Worte
Worte II
Worte können säuseln, streicheln,
übertrieben auch umschmeicheln,
mögen manches Leben wärmen,
können aber auch sehr lärmen.
Worte können Waffen sein,
setz sie drum behutsam ein.
Denk erst einmal drüber nach,
das schützt dich vor Ungemach.
Worte setzen die Geschichten,
andre wollen nur vernichten.
Viele nutzen sie für Lügen,
um die Menschheit zu betrügen.
Worte mögen Seelen heilen,
können Freudenbotschaft teilen,
wollen halten und begleiten.
Bös will auch zu bös verleiten.
Worte können Schwerter sein,
dringen tief in Herzen ein,
schlagen Wunden, die nie heilen,
immer in den Sinnen weilen.
Worte sind so schnell gesprochen,
Freundschaft dadurch oft zerbrochen,
die Erklärungen versanden,
weil sie oft auch falsch verstanden.
Darum:
Hütet eurer Zunge Schatz,
überdenkt auch mal `nen Satz,
der dem Mund entfliehen will.
Seid ganz einfach einmal still.
floravonbistram 1996
Kommentare (4)
Das Wort ist die Grundlage unserer Kultur. Nur der Logos erlaubte unsere Evolution.
Das hat schon der Homo erkannt und das haben Mytologien und Machtstrukturen und unsere Erkenntnis bis zur KI und zur Relativitäts“theorie“ genutzt.
Die Ontologie lebt im Wort und die christliche Religion definiert das Wort in Beziehung zum Menschen: Das Wort war da. Die Schöpfung aber wurde. Und zwar durch das Wort. Das Wort hat alles gemacht. Du kannst dir die Dinge in der Schöpfung nacheinander anschauen. Du wirst nichts finden, was nicht auf das Wort zurückzuführen ist. Durch ihn und für ihn sind alle Dinge.
Dieses Wort trat in eine besondere Beziehung zu Menschen. Denn es wurde selbst Mensch, wie wir später lesen (Joh 1,14). Er, der die Menschen erschaffen hat, hat sie durch sein Licht erleuchtet. Das hat er getan, um ihnen das ewige Leben, das er selbst ist, mitteilen zu können.
Du hast das Wort in seiner umfassenden persönlichen Form in deinem Beitrag treffend gewürdigt.
Gruß
Manfred
Liebe Flo,
zu recht mahnende Worte und wer hat noch nicht diese Erfahrungen machen müssen?
Wir alle wissen es und doch scheint es für die Menschen sehr schwer zu sein, deinen letzten Vers auch in die Realität umzusetzen.
Ganz besonders in dieser Zeit, aber es hat es auch schon vor tausenden von Jahren gegeben. Lernt der Mensch denn niemals aus der Vergangenheit, fragt sich
Ingrid, die dir liebe Grüße schickt.
Oh ja, das durfte ich böse erfahren. Auch Blicke können streicheln, kosen, interessiert sein, abwertend, abwehrend, traurig oder sogar wirken, als ob sie töten wollten ...
Vergessen kann man so etwas nie, aber mit der Zeit geraten sie ins Hintertreffen - wenn keiner mehr da ist, der sich dieser Äußerungen bediente.
Ich wünsch Dir viele liebe Worte und Blicke, liebe Flo
Uschi
böse Worte sind wie Federn im Wind du kannst sie nie wieder zurückholen !