9 von 10 Patientenverfügungen versagen im Ernstfall – So sorgen Sie wirksam vor

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Mit einer Patientenverfügung können Sie regeln, welche medizinische Versorgung Sie im Notfall möchten, wenn Sie sich nicht mehr selbst mitteilen können. Was einfach klingt, birgt viele Tücken: Doch woran scheitern die meisten Patientenverfügungen und wie können Sie richtig vorsorgen?
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©DIPAT Die Patientenverfügung GmbH

Was ist eine Patientenverfügung?

Mit einer Patientenverfügung können Sie Ihren Willen für zukünftige Behandlungen festlegen, wenn Sie in eine Situation kommen, in der Sie sich selbst nicht mehr mitteilen können. Dabei erklären Sie schriftlich, welche Behandlung Sie in welcher Situation möchten und welche nicht. Außerdem können Sie in einer Patientenverfügung festlegen, welche gesundheitlichen Einschränkungen Sie als Folge einer ärztlichen Behandlung akzeptieren würden und welche nicht.

Was passiert, wenn ich keine Patientenverfügung habe?

Falls Sie keine Patientenverfügung besitzen und ein medizinischer Notfall eintritt, werden andere dazu beauftragt, stellvertretend für Sie in Behandlungen einzuwilligen oder sie abzulehnen.

Nicht immer ist es – wie von Vielen angenommen – eine Vertrauensperson, die als gesetzlicher Betreuer eingesetzt wird. Es kann auch sein, dass ein Berufsbetreuer ernannt wird.

Bedenken Sie: Müssen Ihre Angehörigen die Entscheidung über Ihr Leben oder Sterben treffen, wird es ihnen wahrscheinlich kaum möglich sein, objektiv zu bleiben und einzig nach Ihren Wünschen zu handeln – eine enorme psychische Belastung für alle. Mit einer Patientenverfügung nehmen Sie Ihren Lieben diese Last ab.

Zudem kann es auch Situationen geben, in denen Ärzte eigenmächtig handeln müssen, wenn keine Patientenverfügung vorliegt. Das ist zum Beispiel bei einem Kreislaufstillstand der Fall, bei dem einfach keine Zeit bleibt, um ein externes Einverständnis für eine Behandlung zu holen. In solchen Fällen wird sich ein Arzt immer für Ihr Weiterleben entscheiden. Egal, wie lang Sie schon bewusstlos sind und in welchem Zustand Sie dann weiterleben werden.

Warum versagen so viele Patientenverfügungen?

Wer eine Patientenverfügung erstellen möchte, findet im Internet zahlreiche kostenlose Mustertexte und allgemeine Vorlagen. Der Großteil dieser Patientenverfügungen sind aus drei Gründen in der Praxis wirkungslos:
 
  • Sie sind zu ungenau formuliert und bilden viele Behandlungssituation nicht eindeutig genug ab.
  • Sie sind veraltet und damit nicht an die aktuelle Lebenssituation des Patienten angepasst.
  • Sie sind nicht auffindbar bzw. kommen im Ernstfall zu spät im Krankenhaus an.
Ungenaue Formulierungen, veraltete Angaben – 90 Prozent aller Patientenverfügungen helfen nicht weiter, wenn es um die Entscheidung um Leben oder Tod geht.

Auch der Bundesgerichtshof stellte schon im Juli 2016 fest: Eine Patientenverfügung ist unwirksam, wenn sie zu allgemein und ungenau formuliert ist. Und auch die Aktualität ist wichtig, damit Ärztinnen sicher wissen, ob Ihre Patientenverfügung noch gilt – denn Behandlungswünsche können sich ändern. Außerdem müssen immer wieder medizinische und rechtliche Änderungen in der Patientenverfügung berücksichtigt werden.

Wie kann man eine wirksame Patientenverfügung erstellen?

Wirksam kann eine Patientenverfügung nur sein, wenn sie detaillierte und eindeutige Angaben darüber macht, welche medizinische Behandlung man in welcher Situation wünscht oder nicht. Dabei muss der Verfasser auch zu erkennen geben, dass er sich über die eventuell weitreichenden Folgen einer Ablehnung im Klaren ist.

Zu einem solch eindeutigen Text gelangt man nur auf einem Weg: über die Inanspruchnahme ärztlicher Beratung und vor allem mit reiflicher eigener Überlegung.

Die Beratung kann man persönlich bei einem Arzttermin erhalten oder durch einen Dienst wie DIPAT, bei dem fachärztliche Beratung automatisiert über ein Online-Interview zur Verfügung steht. An der Mühe persönlicher Überlegung führt kein Weg vorbei, wenn man eine Patientenverfügung wünscht, die den Namen wert ist.

Was ist das Besondere an der DIPAT Patientenverfügung?

DIPAT ist ein Online-Dienst für Patientenverfügungen. Er bietet ein ausführliches Online-Interview an, um individuellen Wünsche und Werte einer Person zu ermitteln. Auf Basis des Interviews wird eine medizinisch präzise Patientenverfügung erstellt. DIPAT wird von Fachärzten geleitet und von Juristen geprüft. Das macht die Patientenverfügung von DIPAT einzigartig:

Sie ist medizinisch genau und sehr umfassend.

Im Online-Interview werden in verständlicher Sprache Behandlungswünsche für verschiedenste Situationen ermittelt. Anschließend werden alle Angaben automatisch in medizinisch genaue Formulierungen übertragen. Im Online-Interview werden auch die gegenwärtige Lebenssituation (z.B. Medikamente), Wünsche für die Pflege (z.B. gewünschte und abgelehnte Pflegeeinrichtungen, aktueller Pflegegrad, Wünsche am Lebensende) und Werte (z.B. Selbstständigkeit) berücksichtigt. Außerdem können Sie Notfallkontakte hinterlegen und einen Organspendeausweis ausfüllen. Wenn Sie möchten, können Sie ergänzend zu Ihrer Patientenverfügung auch eine Vorsorgevollmacht und eine Betreuungsverfügung über DIPAT erstellen.

Sie ist im Ernstfall sofort verfügbar.

Wenn Sie Ihre Patientenverfügung erstellt haben, können Sie das Dokument digital hinterlegen. Dazu müssen Sie es ausdrucken, unterschreiben und in Ihrem DIPAT Kundenkonto online hochladen. Dann erhalten Sie einen Signalaufkleber für Ihre Versichertenkarte, auf der der Abrufcode für Ihre persönliche Patientenverfügung steht. Im Ernstfall kann Ihre Patientenverfügung damit sofort eingesehen werden.

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 Patientenverfügung jederzeit dabei – mit dem DIPAT Signalaufkleber für die Versichertenkarte
©DIPAT Die Patientenverfügung GmbH

Beachten Sie: Nur das handschriftlich unterschriebene Original entspricht der gesetzlich vorgeschriebenen Form. Deswegen sollten Sie Ihre Patientenverfügung zusätzlich an einem sicheren Ort aufbewahren. Am besten sagen Sie auch jemandem, wo sich Ihre ausgedruckte Patientenverfügung befindet.

Angehörige wissen im Ernstfall sofort Bescheid.

Zusätzlich zur Online-Hinterlegung bietet DIPAT einen SMS-Alarm als weitere Serviceleistung an. Dadurch erhalten Ihre Notfallkontakte automatisch eine SMS, wenn Ihre Patientenverfügung abgerufen wird.

Ihre Patientenverfügung ist immer aktuell.

Die Patientenverfügung sollte immer zu Ihren aktuellen Lebensumständen passen. Deswegen sollte sie nicht älter als zwei Jahre sein. DIPAT erinnert Sie regelmäßig daran, Ihre Patientenverfügung zu aktualisieren. Außerdem werden Sie sofort informiert, wenn rechtliche oder medizinische Neuerungen auftreten. Dann können Sie Ihre Patientenverfügung auch außerhalb des jährlichen Rhythmus auf dem neuesten Stand halten.

Haben Sie Interesse? Informieren Sie sich über DIPAT und erstellen Sie Ihre wirksame Patientenverfügung.
 

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Kommentare (10)

Nurinja

Mein Mann hatte im Dezember einen Stammhirninfarkt mit anschließendem
Locked-in-Syndrom, d.h. er hätte außer den Augen nichts mehr bewegen können. Auch wäre ein Luftröhrenschnitt notwendig gewesen. Er ist innerhalb der einen Woche nicht aus dem Koma erwacht.
Dank seiner Patientenverfügung ist ihm das alles erspart geblieben. Nach mehreren Gesprächen mit den intensivmedizinisch betreuenden Ärzten und der Familie sahen alle das Abschalten der Apparate als einzig vernünftige Entscheidung an und mein Mann ist 2 Stunden nach der Extubation gestorben.
Ein Schwerstpflegefall mit Demenz, das wäre nicht das weitere Leben gewesen, das er gewollt hätte.
So weh die Entscheidung auch tat, sie war für ihn das Beste.
Ich bezweifele, dass das Ganze ohne Patientenverfügung so abgelaufen wäre.
 

hedi

Ja Gaby so ist es, das meine ich: Mit aller Macht am Leben erhalten.
Ich besuche set Jahren Heimbewohnerinnen, ich weiß wovon ich rede.

2018 hatte ich zwei Operationen. Ich bat den Chirurg sprechen zu dürfen,
zeigte auf den Umschlag, bat ihn das vor der Op zu lesen. Er tat es, sah mich ein Weilchen
nachdenklich an und sagte, ich respektiere ihren Wunsch in allen Belangen.
Vorher will ich aber einen guten Job machen damit wir uns heute Abend unterhalten können.
Am Abend kam er lachend ins Zimmer. Na wie bin ich, habe ich meinen Job gut gemacht.
Bbei der zweiten Op hatte ich das komplette Op Team wie vor einem halben Jahr. Ist auch gut ausgegangen.
LG Hedi
 

Gaby

Ich hatte bei meinem Mann eine Patientenverfügung und er war im KH. Dort wollten sie ihm eine Magensonde setzen. Mit allen Mitteln versuchten die Ärzte es, ich lass ihn verhungern waren die Aussagen. Auch mit dem Amtsgericht haben sie gedroht bzw. sie müssen sich absichern. Ich rief dort an und sie fragten nach der Patientenverfügung.(Jeder der meinen Mann kannte wußte, sowas wollte er nie doch keiner sprach es laut aus. Er war selber Krankenpfleger und wußte was auf ihn zugekommen wäre,)
Als ich es bejate sollte ich den Ärzten ausrichten, eine Kopie sollten sie mitschicken.
In dem Moment war die Sache für die Ärzte erledigt. Am nächsten Tag verstarb mein Mann,
Hätten sie eine Magensonde gelegt würde er vielleicht immer noch bei mir sein,. aber was wäre das für ein Leben, er hätte nicht mehr aufstehen können.
Man kann sich alles anhören, muss aber seinem Gewissen folgen und das was der Patient wünscht

Wisele

Ja, ich war natürlich auch beim Notar, und habe dort alles geregelt, es geht auch um andere Dinge

hedi

Ich habe meine Patientenverfügung vom Notar ausarbeiten und beglaubigen lassen.
Darin ist genau geregelt was ich möchte und was nicht, daran müssen sich die Ärzte
halten. Die Tochter und Schwiegersohn haben das alleinige Recht über mich zu entscheiden.
Damit nicht etwa ein Richter auf die Idee kommt, mich mit aller Macht am Leben zu halten
und ein Heim kräftig verdient.
Wenn es zu Ende geht dann soll es geschehen. Es gibt keine Wiederbelebung bei einem
Herzstillstnd während einer OP oder sonst einer Behandlung. Bei möglichem Krebs
keine OP, keine Chemo. Schmerzmittel, ja, Schmerztröpfe ja.
In der Verfügung ist enthalten was nach meinem Tod passiert.
Die Angehörigen dürfen die Wohnung kündigen und haben die Bankvollmacht
über den Tod hinaus.
Das Original ist beim Notar hinterlegt, eine gesiegelte Abschrift, hat Tochter, eine Schwiegersohn, eine ich, eine abgeschwächte Fassung
habe ich zum Vorzeigen bei Ärzten und in KHs.
Bisher bin gut damit zurechtgekommen.
Da mein Mann und ich hochalpin geklettert sind hatten wir die erste Verfügung
1960 verfassen lassen, nach dem Tod meines Mannes 2002 neue Fassung für mich
und 2018 eine verschärfte, endgültige Erneuerung. Ich denke das reicht und wird sich bewähren.
Hedi



 

cosi

@hedi  

Danke für diese Information.👍

Wisele

Patientenverfügung ist sehr wichtig, meine Eltern habe ich 3 Jahre lang im Bett gepflegt,und hatte zuvor sie krank wurden..gott sei Dank eine Patientenverfügung.

Wisele

hallo, welche Kosten kommen auf mich zu,wenn man schon eine Patienetnverfügung hat?

Gaby

@Wisele  Wir haben die Patientenverfügung damals gemeinsam gemacht und wir waren nicht beim Notar. Wenn man unschlüssig ist so kann man ein Duplikat auch in der Bank hinterlegen.  so habe ich es gemacht
 

Wisele


@Gaby  
hallo Gaby, gott sei Dank habe ich alles gemacht,und trotzdem sind sich manche Ärzte sehr unschlüssig,besonders die jungen Ärzte.

3 Jahre lang hatte ichh mit den jungen Ärzten zutun gehabt,in der Uni.
Die meisten hatten Angst,weisst du,was die sagten zu mir:
Mein Gott,da verlieren wir unsere Anwaltschaft,wir haben doch den Eid geschworen.
Ich fragte dann?ob sie in einer "solchen" Situation,dies auch mit dem Gewissen vereinbaren können.
Ich wünschte,welche so reden,sollen einmal einen ganzen Monat diese Menschen pflegen,und nicht nur reinsehn bei der Tür,und ein Beileid Gesicht aufsetzen!!
Grüße dich Helga


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