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Im Englischen heißen die Schädlinge, die wir heute vorstellen, Ransomware. "Ransom" ist das englische Wort für Lösegeld; und der Nachsatz "ware" bedeutet soviel wie "Programm". Diese Lösegeld-Programme gelangen ähnlich heimlich auf den PC, wie es auch Viren und Trojaner tun. Das kann durch das Öffnen einer betrügerischen E-Mail sein oder den Besuch einer unseriösen Internetseite. Das Ziel dieses besonders gefährlichen Schädlings ist es, den Computer als Geisel zu nehmen und ihn komplett zu sperren. Wenn dies geschehen ist, dann kann man den Computer nicht mehr starten und überhaupt nicht mehr benutzen. Es ist auch für echte Experten wirklich sehr schwierig und zeitaufwendig, einen Computer aus dieser Geisel-Situation zu befreien. Und wenn der Computer erst einmal Geisel ist, haben auch Virenscanner keine Chance mehr.
©Monika Wisniewska | Fotolia.com
Was ist so gefährlich?
Die Lösegeld-Programme sind derart mächtig und gefährlich, weil sie oft mit einer Verschlüsselung arbeiten. Die Geiselnahme des kompletten Computers oder einzelner wichtiger Dateien (Bilder, Briefe, E-Mails) erfolgt hierbei wie folgt: Nachdem der Computer befallen ist, verschlüsselt das Lösegeld-Programm die Festplatte teilweise oder komplett. Danach löscht sich das Programm selbst wieder, um keine Spuren zu hinterlassen. Zurück bleibt eine Festplatte, die verschlüsselt wurde und nun von dem Besitzer des Computers nicht mehr genutzt werden kann, weil er den Code zur Entschlüsselung der Festplatte nicht kennt. Erst nach einer Lösegeld-Zahlung an den Programmierer des Lösegeld-Programms wird die Festplatte wieder entschlüsselt.
Verschlüsselung: Gut oder Schlecht?
Sie sehen, wie perfide die Angelegenheit ist: normalerweise ist die "Verschlüsselung" ja von Nutzen. Mit ihr kann der Besitzer einer Festplatte, eines Computers oder von Daten dafür sorgen, dass andere Unbefugte die eigenen Daten nicht nutzen können. Er verschlüsselt also seine Daten mit einem Passwort, welches nur er selbst kennt.
Wenn jetzt aber jemand Fremdes daher kommt und meine Daten, meine Festplatte oder meinen kompletten Computer verschlüsselt, dann kenne ich das Passwort nicht und kann sie nicht mehr nutzen!
Die Lösung ist simpel und teuer
Lösegeld-Programme sind derart schwer zu entfernen, dass selbst die Sicherheitsbehörden in den USA, wo diese kriminelle Methode schon stärker verbreitet ist als in Europa, dazu raten, im Ernstfall das Lösegeld ganz einfach zu zahlen! Dies sei oft die schnellste und kostengünstigste Variante, die Gefahr wieder loszuwerden. Das ist natürlich eine sehr traurige Lösung. Man fühlt sich machtlos. Jederzeit könnte es wieder passieren. Man ist Opfer und man bleibt Opfer. Aber dass selbst die Sicherheitsbehörden keinen guten Rat haben, zeigt die Gefährlichkeit der Lösegeld-Programme.
Wenn Ihr Computer befallen ist und Sie ganz einfach den kompletten Computer löschen, dann sind Sie das Problem auf jeden Fall los. Das geht schnell, kostet keinen Cent und ist garantiert wirksam. Das sollten Sie natürlich nur dann tun, wenn Sie regelmäßig Datensicherungen angelegt haben. Denn mit einer täglichen oder wöchentlichen Datensicherung auf einer externen Festplatte kann Ihnen auch dieser gefährliche Schädling nichts anhaben. Das Mittel gegen diesen digitalen Bösewicht lautet also: Festplatte löschen und Datensicherung einspielen!
Weitere Hilfestellungen zu Computer, Internet und Handy finden Sie unter www.levato.de.
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