zeitloser Abschied

Autor: ehemaliges Mitglied

zeitloser Abschied

zeitloser Abschied

sieh
den Abschied
den endlichen
im Unendlichen
der Zeit

träume
die Freundschaft
der Jahre
im zeitlosen
Sein

verzeih
Versäumtes
und
erinnere Dich
zeitweise
an mich



Ingeborg
Mai 2009






 

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Kommentare (15)

immergruen

Liebe Ingeborg!

Abschied und Zeit sind Begriffe, die mich mit Trauer konfrontieren.
Abschied, weil es in meinem Leben Abschiede gab, die mehr als schmerzlich waren, und die auch die Zeit nicht heilen konnte.
Da gab es viele vermeintliche Versäumnisse, die in der Nachbetrachtung eigentlich ganz menschliche Verhaltensweisen waren.
Aber sie haben Schuldgefühle hinterlassen, die andauern.
Erinnerungen haben die gute Eigenschaft, das Schöne hervorzuhebn und das Schlechte abzumildern. Deshalb labe ich mich an den schönen Erinnerungen, wenn ich über Zeit, Vergangenheit, Schuld und Vergebung nachdenke.
Auch wenn Dein Gedicht nur aus wenigen Zeilen besteht, so hat es doch die Tiefe, die an die Seele rührt.
Lieben Dank vom immergruen

ehemaliges Mitglied

Liebe Anne,

"zum Raum wird hier die Zeit" - Richard Wagner, ist mittlerweile fast eine Floskel geworden.
Mein kleines Gedicht meint das eben zeitlose, d. h. die Abschiede geschehen in der Zeit, sind in der Zeit selbstverständlich auch endgültig. Die Erinnerungen daran können wir "zeitgemäß" aus der Zeit in den Raum heben.
Dort sind Schmerzen umgewandelt, da können sie in unseren Lebensraum eingebunden werden als Erfahrungen für unser Werden.

Au, jetzt ist es aber arg philosophisch, doch - wie könnt ich es sonst erklären.
Ausserdem: Geschehnisse wie Abschiede sind immer vieldeutig. Jeder Mensch hat seinen "Raum" in dem mehr oder weniger Ordnung herrscht. Ein Abschied ist immer ein Durcheinander, das sich mit der Zeit einordnen kann, die Schmerzen sind noch da, aber verändert.

Lieben Gruss in Deinen Sonntag
Ingeborg



 

protes

mit wenigen worten
gesagt, was man sollte
kann oder nicht kann


sie entsprechen meiner denkungsart
das leben so zu nehmen wie es nun mal ist
um darin evtl glücklich zu werden

danke liebe Ingeborg
hade

ehemaliges Mitglied

Guten Morgen, lieber Hade!

Dein lieber Besuch freut mich an diesem schönen Sonntagmorgen! Konnte im kühlen Garten frühstücken, eingewickelt in wärmende Wolle und für die Herzwärme Blumen und Kater Felix um mich herum.
Was will ich mehr?

Hab Dank für Deine Zeilen und einen frohen Sonntag Dir
mit einem herzlichen Gruss
Ingeborg
 

Tulpenbluete13

Liebe Ingeborg,

Deine wenigen Worte, mit denen aber viel gesagt wurde, haben mich sehr berührt. Vielen Dank dafür.
Ichkann jedes einzelne Wort nachempfinden und sie haben mich traurig gemacht und gleichzeitig getröstet und aufgerichet...
Einen lieben Gruß schickt Dir
Angelika

ehemaliges Mitglied

Liebe Angelika,

hab Dank für Deine Zeilen. Es ist schon so, dass Abschied immer wieder aktuell wird, doch wie Du siehst, ist dieses kleine Gedicht schon etwas älter.
Dennoch haben sich auch in dieser Zeit bei mir wieder Abschiede eingestellt, sie sind Lebensübungen, damit wir nicht zu satt und zufrieden werden.

Einen herzlichen Gruss in Deinen Abend
Ingeborg



 

ladybird

Mein persönlicher Trauerfall liegt noch nicht lange zurück,
durch Deinen "zeitlosen Abschied"  gedachte ich wieder meiner Dankbarkeit, für die Gelegenheit, daß ich  von meinem Mann mit den letzten Worten Abschied nehmen konnte
liebe Ingeborg,
denn daraus kann ich zeitweilig eine Karft nehmen, wenn die Traurigkeit sich ausbreiten will.
So danke ich Dir auch für Deine aufklärende Antwort auf Roxannas und Willys Fragen nach dem Unterschied der beiden Begriffe: verzeihen und vergeben.
Es wäre auch meine Feage gewesen.
Du hast es plausibel dargestellt
herzlichst grüßt
Renate

 

ehemaliges Mitglied

Guten Abend, liebe Renate,

ich freu mich über Deine Worte, auch dass Du dankbar bist und Kraft bekommen kannst, wenn Du Dich mit Deinem Mann verbindest. Oft ist es eine Geste, ein Lächeln, die uns an einen lieben Menschen erinnern und schon ist eine kleine, beruhigende Situation für das trauernde Herz da,

Meine Antworten zu verzeihen und vergeben sind ganz sicher nicht endgültig, sie sind mir nur spontan eingefallen.

Sei lieb gegrüsst
Ingeborg

 

Willy

Unabhängig davon, dass mir die Verse gefallen, sie mich berühren … tauchte eine Frage auf;
"Was ist der Unterschied zwischen "verzeihen" und "vergeben"? Danke, das mich Deine Verse auch dahin anregten, mir diesen Unterschied klarzumachen.
LG
Willy
 

ehemaliges Mitglied

Lieber Willy, ich freu mich, dass Du da warst und mein kleines Gedicht Dich berührt hat.
Deine Frage ist eine fast nicht zu beantwortende.
deshalb: auch an Roxanna meine Gedanken zu verzeihen und vergeben.

Verzeihung sagen wir, auch  Entschuldigung, wenn noch nichts geschehen ist, also wir drängeln uns vor, wir bitten ums Wort usw. und natürlich auch nach Geschehnissen leichterer Art.

Vergebung erbitten wir nach irgendwelchen Geschehnissen, wenn wir ein schlechtes Gewissen haben, wenn das Ungute, das wir gegeben haben, ver-geben, also vernichtet werden sollte.

Das ist ganz schnell dazu gesagt, es gibt sicher noch viele Arten, diese beiden Wörter zu definieren.

mit Dank und Gruss
Ingeborg



 

Roxanna

Die Frage, lieber Willy, ist auch bei mir "aufgetaucht". Gibt es einen Unterschied oder sind es einfach zwei verschiedene Wörter für denselben "Vorgang"? Es würde mich interessieren, welchen Unterschied du für dich herausgefunden hast?


Herzlichen Gruß
Roxanna

Liebe Ingeborg, ich hoffe, meine Frage stört dich nicht.


 

Syrdal


Ein mich überaus tief ergreifendes Gedicht... besonders jetzt in ganz persönlichen Erinnerungstagen ist es Sinn und Trost zugleich.
Danke sagt dafür
Syrdal

ehemaliges Mitglied

Lieber Syrdal,
Deine Antwort berührt mich sehr, doch kann ich auch Freude empfinden, weil es Dir offenbar wohltut.

Wie schön, auch für mich, deshalb:
meinen herzlichen Dank an Dich.

Ingeborg




 

Roxanna

Dein Gedicht, liebe Clematis berührt sehr. Abschied verbinde ich mit Wehmut und Trauer. Wie oft verabschieden wir uns in unserem Leben von Menschen, manchmal nur auf Zeit und manchmal für immer. Bei manchen fällt es sehr schwer und bei anderen kann es auch "gut" sein. Oder es endet ein Lebensabschnitt und man muss loslassen.
Ganz besonders berührt mich der Schluss deines Gedichtes. Haben wir doch alle unsere Schwächen und bedürfen auch immer wieder der Vergebung. Sich lassen zu können und eine freundliche Erinnerung zu behalten, damit lebt es sich sehr viel besser.

Danke für dieses schöne Gedicht und herzlichen Gruß

Roxanna

ehemaliges Mitglied

Liebe Brigitte,

Du siehst, es ist schon etwas älter, doch hat es mich beim neuerlichen Lesen auch berührt, weil doch - wie Du schreibst - inzwischen einige Abschiede stattgefunden haben.

Verzeihung für Versäumtes ist unbedingt vonnöten, denn Versäumtes ist ja nicht böswilliges Tun, sondern - höchstens - Gedankenlosigkeit.

sei bedankt und gegrüsst
Ingeborg




 


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