Mit zunehmendem Alter verändert sich so einiges – nicht nur äußerlich. Auch das Sinnesorgan Nase ist dem Wandel der Zeit ebenso ausgesetzt. Besonders häufig entwickeln ältere Menschen eine chronisch senile seröse Rhinitis – auch Alterstropfnase genannt. Gemeint ist hier ein anhaltender, wässriger Schnupfen. Doch könnte es sich dabei um eines der Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung handeln?
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Laufende Nase im Alter: Weitere Symptome
Auch wenn es sich zunächst widersprüchlich anhört, so leiden ältere Menschen einerseits an einer zeitweise trocken-verkrusteten Nase, anderseits beschweren sie sich über eine verstopfte und stark tropfende Nase. Die Atmung fällt zunehmend schwerer und führt nachts häufiger zum Schnarchen. Die unzureichende Sauerstoffzufuhr kann Kopfschmerzen zur Folge haben. Leider gehört außerdem das Abnehmen des Riechvermögens zu den altersbedingten Rhinitis-Beschwerden. Ist die Nasenschleimhaut sehr trocken, kommt es zudem nicht selten mal zu Nasebluten.
Welche Ursachen stecken hinter einer chronischen Rhinitis?
Die Schwerkraft macht im Alter auch nicht vor dem Bindegewebe der Nase und den Knorpelstrukturen halt. Das Resultat: Die Nase wird größer, die Nasenspitze senkt sich ab und die Nasenflügel fallen etwas mehr ein. Die Atmung wird aufgrund der entstehenden Engpässe erschwert.
Durch eine altersbedingte Zellreduzierung trocknen außerdem die Schleimhäute immer mehr aus. Es entwickeln sich Krusten, die sehr unangenehm sein können. Gleichzeitig reagiert der Körper mit einer übermäßigen Sekretproduktion, wodurch die Nase vermehrt tropft.
Hält der Schnupfen über einen längeren Zeitraum an oder wurde gar nicht erst richtig auskuriert, kann sich daraus eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) entwickeln. Zusätzliche Symptome sind dann ein starkes Druckgefühl und Schmerzen im Gesicht, welche sich beim Vorbeugen des Kopfes verschlimmern. Genauso gehören Fieber und allgemeine Mattigkeit zu den typischen Beschwerden einer Sinusitis. Bei dieser Infektion befinden sich die Krankheitserreger in den Nebenhöhlen im Schädel-Kiefer-Bereich (zum Beispiel in der Stirn- oder Kieferhöhle).
Nicht selten sind Senioren im Alter auf verschiedene Medikamente angewiesen. Leider sind deren Nebenwirkungen manchmal mitverantwortlich für Nasenprobleme. Beispielsweise fördern Acetylsalicylsäure, Phenprocoumon oder auch Clopidogrel (blutverdünnende Arzneien) bei angegriffenen Schleimhäuten das Risiko für die Entstehung von Blutungen.
In jedem Alter beeinflussen auch Umweltbedingungen, wie kalte, trockene Luft im Winter, die Anfälligkeit der Nase für Beschwerden. Genauso gehören sich im Alter entwickelnde Allergien oder Asthma zu den ursächlichen Faktoren von Nasenproblemen.
Therapie einer ständig laufenden Nase im Alter
Für eine altersbedingte Riechstörung gibt es keine spezielle Behandlung. Die Therapie richtet sich nach den entsprechenden Beschwerden und der Grunderkrankung. Für gewöhnlich lindern Medikamente die Symptome, aber bei leichten Problemen können Hausmittel ebenfalls Linderung verschaffen.
Eine Nasennebenhöhlenentzündung und die entsprechenden Symptome sind unbedingt frühzeitig zu behandeln, damit die Erkrankung nicht chronisch wird und sich die Erreger nicht über die jeweiligen Nebenhöhlen zum Beispiel bis zum Gehirn oder den Augen ausbreiten. Mögliche Gefahren einer unbehandelten Sinusitis könnten sonst ein Hirnabszess oder eine Augenhöhleninfektion sein. Schleimlösende und entzündungshemmende Medikamente öffnen die Atemwege und die Nebenhöhlen wieder. Gegen die Schmerzen und hohes Fieber können Betroffene Präparate mit den Wirkstoffen Paracetamol oder Ibuprofen einnehmen.
Eine Therapie mit Antibiotika ist nur dann sinnvoll, wenn nachweislich Bakterien für die Beschwerden verantwortlich sind. Denn gegen andere Erreger ist das Medikament wirkungslos und fördert nur Resistenzwerdung der Keime. Das heißt, dass die Erreger lernen, sich gegen die Arznei zu behaupten und das Mittel keine Linderung mehr bringt.
Es gibt in besonders schweren Fällen die Möglichkeit, bei einem chirurgischen Eingriff den Luftstromweg durch die Nase frei zu machen und dadurch zu öffnen. Zur Beruhigung: Die Operation ist gewebeschonend (minimalinvasiv), also ohne größere Einschnitte, und nur in den seltensten Fällen überhaupt notwendig.
Abschwellende Nasensprays wirken bei Schnupfen auf kurze Zeit angewendet, können aber einen „Gewöhnungseffekt" mit sich bringen. Die Schleimhaut schwillt dann immer wieder an und erschwert so die Atmung. Besser sind hier Sprays mit Salzlösung und Dexpanthenol, sie beruhigen und befeuchten das Naseninnere, ohne abhängig zu machen.
Um die Nasenschleimhaut gut zu befeuchten und dadurch Problemen vorzubeugen, bietet es sich an, Kamillendampf zu inhalieren. Außerdem hilft die Wärme zusätzlich die Verstopfungen in der Nase zu lösen.
Im Handel erhältliche Luftbefeuchter schaffen ebenfalls eine angenehme Luftfeuchtigkeit. Alternativ können kleine Schüsseln mit Wasser, welches regelmäßig auszutauschen ist, auf die Heizung gestellt werden.
Da Senioren häufiger bereits andere Arzneien einnehmen müssen, ist es ratsam sich vor der Anwendung eines neuen Medikaments ärztlich abzusichern, was mögliche Wechsel- und Nebenwirkungen betrifft.
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