Internetanschluss einrichten – welche Techniken gibt es?

Das Internet hat sich längst etabliert und Mehrheit will nicht mehr darauf verzichten.
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In der Anfangsphase konnten freilich nur wenige Menschen diesen Service nutzen, heute beläuft sich die Zahl der weltweiten Internetnutzer auf über 4,1 Milliarden. In Deutschland surfen bereits die Hälfte der über 65-Jährigen im Internet.

Dieser große Erfolg hat aber nicht nur mit den immer umfangreicheren Möglichkeiten zu tun (so kann man zum Beispiel vom Sofa aus einkaufen und seine Rechnungen bezahlen), sondern es sind auch die immer besseren Internetanschlüsse dafür verantwortlich. Damit sind vor allem die Übertragungsgeschwindigkeiten gemeint, die einen wesentlichen Teil zum Surferlebnis beitragen. Doch welche Techniken, einen Internetanschluss einzurichten, gibt es eigentlich und wo liegen deren Stärken?

DSL – der Klassiker in der Liste

Die am meisten genutzte Technik ist DSL beziehungsweise die schnellere Ausbaustufe VDSL. Der Anbieter (Telekom, Vodafone oder auch 1&1) stellt die Verbindung über die Telefonleitung her (meist ein Kupferkabel), sodass nur ein Kabel zwischen Telefonanschluss und Router angeschlossen werden muss (liegt in der Regel dem Lieferumfang bei). Voraussetzung für DSL ist eine Telefonleitung im Haus beziehungsweise in der Wohnung.
 
  • hohe Verfügbarkeit
  • günstiger Preis
  • große Auswahl an Anbietern und Routern
  • die Surfgeschwindigkeit nimmt in ländlichen Gebieten ab
  • maximal sind „nur" 250 Mbit/s möglich
  • Technik nicht mehr ganz aktuell
Tipp: Die Bundesnetzagentur hat eine Desktop-App veröffentlicht mit der Sie eine Breitband-Messung durchführen können.

Kabel-Internet – die beliebte Alternative zu DSL

Beim Kabel-Internet erfolgt der Zugang zur virtuellen Welt über den Kabelanschluss. Dieser wurde einst ausschließlich für den Fernsehempfang genutzt, heute kann man darüber auch Internet empfangen. Die sogenannte Multimediadose ist mit 3 oder 4 Anschlüssen ausgerüstet. Findet man eine solche Dose in den eigenen vier Wänden nicht vor, dann müsste man eine Modernisierung vornehmen. Rund 75 Prozent aller deutschen Haushalte haben einen Kabelanschluss, die Verbindung von der Dose zum Router erfolgt auch hier via Kabel (Koaxialkabel).
 
  • hohe Geschwindigkeiten
  • oft preiswerter als DSL
  • der Speed wird nicht nur die Leitungslänge beeinflusst
  • man ist sowohl an den Kabelnetzbetreiber als auch an seine Tarife gebunden

Glasfaser – die Technik der Zukunft

Möchte man die Zukunft in seinem Wohnzimmer haben, dann ist Glasfaser das richtige Stichwort. Die Anbieter bauen die Technik immer weiter aus und können dadurch die versprochene Leistung den Endverbrauchern auch tatsächlich zukommen lassen. Die Lichtimpulse der Turbo-Anschlüsse werden mit Lichtgeschwindigkeit übertragen, was zu hohen Datenübertragungsraten (bis 1.000 Mbit/s) führt. Nutzen kann die Technologie leider noch nicht jeder, dafür muss nämlich eine Glasfaserleitung vorhanden sein. Zusätzlich wird neben dem Router ein Glasfasermodem benötigt.
 
  • sehr hohe Datenübertragungsraten
  • im Vergleich zu DSL weniger störanfällig
  • es entsteht kein Leistungsabfall
  • eignet sich optimal für Triple Play (wenn also mehrere Dienste - TV, Telefonie und Internet - verwendet werden)
  • die Technologie befindet sich noch im Aufbau, sodass Glasfaser noch weit von einer flächendeckenden Verfügbarkeit entfernt ist

LTE – kabellos via Mobilfunknetz ins Internet

Sollte der Wohnort kein DSL oder keinen Kabelanschluss erlauben, dann wäre LTE eine Option. Viele kennen die Technologie von ihrem Smartphone, denn immer mehr Anbieter stellen die vierte Mobilfunkgeneration bereit. Die Bereitstellung endet jedoch nicht beim Handy, denn es spricht nichts dagegen, wenn auch der Surfstick oder der LTE-Router das Mobilfunknetz nutzt. Also einfach die entsprechende Hardware besorgen, die SIM-Karte rein und schon funktioniert der Router im LTE-Netz.
 
  • hohe Verfügbarkeit (bis 2019 soll Deutschland zu 99 Prozent damit abgedeckt sein)
  • das Internet kann überall hin mitgenommen werden (man ist an kein Kabel gebunden)
  • bis zu 500 Mbit/s sind möglich
  • die Geschwindigkeit beziehungsweise die Stabilität ist unter anderem vom Wetter und der Anzahl der eingeloggten Nutzer abhängig
  • es kann zu starken Schwankungen kommen
  • viele LTE-Tarife haben kein unlimitiertes Datenvolumen inkludiert

Satelliten-Internet – oft die letzte Alternative

Sagt einem keine der oben genannten Techniken zu, dann wäre Satelliten-Internet eine weitere Option. Man benötigt dafür eine Sat-Schüssel, ein Sat-Modem und Strom. Nach der Installation empfängt die Schüssel das Signal von Satelliten im Weltraum, auch die Nutzung von TV und Telefonie ist darüber möglich. Die Mehrheit wird sich jedoch wahrscheinlich nur dann dafür entscheiden, wenn es wirklich keine andere Option gibt. Das Problem ist nämlich, dass die Nachteile hier überwiegen. Man kann damit natürlich arbeiten und seine Aufgaben erledigen, doch neue Rekorde stellt man damit definitiv nicht auf.
 
  • Verfügbarkeit von nahezu 100 Prozent in ganz Europa, somit ist auch die Installation auf dem Land kein Problem
  • es muss kein Kabel verlegt werden, eine Satellitenschüssel ist ausreichend
  • die Montage ist relativ umständlich
  • aufgrund der Entfernung entsteht ein hoher Ping (vor allem für Gamer ein Problem)
  • im Vergleich zu anderen Techniken ist die monatliche Gebühr relativ hoch
  • mehr als 50 Mbit/s sind momentan nicht drinnen

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Kommentare (2)

JuergenS

Sehr gute Darstellung, allerdings: welches "Motorrad" soll ich als Senior nun kaufen???

man darf nicht vergessen, viele Senioren sind blanke Laien und haben Schiss vor Risiken.

KonstantinM

@heigl  Das kommt ganz auf den Bedarf an und natürlich Ihre Anbindung Zuhause. Grundsätzlich würde ich immer DSL oder Kabel-Internet (bei vorhandenem Kabelanschluss) empfehlen. 

Welche Geschwindigkeit brauchen Sie?

Hier sind die folgenden Fragen relevant:

  • Welche Dienste nutzen Sie?
  • Wie viele Geräte sind notwendig?
  • Wie viele Personen leben im Haushalt.
Grundsätzlich kommen die meisten Haushalte derzeit mit 50 Mbit/s aus. Wenn nur gelegentlich gesurft wird, dann reichen sogar 16 Mbit/s bei einem herkömmlichen DSL-Anschluss. Dann passt bei den Tarifen das Preisleistungsverhältnis.

Freundliche Grüße,
Konstantin Matern


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