Und ganz ehrlich: Jeder möchte doch möglichst lange ohne Einschränkungen in seinen eigenen vier Wänden leben können – vor allem dann, wenn die Alternative zur eigenen Wohnung bei Pflegebedürftigkeit der Heimaufenthalt ist.
Barrierefreiheit und Sicherheit
Welche Bereiche sind im eigenen Wohnumfeld betroffen?
Bauliche Veränderungen können in den folgenden Bereichen erforderlich werden:
- Zuwege zu Gebäuden
- Eingänge und Zugang zur Wohnung
- Höhenunterschiede
- Grundrissanpassungen
- Sicherheitsaspekte
Welche Umbauten sind notwendig?
Ein unebener Boden erhört die Stolpergefahr. Mit einem Rollator oder einer anderen Gehhilfe benötigt man hingegen mehr Platz. Daher sollten die Wege ins Haus möglichst kurz, uneben und breit genug sein.
Häufig ist die Haustür nicht ebenerdig, sondern mit einer Stufe versehen. Diese stellt für ältere Menschen eine Barriere dar. Das Problem kann beseitigt werden, indem der Weg eine leichte Steigung erhält und diese auf der Höhe der Türschwelle endet. Alternativ kann auch eine Rampe errichtet werden.
2. Höhenunterschiede im Haus
Mehrere Stockwerke im Haus sind üblicherweise mit Treppen verbunden. Diese sind nicht nur beschwerlich, auch die Gefahr von Stürzen erhöht sich mit zunehmendem Alter. Daraus resultiert ein weiterer Nachteil: Neben den Verletzungen ist die Treppe während der Genesung schier unüberwindlich. In Treppenaufgängen ist daher auf jeden Fall eine gute Beleuchtung notwendig, außerdem sollten Stolperfallen beseitigt werden, wie beispielsweise glatte Stufen oder ein welliger Teppich. Solide Handläufe sollten ebenfalls vorhanden sein. Sind die baulichen Voraussetzungen gegeben, ist ein Treppenlift die beste Variante, um große Anstrengungen und Verletzungen zu vermeiden. Diese gibt es in unterschiedlichen Varianten – sowohl für gerade als auch für gebogene Treppen. Da sich Treppenlifte nach dem Gebrauch einklappen lassen, ist auch nicht so viel Platz von Nöten wie viele Betroffene häufig annehmen.
3. Grundrissanpassung
Im Bestandsbau müssen eventuell Grundrisse angepasst werden: Am häufigsten betroffen ist erfahrungsgemäß das Badezimmer. Neben der empfehlenswerten bodengleichen Dusche fehlen häufig Haltesysteme und Stützen. Auch eine neue Anordnung der Sanitärobjekte kann erforderlich sein, um die notwendige Bewegungsfreiheit zu schaffen.
4. Sicherheit
Zu guter Letzt ist die Sicherheit für viele Menschen ein wichtiges Anliegen. Dies bezieht sich auch auf die Gefahr eines Einbruchs. Hier gibt es diverse Möglichkeiten: über den Austausch von Türzylindern oder das Anbringen weiterer Zusatzschlösser, bei Fenstern im Bestand die Montage von abschließbaren Fenstergriffen, einbruchshemmenden Rollläden und Lichtschachtabdeckungen, bis hin zum Einbau einer Alarmanlage.
Fazit
Kommentare (5)
@Juttchen
Ich bekam im März ein neues Hüftgelenk aus Titanium. Vor der Operation kam eine Physiotherapeutin von der Klinik in meine Wohnung und hat nach möglichen „Gefahren“ gesucht. Alle losen Teppiche musste ich entfernen. Den Plastikteppich in der Badewanne hat sie gelobt und ich habe ihn immer noch. Er verrutscht überhaupt nicht und auf der Oberfläche kann man nicht ausrutschen so sehr ich es auch versucht habe. Funktioniert prima und war billig obendrein.
@El_Lobo
Prima el lobo, dann wünsche ich Dir, dass alles gut verheilt und Du immer sicher mit beiden Beinen auf dem Boden stehst.😉
Meine Großmutter hatte einen Oberschenkelhalsbruch nach einem Sturz im Badezimmer. Sie hat die Operation gut überstanden, konnte aber nie wieder richtig gehen. Geschah im 91sten Lebensjahr. Besonders gefährlich sind rutschige Badewannen. Ich habe einen kleinen Plastikteppich mit Saugnapfen in der Wanne und hoffe, dass ich nicht falle wie so viele.
Bei uns in Peine gibt es einen Senioren- und Pflegestützpunkt, da gibt es auch Wohnraumberatung. Die ist kostenlos und neutral. Vielleicht gibt es solche Einrichtungen auch in anderen Städten und Gemeinden.😉
Auch lose aufliegende Teppiche sind eine Gefahr im Alter (und nicht nur für Ältere). Darauf kann man ziemlich böse ausrutschen, oder wenn das Sehvermögen eingeschränkt ist, auch drüber stolpern.