(K)eine Frage des Alters – Ältere Menschen und Technik

(K)eine Frage des Alters – Ältere Menschen und Technik
Die digitale Technologie hat sich in den letzten Jahrzehnten stetig weiterentwickelt und nachhaltig beeinflusst, wie Menschen miteinander kommunizieren, sich informieren, einkaufen oder neue soziale Kontakte knüpfen. Für die jüngeren Generationen von X über Y gehören digitale Technologien wie das Internet zur alltäglichen Normalität. Aber so selbstverständlich Internet, soziale Medien und Co. in unserem Leben sind, so herausfordernd sind digitale Technologien oft für ältere Menschen.
 

Oft fehlt es älteren Menschen an Selbstbewusstsein hinsichtlich ihrer eigenen Fähigkeiten, Neues zu erlernen, oft steht aber auch die Überforderung im Weg. Es fehlt das Verständnis, wie moderne Technologie funktioniert und welchen Nutzen sie mit sich bringt. Auf der anderen Seite sind körperliche Herausforderungen, die das Älter werden mit sich bringt, eine Hürde. Dabei stellen digitale Technologien für ältere Menschen in vielerlei Hinsicht einen großen Nutzen dar. Gerade in den letzten Jahren haben sich die digitalen Angebote vermehrt auf ältere Menschen und ihre Bedürfnisse ausgerichtet. Die folgenden Beispiele zeigen verschiedene digitale Technologien, welche für ältere Menschen nützlich sein können und wie sie am besten genutzt werden können.

Tablets

Gerade für ältere Menschen sind Tablets optimal. Im Gegensatz zu Smartphones verfügen Tablets über einen, je nach Gerätetyp, großen Bildschirm – perfekt für ältere Menschen mit Sehproblemen. Tablets wiegen nicht viel und nehmen nicht viel Platz weg. Ältere Menschen können ihr Tablet problemlos mitnehmen. Aufgrund der Bildschirmgröße sind Tablets ideal zum Spielen verschiedener Spiele, die man sich in einem App Store, im Internet herunterladen oder mittels Internetverbindung online spielen kann. Gerade für ältere Menschen eigenen sich hier Denk- und Strategiespiele wie Blackjack, um geistig fit zu bleiben und Krankheiten wie Altersdemenz entgegen zu wirken. Einige Tablets verfügen sogar über eine abnehmbare Tastatur, sollte man sich mit der Nutzung des Touch Screens noch etwas schwertun. Zudem besteht die Möglichkeit, einen Stift für sein Tablet zu kaufen. Zu guter Letzt sind Tablets erschwinglich, da sie grundsätzliche günstiger sind als Laptops oder Computer.

Digitale Geräte für die Fitness

Nicht nur in jungen Jahren, auch im Alter ist es wichtig, fit und gesund zu bleiben. Denn dies kann dazu beitragen, bestimmten medizinische Problemen wie Diabetes oder Herzerkrankungen vorzubeugen Für ältere Menschen kann ein digitales Fitnessgerät zudem ein Ansporn sein, sich täglich zu bewegen. Mittlerweile gibt es verschiedene sogenannte Fitness Tracker, die man beispielsweise wie eine Uhr um sein Handgelenk tragen kann, und die sämtliche Aktivitäten über den Tag hinaus aufzeichnen und auswerten. Die meisten Fitnessgeräte zeichnen folgendes auf: Anzahl der Schritte, verbrannte Kalorien, Puls und Schlafverhalten. Einige Geräte wie die digitale Fitnessuhr „Fitbit Surge”, die mit dem Smartphone benutzt werden kann, verfügen zudem über ein integriertes GPS-System. Wieder andere Geräte sind wasserfest und können während des Schwimmens problemlos getragen werden.

Medikamenten Apps

App steht für die Abkürzung des englischen Wortes „Application” und bedeutet ins Deutsche übersetzt Anwendung. Eine App ist eine Art Computerprogramm, das es dem Nutzer ermöglicht, schneller an bestimmte Informationen zu kommen ohne eine Website im Internet aufrufen zu müssen. Es gibt die verschiedensten Arten von Apps, die entweder für die Betriebssysteme Android oder iOS und somit auf einem Tablet oder Smartphone verfügbar sind. Diese digitalen Anwendungen können das Leben für ältere Menschen erleichtern und auch sicherer machen. Für ältere Menschen, aber auch für Patienten, die täglich Medikamente zu sich nehmen müssen, sind Medikamenten Apps eine große Hilfe im Alltag. Medikamenten Apps wie „MyTherapy” erinnern mittels Erinnerungsfunktion, Medikamente pünktlich und in der richtigen Dosierung einzunehmen. Dies ist gerade dann hilfreich, wenn man mehrere Arzneimittel über den Tag verteilt einnehmen muss. So können Einnahmefehler und ungewollte Therapieunterbrechungen vermieden werden.

Mobiltelefone

Wenn man über Mobiltelefone spricht, denken die meisten Menschen automatisch an junge Menschen mit ihren Smartphones. Allerdings will auch die ältere Generation diese Technologie nutzen. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an verschiedenen Geräten auf dem Markt, die speziell für Ältere entwickelt wurden – alle sind einfach gestaltet, so dass sie ohne großen Aufwand genutzt werden können. Das bekannteste Modell besitzt extra große Tasten, so dass Menschen mit Sehproblemen oder Arthritis es gut nutzen können. Ebenso besitzen speziell auf ältere Menschen entwickelte Mobiltelefone einen großen Bildschirm und große Schriftgrößen. Wer nicht auf die neueste Technologie verzichten will, für den ist immer noch der Kauf eins Smartphones eine Option. Smartphones bieten die große Auswahl an Apps für Spiele, Einkaufen, Musik, Filme, soziale Medien, Gesundheit oder Nachrichten – sie sorgen für Unterhaltung, Kontakt zu Freunden und Familie und Sicherheit. 

Soziale Kontakte online pflegen

Gerade ältere Menschen fühlen sich oft isoliert. Aufgrund von körperlichen Beschwerden fehlt es an Mobilität oder die Familie wohnt weit weg. Soziale Netzwerke wie Facebook, Chatprogramme oder die Videotelefonie „Skype” machen es hier einfacher, mit Freunden, Kindern und Enkelkindern in Kontakt zu bleiben – egal wo man sich gerade auf der Welt aufhält. Skype zum Beispiel kann kostenlos heruntergeladen werden und mit einer Wi-Fi Verbindung oder mit dem Datenvolumen des eigenen Smartphones kostenfrei genutzt werden.
 
Ob ältere Menschen in Deutschland digitale Technologien nutzen, wurde in Studien wie der ARD/ZDF-Onlinestudie aus dem Jahr 2017 untersucht. Ihr zufolge sind von den über 60-Jährigen rund 62 Prozent täglich online. Und von den über 70-Jährigen nutzen rund 40 Prozent täglich das Internet. Im Vergleich zu den Vorjahren eine deutliche Steigerung, allerdings darf man bei diesen Zahlen folgendes nicht außer Acht lassen: Die Menschen, die heute über 60 Jahre alt sind waren um das Jahr 2000, als das Internet populär wurde, rund 50 Jahre alt und somit bereits Technik affin.

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