Wer wagt, gewinnt

---- Gar mancher Mensch lebt einfach so,
nicht traurig, nicht erzürnt, nicht froh.
Er sagt zu allen Dingen: Ja,
zum Staat, zum Schicksal, zur Mama.
Kein unerfüllter Wunsch, kein Traum,
sogar sein Herz bewegt sich kaum.
Und hat er Wünsche, fehlt der Willen,
sich diese Wünsche zu erfüllen.
Er denkt sich, wenn und falls er denkt,
weil nichts ihn ja zum Denken drängt:
Das, was geschehen soll, geschieht,
weil keiner vor dem Schicksal flieht.
---- Dies macht ihm zwar nur wenig Mut,
doch geht es eine Weile gut.
Er lebt ganz einfach vor sich hin,
nichts Ungewöhnliches im Sinn,
steht jeden Morgen pünktlich auf,
geht schlafen nach des Tages Lauf;
steht pünktlich auf am nächsten Tage
und kleidet sich nach Wetterlage;
legt sich am Abend müde nieder,
dann wiederholt sich alles wieder.
---- Er sucht Geborgenheit zu schaffen
gemäß dem Spruch der Weltenaffen:
Nichts sehn, nichts hören und nichts sagen,
nicht Antwort geben und nicht fragen.
Misch dich nicht ein und sei bescheiden,
denn dann entgehst du allen Leiden.
Kopf in den Sand, weil er vermeint,
so übersähe ihn der Feind.
---- Doch leider wird das Missgeschick
nicht abgeschreckt durch diesen Trick.
Todsicher trifft´s ihn irgendwo,
im Bett, beim Schwimmen, auf dem Klo.
---- So heißt das Fazit des Gedichts
ganz konsequent: Aus nichts wird nichts.
Doch dieser Satz ist letzten End´s
bestimmt nicht meine Konsequenz.
---- Die heißt: Sei Deines Glückes Schmied;
bestimme selber, was geschieht.
Lass Dich nicht einfach einverleiben
und willenlos ins Unglück treiben.
Sag deutlich: Nein! Sag ruhig: Ich.
Zeig Flagge, streite, widersprich!


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Kommentare (6)

ehemaliges Mitglied


Wir denken und schmieden,
und wagen hienieden.
Wir tun und wir hoffen,
bis wir am Ziel sind eingetroffen.

Das Glück aber bleibt leicht und flüchtig,
ist man auch ausdauernd und tüchtig.
Doch wenn es dich erkennt,
genieß` den zeitlosen Moment.


liebe Grüße

WurzelFluegel
 

silesio

@WurzelFluegel
Zeitlose Momente, die suche ich
Christoph

Tulpenbluete13

Lieber Christoph

Wer nicht wagt der nicht gewinnt
weil ihm alles durch die Finger rinnt
am Leben er vorüberträumt
und hat am Ende viel versäumt..

köstlich wieder die Beschreibung von jemandem der alles sein lässt wie es ist........

Treffsicher beschrieben und bereimt......

hat mir gefallen...

Lieben Gruß von einer die es nicht so gemacht hat.........

Angelika

silesio

@Tulpenbluete13  
Wunderbar, dein Bekenntnis.
(war leider nicht so gemeint!)

silesio

Sich selbst ändern, andere Menschen verändern, formen, erziehen - ein Thema so alt wie die Menschheit. Gerade der Homo sapiens kann lernen, muss lernen und sich verändern.
Das ist seine Chance
Christoph
PS Es geht wieder etwas besser

Roxanna

Beim Widerspruch tut's gut zu unterscheiden,
wo lohnt es sich, wo macht es eher doch leiden.
Manchmal ist es eben vergebliche Liebesmüh',
weil Menschen ändern sich fast nie.
Das, was in ihnen angelegt,
sich immer wieder aufs Neue regt.
Und ob zum Ziele führt ein Streit?
Ich plädiere doch eher für Heiterkeit.
Mit ihr und Selbstfürsorge lebt es sich gut,
da braucht man noch nicht einmal Mut.



Ich war besorgt, lieber Christoph, weil du ein paar Tage nicht zu lesen warst. Ich hoffe, du bist wohlauf und grüße dich herzlich

Brigitte

 


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