Für die Verwirklichung persönlicher Träume ist es nie zu spät. Das Rentenalter stellt eine attraktive Chance zur Gründung eines Unternehmens dar. Schließlich ist das berufliche Soll erfüllt und es ist wertvolle Zeit verfügbar, um eigene Ideen zu realisieren. Lesen Sie hier über praktische Tipps für einen gelungenen Start in die Selbstständigkeit!
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Finanzlage klären und strukturieren
Wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in einer
Broschüre zum Gründen im Alter verdeutlicht, starten ältere Menschen immer seltener aus der Not heraus in die Selbstständigkeit, sondern um sich selbst zu verwirklichen, Erfahrungen weiterzugeben und konkrete Geschäftsideen umzusetzen. Um nur wenige Beispiele zu nennen. Viele Rentner sind finanziell gut aufgestellt. Nicht selten ist eine Immobilie Teil des Vermögens und dank Erspartem steht einer Gründung nichts im Weg. „Ein Großteil der älteren Gründerinnen und Gründer benötigt – wenn überhaupt – nur
etwa 5.000 bis 10.000 Euro für den Unternehmensstart“, so das BMWi. Wie viel Kapital letztlich nötig ist, hängt von Branche und Vorhaben ab. Ein reines Internetgeschäft ohne Personal lässt sich beispielsweise, zumindest zu Beginn, deutlich günstiger aufbauen, als ein Einzelhandelsgeschäft mit Angestellten. Um das Risiko einer Verschuldung auf ein Minimum zu reduzieren, sollten sich angehende Selbstständige aber trotz positiver Finanzlage einen sorgfältigen Überblick über künftige Ausgaben verschaffen. Als Anregung listen wir typische Posten auf:
- Miete / Pacht
- Versicherungen
- Software / Büroausstattung
- Telefon / Internet
- Personalkosten
- Materialkosten
- Marketing
- Strom
- Heizung
- Kfz
- Steuerberater
- Kreditkosten
Diese Liste ist natürlich längst nicht vollständig, sondern dient lediglich der Orientierung. Schreiben Sie Ihre eigene Liste und nehmen Sie sich Zeit, um alles möglichst detailliert zu kalkulieren. Der Finanzcheck beugt Engpässen vor und hilft Ihnen dabei das Geschäft von Beginn an solide aufzubauen. Wenn Sie wissen, was monatlich auf Sie zukommt, können Sie besser planen. Führen Sie außerdem auf, wie viel Eigenkapital zur Verfügung steht und welche Summe Sie in Ihren Traum der Selbstständigkeit investieren möchten. Eine eiserne Reserve sollte stets unangetastet bleiben.
Ordnung von Anfang an: Buchhaltung und Co. sinnvoll organisieren
Die Verwaltung von Projekten und Dokumenten am Computer ist heute eine Selbstverständlichkeit. Damit alles seine Ordnung hat und das Unternehmen möglichst effizient geführt wird, sollte ein
Warenwirtschaftsprogramm zur Betriebsausstattung gehören. Angebote gibt es reichlich, was die Auswahl des idealen Systems für die individuellen Anforderungen nicht gerade einfacher macht. Einen Blick wert ist unter anderem die
Warenwirtschaftssoftware von Lexware, mit der Sie zum Beispiel Rechnungen schreiben, die Lagerverwaltung vornehmen und Kundendaten sicher speichern können. Auch betriebswirtschaftliche Auswertungen sind möglich. Da Sie eine Vielzahl an Aufgaben in einer einzigen Anwendung erledigen können, sparen Sie Zeit, Nerven und Geld. Das Verwalten von Artikeln, Lieferanten, Kunden und Dokumenten wird massiv beschleunigt. Möchten Sie zum Beispiel eine Rechnung an einen Kunden senden, können Sie auf die dafür erforderliche Adresse direkt zugreifen, Vorlagen verwenden und das Dokument elektronisch inklusive digitaler Signatur versenden. Eine derartige Abwicklung hinterlässt auch bei der Kundschaft einen positiven Eindruck. Achten Sie bei der Beschaffung Ihrer Software auf eine integrierte DATEV-Schnittstelle! Sie erlaubt einen komfortablen Datenaustausch mit Ihrem Steuerberater. Für Senioren, die geschäftlich viel unterwegs sind, könnte wiederum die
Online Buchhaltungssoftware Lexoffice interessant sein, die das Einsehen und Pflegen von Kundendaten und viele andere Erledigungen auf Mobilgeräten erleichtert. Doch egal, für welche Software Sie sich entscheiden: Prüfen Sie kritisch, ob die Programme Ihren Ansprüchen gerecht werden und zu Ihrem Unternehmen passen! Eine chaotische Zettelwirtschaft und unübersichtliche Excel-Tabellen sollten mit dem System jedenfalls kein Thema sein.
Onlineshop für Kreative
Ein
Onlineshop ist eine hervorragende Option, um eigene Produkte zu verkaufen und von einer erhöhten Reichweite zu profitieren. Haben Sie beispielsweise ein
kreatives Hobby und möchten sich mit Ihren liebevoll hergestellten Schätzen den Traum von der Selbstständigkeit erfüllen, kann ein virtueller Shop eine Alternative zum klassischen Ladengeschäft sein. Während Sie sich die teilweise enormen Kosten für Miete und Einrichtung sparen, können Ihre Kunden unabhängig von Öffnungszeiten stöbern und einkaufen. Doch auch, wenn ein stationäres Geschäft geplant ist, wäre ein Onlineshop eine sehr gute Ergänzung, um den Umsatz zu steigern. Auch
Marktplätze sind eine Option, wobei die Vor- und Nachteile hinterfragt werden müssen. In einem Beitrag des Blogs
Selbstständig im Netz geht E-Business Fachmann und Shopbetreiber Reymond Schiemann auf die Frage ein, ob sich die Onlineshop Gründung noch lohnt. Der Experte rät zum eigenen Onlineshop und bringt die Gründe auf den Punkt: „Er gibt dem eigenen Geschäft ein prägendes Gesicht und schafft von Beginn an für mehr Vertrauen bei den Kunden.“ Die Shopsysteme seien teilweise „für lau“ erhältlich und durchaus für den Aufbau eines professionellen Auftritts geeignet.
Know-how auffrischen
Kaum etwas gefährdet eine Selbstständigkeit mehr, als veraltetes Wissen. Damit das Gründen „50 Plus“ gelingt, dürfen Senioren das Thema Weiter- und Fortbildung keinesfalls vernachlässigen. Um in der gewünschten Branche erfolgreich Fuß zu fassen, müssen Sie Ihr Know-how womöglich auffrischen beziehungsweise ergänzen. Die Digitalisierung spielt dabei eine zentrale Rolle, wie die Anmerkungen zum Thema Buchhaltung und Onlineshop zeigen. Viele Senioren sind sich nicht darüber bewusst, was technisch möglich ist. Gründer sollten offen für Neues und gleichzeitig bereit sein, konservative Strukturen zu durchbrechen. Informieren Sie sich umfassend über passende Angebote und schließen Sie Wissenslücken rechtzeitig!
Nutzen Sie Ihre Chance!
Senioren bringen gegenüber vielen jungen Menschen überzeugende Argumente für die Existenzgründung mit sich. Sie verfügen über jede Menge Erfahrung, wertvolles Know-how, Führungsqualitäten und Kapital, das den Einstieg erleichtert. Dennoch hält die Angst vor dem Scheitern viele davon ab den Schritt zu wagen. Lassen Sie sich nicht von Zweifeln bremsen! Nehmen Sie sich stattdessen Zeit und widmen Sie sämtlichen Erfolgsfaktoren, von der Finanzierung über digitale Lösungen und Verwaltung bis hin zu Marketing und Vertrieb Ihre volle Aufmerksamkeit! Mit einem soliden Konzept, das Sie im Zweifelsfall mit professioneller Hilfe erarbeiten, stehen die Erfolgsaussichten gut. Denken Sie aber auch an Ihre Gesundheit und übernehmen Sie sich nicht! Viele Gründer im fortgeschrittenen Alter überschätzen Ihre Leistungsfähigkeit und muten sich zu viel zu. Vermeiden Sie körperliche sowie psychische Überbelastung und sorgen Sie für ausgleichende Entspannung!
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Ich stimme voll und ganz zu, dass es nie zu spät ist, seine Träume zu verfolgen, und die Gründung eines Unternehmens im Rentenalter kann eine großartige Gelegenheit zur Selbstverwirklichung sein. Mit der richtigen Vorbereitung und Einstellung kann sich jeder erfolgreich auf diese aufregende Reise begeben. Es ist inspirierend zu sehen, wie Menschen ihr Leben selbst in die Hand nehmen und ihre wertvolle Zeit nutzen, um ihren Leidenschaften nachzugehen. Ich glaube, dass die in diesem Artikel erwähnten praktischen Tipps eine große Hilfe für jeden sein können, der erwägt, in seinen goldenen Jahren ein Unternehmen zu gründen.