Der Renteneintritt ist für viele Menschen auch finanziell ein Einschnitt.
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Mit Eintritt in das Berufsleben hat wohl niemand daran gedacht, dass im Alter plötzlich aufs Geld geschaut werden muss. Leider ist das für viele Rentner jedoch der Alltag, und die Budgetplanung hat einen höheren Stellenwert als zu Ausbildungs- oder Studentenzeiten. Damit ist nicht einmal die klassische Altersarmut gemeint, sondern schlichtweg die Tatsache, dass die monatliche Rente meist einen niedrigeren Betrag aufs Konto bringt als die letzte Arbeitstätigkeit. Aber worauf kommt es nun an?
Voraussetzung: Ein gutes Girokonto
Das Girokonto ist schon ein erster Schritt. Ohne ein Konto funktioniert heute vieles nicht mehr. Viele Senioren haben schon seit ihrem ersten Lohn ein Girokonto bei einer Bank. Doch die Frage ist, ob dieses sich auch in der heutigen Zeit noch gut schlägt. War der Wechsel eines Bankkontos früher kompliziert und schier verpönt, ist das heute ganz einfach und durchaus normal. Aber was sollte ein gutes Girokonto bieten?
- Kontoführungsgebühren: Nur noch wenige Konten arbeiten vollständig ohne Kontoführungsgebühr. Wenn, dann sind Mindestgeldeingänge vorgesehen, teilweise sind die Kontobewegungen beschränkt. An dieser Stelle muss jeder für sich schauen, was sinnvoll ist. Die Kontoführungsgebühr sollte eine recht große Zahl an Kontobewegungen inkludieren und auch bei Abänderungen von Daueraufträgen keine besonderen Gebühren erheben.
- Dispo: Ein kleiner Dispositionskredit ist durchaus empfehlenswert. Allerdings ist es nicht ratsam, diesen anhand des dreifachen monatlichen Geldeingangs zu berechnen. Aus solchen Dispos fällt es in jedem Alter schwer, herauszukommen. Ein passender Betrag sind die zusammengerechneten Kosten, die direkt am Monatsanfang entstehen. Kommt die Rente nun einmal zu spät, geht wenigstens die Miete ab.
- Unterkonten: Die meisten Banken erlauben es mittlerweile, auch bei ganz gewöhnlichen Girokonten Unterkonten anzulegen. Gut ist, wenn diese online eigenständig eingerichtet werden können. Unterkonten eignen sich beispielsweise zum schnellen Zurücklegen eines Betrags.
Budgets festlegen
Jede Finanzplanung teilt Fixkosten und variable Kosten ein. Die Fixkosten sind die ständig stabilen Beträge, variable Kosten hingegen die, die von Monat zu Monat unterschiedlich ausfallen können. Gut ist es, sich Budgets einzurichten. Diese können beispielsweise auf Unterkonten verteilt werden. Aber welche sind wichtig?- Lebenserhalt: Nahrung und Trinken bilden ein Budget. Natürlich wird vorab eine feste Summe festgelegt, doch ist diese nicht in Stein gemeißelt. Wer mit einem Unterkonto oder einem Zweitkonto nur für diese Zwecke arbeitet, kann in günstigen Monaten schnell Beträge beiseitelegen, die im nächsten Monat für eine Besonderheit genutzt werden können.
- Mobilität: Während ÖPNV-Fahrkarten im Rentenalter fix sind, sieht es beim Auto ganz anders aus. Auch hier wird ein Budget festgelegt.
- Bekleidung: Monatlich sollte ein fester Betrag für Bekleidung beiseitegelegt werden. Ob dieser Betrag nun direkt im Monat genutzt wird oder nicht, ist unwichtig. Wichtig ist, dass dieser Betrag nun irgendwann im Jahr zur Verfügung steht, ohne dass das eigentliche Monatsgeld angefasst werden muss.
- Freizeit: Für Freizeitzwecke gilt dasselbe wie für die Bekleidung. Senioren wissen für sich, ob sie laufende Freizeitkosten, beispielsweise für ein Fitnessstudio oder für ein Theater haben. Hinzu kommt ein passender Betrag, der für sonstige Freizeitbeschäftigungen zur Verfügung steht.
Fixe Kosten planen
Bevor es überhaupt an eine Budgetplanung gehen kann, müssen die Fixkosten ordentlich gelistet werden. Sie allein sagen aus, wie viel Geld monatlich für die Budgets zur Verfügung steht. Aber was gehört dazu?
- Hauptkosten: Das sind Mietkosten, aber auch Telefon, Internet, Strom und andere Energieträger. Alle Kosten, die vertraglich gesichert monatlich zu gleichbleibenden Beträgen abgebucht werden, zählen zu den Fixkosten.
- Jährliche Kosten: Viele Versicherungen oder auch Abos werden nicht monatlich, sondern jährlich oder vierteljährlich abgebucht. Oft ist es einfacher, diese Gesamtkosten auf die Monate aufzuteilen. Ein Jahresabo wird somit durch 12 geteilt und auf den Monat als Fixbetrag umgelegt. Der Betrag bleibt natürlich stehen und ist somit bei der Abbuchung im Gesamten vorhanden.
- Sparen/Puffer/Notfall: Direkt zu den Fixkosten sollte zudem ein Betrag gerechnet werden, der monatlich angespart oder zurückbehalten wird. Er dient Notfällen oder Nachzahlungen. Wie hoch dieser Betrag ausfällt, hängt vom Gesamteinkommen abzüglich der Fixkosten und absolut notwendigen Budgets ab.
Es ist jedem Rentner zu raten, gerade beim Notfallbetrag achtsam vorzugehen und nicht auf ihn zu verzichten. Letztendlich spielt es nur eine untergeordnete Rolle, ob der Betrag im Monat 20,00 Euro oder 200,00 Euro ausmacht – er wird einfach den Umständen entsprechend angespart. Wird er nicht benötigt, so ist er natürlich nicht umsonst gespart worden. Kommt es zu keinen Nachzahlungen oder Noteinkäufen, ist der Betrag vorhanden, um sich etwas Schönes zu gönnen.
Fazit – Haushalten gilt auch im Alter
Viele Menschen können während der Ausbildung oder des Studiums hervorragend haushalten. Aus wenig Geld wird irgendwie doch viel gemacht. Mit einem festen und höheren Gehalt geht diese Notwendigkeit jedoch verloren. Viele Menschen merken das schon während des Berufslebens: Läuft es mal nicht so gut, ist es plötzlich wesentlich schwerer mit weniger auszukommen, obwohl das weniger deutlich mehr ist, als früher zur Verfügung stand. Mit dem Eintritt in das Rentenleben ist das Haushalten aber wieder notwendig, denn unabhängig von der Rentenhöhe stehen weniger Mittel zur Verfügung als zuvor. Eine ordentliche Finanzplanung mitsamt Budgets, Sparbeträgen und der Prüfung des Girokontos sind somit wichtig und notwendig. Das gilt übrigens insbesondere für diejenigen, die aufgrund ihrer Rente wenigstens teilweise Wohngeld erhalten können: Sie müssen ihre Ausgaben bestens belegen.
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