wir leben noch teil 22

Die geschichte von dem besuch bei der großmutter

es waren einmal ein kleines mädchen, das war drei jahre alt. Sie hatte einen großen bruder, der schon 4 jahre alt war. Ganz weit weg von ihnen wohnte ihre großmutter und man musste mit zwei zügen und einem bus fahren, um sie zu besuchen. Eines tages beschlossen die zwei kinder die großmutter zu besuchen. Sie fassten sich an den händen und liefen los. Der weg zum bahnhof war weit und nicht ganz ungefährlich, aber die kinder kamen wohlbehalten am bahnhof an. Am fahrkartenschalter wollten sich die beiden eine karte kaufen und als die verkäuferin fragte, wohin denn die kinder wollten, antworteten sie, dass sie zur großmutter wollten. Aber sie hatten ja gar kein geld für einen fahrschein. Gutmütige menschen in der wartehalle gaben den kindern ein paar pfennige, aber auch die reichten nicht für eine fahrkarte zur großmutter. Traurig gingen die kinder aus der halle heraus und stiefelten zum tunnel. Dort spielten sie mit ein paar kohlestückchen bis … ja bis die mutter sie dort fand. Sie war so aufgebracht, dass sie eine weidenrute nahm, auf ihr fahrrad stieg und die kinder mit der rute peitschend neben sich herlaufen ließ. Das kleine mädchen konnte nicht so schnell rennen, wie ihr bruder und bekam extra noch schläge auf die nackten beine. Die von tränen und kohle verschmierten kleinen gesichter wurden zu hause grob gewaschen und ohne abendbrot ins bett geschickt.um die striemen an den beinen kümmerte sich niemand. Später erzählte die mutter in verwandtenkreisen sehr gern, wie sie die kinder gefunden und nach hause gejagt hat.
Jetzt, wo wir diese geschichte aufgeschrieben haben, rollen wieder die tränen. Denn eigentlich wollten wir nur den lustigen teil der geschichte aufschreiben, aber irgendwie floss jetzt alles so aus uns heraus.

Taralenja und familie