Die Alternative zum Zahnersatz mit Gaumenplatte heißt All-on-4. Im Vergleich zu einer implantatgetragenen Deckprothese fallen bis zu 30 Prozent geringere Kosten an.
Von Frau Dr. Gerburg Richter
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Herkömmliche Totalprothesen sind für viele Menschen der Horror schlechthin. Denn dieser kostengünstige Zahnersatz mit Gaumenplatte verursacht oft ein erhebliches Fremdkörpergefühl. Hinzu kommen Würgereiz, Druckstellen sowie ein eingeschränktes Kau- und Artikulationsvermögen. Wer sich an die Gaumenplatte im Oberkiefer nicht gewöhnen kann, der verzichtet häufig auf das Tragen seiner Prothese. Doch ohne Zähne werden die meisten Menschen mit der Zeit immer stiller. Sie grenzen sich selbst aus, ziehen sich aus ihrem sozialen Umfeld zurück und verlieren sprichwörtlich den Anschluss. So weit muss es nicht kommen.
Der Implantologe und Parodontologe Dr. Wilhelm Spurzem empfiehlt seinen zahnlosen Patienten alternativ das "All-on-4-Konzept". Es kommt mit nur vier bis sechs Implantaten pro Zahnbogen aus. Noch am Tag der Behandlung kann der Patient wieder störungsfrei essen, trinken, lachen und sprechen.
Sie erleben eine ganz neue Lebensqualität
"Das Konzept – wir nennen es in unserer Praxis ‚Feste Zähne an einem Tag' - eignet sich für fast alle zahnlosen Patienten" erklärt Dr. Wilhelm Spurzem. Der seit mehr als 24 Jahren im Bereich der hochwertigen Zahnheilkunde tätige Zahnarzt nutzt diese Behandlung auch, wenn seine Patienten eine nicht mehr erhaltungswürdige Restbezahnung haben. Selbst wem schon eine Totalprothese angepasst wurde, für den kann ‚All-on-4' die Lösung sein. Denn die Methode verhilft zu einem perfekt angepassten, sicheren und festen Zahnersatz – mit freiem Gaumen, ohne Druckbeschwerden und Problemen beim Essen.
(Foto: Dr. Spurzem / ©Axel Hess)
"Ich bin begeistert, wie schnell meine Patienten nach dem Eingriff wieder zu ihrer gewohnten Vitalität zurückfinden!" freut sich Fachzahnarzt für Oralchirurgie und Master of Science Implantologie und Parodontologie Dr. Spurzem. "Noch am Tag der Behandlung können die meisten von ihnen die Vorzüge einer gesunden, ausgewogenen Ernährung genießen und längst vergessene Köstlichkeiten ohne Einschränkung verzehren. Bereits nach wenigen Tagen spüren sie ein neues Selbstbewusstsein und mehr Lebensfreude".
Was ist das Prinzip von ‚Feste Zähne an einem Tag'?
‚Feste Zähne an einem Tag' ist eine Behandlungsmethode, bei der ein zahnloser Kiefer mit nur vier bzw. sechs Implantaten und einer festen Brücke zu einem neuen Gebiss aufgebaut wird. Sie ist unter dem Namen All-on-4 oder All-on-6 bekannt geworden und wurde bereits 1998 von Dr. Paulo Malo entwickelt. Seither haben sich mehr als 100.000 Patienten damit behandeln lassen.
Der Eingriff erfolgt selbstverständlich nur nach eingehender Diagnosestellung und individueller Therapieplanung. Nach der Erstberatung wird mit Hilfe eines computergestützten, dreidimensionalen Planungsverfahrens die optimale Position für die Implantate im Kiefer des Patienten ermittelt.
Wie verläuft eine All-on-4-Behandlung?
Ausgehend von den individuellen Voraussetzungen des Patienten werden bei einem schmerzfreien chirurgischen Eingriff zunächst die Implantate verankert. Zwei bis vier sind es im vorderen Bereich der Frontzähne und zwei im Bereich der Backenzähne. Um die Kieferhöhle im Oberkiefer sowie die empfindlichen Nerven im Unterkiefer zu schützen, werden die hinteren Implantate mit einer Neigung von bis zu 45 Grad in den Kieferknochen geschraubt.
Wenn der Patient es wünscht, wird der Eingriff in Narkose bzw. im Dämmerschlaf vorgenommen. Den neuen festsitzenden – zunächst noch provisorischen – Zahnersatz gibt es bereits am selben Tag. Der mit den Implantaten verschraubte vorläufige Zahnersatz in Form einer Brücke kann sogar problemlos bis zu zwei Jahre getragen werden. In der Regel wird er aber etwa vier bis sechs Monate später durch die endgültige Lösung ersetzt. Die Implantate sind nach zwei bis drei Monaten fest mit dem Kieferknochen verwachsen.
Geht es wirklich an nur einem Tag?
Das Konzept "Feste Zähne an einem Tag" kann tatsächlich in nur einer Sitzung umgesetzt werden. Die schräg im Kieferknochen verankerten Implantate garantieren eine äußerst hohe Stabilität. Schon wenige Stunden nach dem schonenden Eingriff kann in den meisten Fällen in beide Kiefer eine sofort belastbare provisorische Brücke eingesetzt werden. Der Patient kommt in der Regel morgens ohne Zähne bzw. mit defekter Restbezahnung zur Behandlung und verlässt die Praxis bereits am Nachmittag mit einem strahlenden Lächeln.
Das ist im Übrigen einer der entscheidenden Vorteile im Vergleich zur implantatgetragenen Versorgung mit Deckprothesen. Hat sich das Knochenvolumen im Kiefer des Patienten bereits stark zurückgebildet, würden ohne einen zeitaufwändigen Knochenaufbau herkömmliche Implantate keinen ausreichenden Halt mehr finden. Nicht jeder Patient möchte und kann so lange warten. Doch auch aus anderen Gründen sind herkömmliche Implantate nicht für jeden geeignet. Deshalb ist das All-on-4 Konzept eine wunderbare Alternative zur herausnehmbaren Totalprothese.
Echte Gaumenfreiheit zu einem guten Preis
‚All-on-4' ist eine schonende, schmerzfreie und mit nur einem chirurgischen Eingriff realisierbare Methode, die vom ersten Tag an viel Freude macht. Wissenschaftliche Studien konnten belegen, dass die Erfolgsrate genauso hoch ist wie bei herkömmlichen Verfahren mit Implantaten. Im Vergleich dazu fallen bei ‚All-on-4' zudem um bis zu 30 Prozent geringere Kosten an. Denn bei einer implantatgetragenen Versorgung mit Deckprothesen sind im Vorfeld zumeist mehrere Sitzungen zum Knochenaufbau nötig. Erst danach können die sechs bis acht Implantate pro Kiefer eingesetzt werden.
Die Brücke ist mit den Implantaten im Ober- und Unterkiefer übrigens nur verschraubt. Während der regelmäßigen Nachsorgetermine in der Praxis kann sie problemlos und schmerzfrei abgenommen werden. Mundgeruch ist bei diesem Zahnersatz nur selten ein Problem. Denn die Mundhygiene ist viel einfacher, effektiver und nachhaltiger als bei der herkömmlichen Prothese. Im Falle eines Defekts kann die mit den Implantaten verschraubte Brücke leicht repariert werden. Auch das wirkt sich positiv auf den Geldbeutel des Patienten aus.
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