Menschen nehmen andere Medikamente ein als jüngere Menschen. Es handelt sich dabei oft um Medikamente zur Behandlung von Krankheiten, die im höheren Alter auftreten. Schmerzmedikamente gehören auch dazu, nicht selten sollen sie gegen Kopfschmerzen helfen. Gerade bei Kopfschmerzen muss es jedoch nicht immer das Medikament sein.
Es gibt zahlreiche Arten von Kopfschmerzen, auch die Ursache für diese extrem unangenehmen Schmerzen sind komplex. Neben Medikamenten helfen auch einfache Hausmittel. Alles über die Entstehung und Behandlung von Kopfschmerzen offenbart dieser Ratgeber. Alternativen zur Medikamenteneinnahme gibt es auch bei anderen Präparaten, die Senioren ab 65 Jahren regelmäßig einnehmen.

Wechselwirkungen nicht beherrschbar

Jeder dritte Bundesbürger ab dem 65. Lebensjahr nimmt drei oder mehr Medikamente ein. Das ist ein generelles Problem, das wenig Beachtung findet. Je mehr verschiedene Medikamente ein Mensch einnimmt, desto größer ist das Risiko von Wechselwirkungen. Sogenannte Wechselwirkungen entstehen immer dann, wenn sich die enthaltenen Wirkstoffe in verschiedenen Medikamenten gegenseitig beeinflussen.
Das Risiko von Wechselwirkungen muss nicht zwingend negativ für die Gesundheit sein. Es gibt jedoch auch Fälle, bei denen verschiedene Medikamente zusammen eingenommen zu lebensgefährlichen Situationen führen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Medikamente gegen Bluthochdruck nicht wirken, weil ein anderes Präparat die Wirkung außer Gefecht setzt. Wie hoch dieses Risiko ist, hängt nicht allein von den Medikamenten ab. Abhängig ist das Risiko auch vom Menschen selbst. Die Aufnahme von Wirkstoffen ist bei jedem Menschen unterschiedlich.

Erst daheim, dann beim Hausarzt

Es ist anzunehmen, dass der behandelnde Hausarzt Wechselwirkungen mit einem hohen Risiko erkennt und die verabreichenden Arzneimittel entsprechend anpasst. Das ist nicht immer der Fall. Ursächlich dafür kann sein, dass der Hausarzt nicht über alle eingenommenen Präparate informiert ist. Maximale Transparenz ist erforderlich, die stets vom Patienten ausgehen muss.
Mittlerweile gibt es für Smartphones von Apple und mit dem Betriebssystem Android Apps, die Wechselwirkungen ermitteln. Dazu werden in der App alle eingenommenen Medikamente angegeben. Anhand der vollständigen Liste wird das Risiko ermittelt. Die Nutzung ist nur ein erster Schritt. Nimmt ein Mensch diverse Medikamente parallel ein, sollte er in jedem Fall seinen Hausarzt informieren.

Die häufigsten Medikamente

Häufig zeigt sich ein zu lascher Umgang von Ärzten beim Verschreiben von Medikamenten. Sie sind für die Gesundheit von Senioren nicht immer gut. Besonders stark verbreitet sind Arzneimittel, die beruhigend wirken. Sie werden oft als Schlafmittel eingesetzt und sollen für einen erholsamen Schlaf sorgen. Fast dreißig Prozent aller Senioren nehmen etwa Medikamente mit Benzodiazepinen ein.
Auf Dauer eingenommen machen die Medikamente süchtig. Kurzfristig helfen sie, langfristig schaden sie. Aus diesem Grund sollte jeder Senior regelmäßig seine Medikamente mit dem Arzt absprechen, auf Notwendigkeit und Wechselwirkungen prüfen. 

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