Wer sich nicht wehrt, kommt an den Herd. Fundstück zum intern. Frauentag von einem MANN und LESENSWERT!































Wer sich nicht wehrt, kommt an den Herd


Der März ist gekommen - und schon naht der achte.
Ein Tag, der uns Kerle oft unruhig machte,
denn es alzheimert in uns 'ne Ahnung, ganz blass:
Da war doch mal was, da war doch mal was!

Und diese Ahnung, die lässt uns nicht ruh'n,
Sie hat irgendwas mit den Frauen zu tun.
Bis uns die Erkenntnis dann übermannt:
Im Märzen ein Tag uns die Frauen ausspannt.

Am Frauentag, national als auch inter-,
da endet der patriarchale Winter.
(Das zumindest hat frau sich davon mal versprochen,
doch der Winter ist nur für 'nen Tag unterbrochen.)

Ein einziger Frauentag im Jahr -
da sagt man als Mann: Okay, das geht klar!
Ansonsten haben wir Männer das Sagen
an allen restlichen Männertagen.

So haben wir Männer permanent uns're Tage.
(Und hört man da je von uns eine Klage?)
Das ist die Regel - die gilt ohne Termin.
Und die Regel ist eindeutig maskulin.

Nur, dass in der Regel die Frau'n dafür bluten.
Das wär' einem Mann auch nicht zuzumuten.
Denn ein wahrer Kerl übersteht seine Tage
mit Gehirn-Tampon, ohne Slip-Einlage.

II.

"Ehret die Frauen! Sie flechten und weben
himmlische Rosen ins irdische Leben."
Ein Webfehler ist es, der heftig hier schillert,
derweil Schillers Fritze das Weib killekillert.

Wehret den Frauen - so soll es wohl heißen,
bevor uns die Weiber hyänisch wegbeißen.
(Denn werden Weiber erst zu Hyänen,
verdichten beim Schiller sich alle Migränen.)

Ach, die himmlischen Rosen dornen gar mächtig,
ist das Weib erst mal mit der Niedertracht trächtig.
Dann geht es schwanger mit finst'ren Gelüsten,
von denen wir Männer besser nichts wüssten.

III.

Ist die Rose noch jung und zart in der Blüte
erquickt sie dem Knaben Gemächt und Gemüte.
Dann lockt er bald mutig (am Anfang noch zager)
das Röslein rot auf das Lotterlager.

Auch von späten Knaben, sogar von ganz alten,
wurde die Frau gern auf Lager gehalten.
Und im Hause hielt man sie dann meist danach,
weshalb man auch von Haushaltung sprach.

Doch immer mehr Frauen wollten raus aus dem Haus.
Gehalten zu werden, hielt frau nicht mehr aus.
Sie ließ sich nicht mehr halten vom Alten.
Und so wurde sie ziemlich ungehalten.

Plötzlich erkannte die Frau den Mann
nicht mehr als Frauenhalter an,
und damit verlor sie ihren einzigen Halt.
Die Frau wurde haltlos. Und wir spürten es bald.

Als haltlose Wesen in heft'ger Erregung
Setzte sich frau von selbst in Bewegung.
Die Frauen liefen uns einfach davon
im frauenbewegten Marathon.

Und wir Männer wimmerten bei dem Gerenn':
Wo laufense denn? Wo laufense denn?
Frauenbewegung - wir fügten uns drein.
Aber musste es gleich so ein Tempo sein?

IV.

So überrollte uns dieses Geschlecht so unhold.
Doch längst rollt das Rollback. Und es rollt und rollt.
So redet manch' Eva dem Manne zum Schwanze:
"Ich bin eine Herr-Männin, keine Emanze!"

Und alle Jahr' wieder am Frauentage
wird erneut sie gestellt, die Frauenfrage.
Doch vor der Frauenfrage ist dem Kerl nicht mehr bange,
denn die Männerantwort, die gibt es schon lange.

Und diese Antwort, die klingt klar und harsch:
Bleib, Frau, wo Du hingehörst! Am Patriarsch!
Drum wehe dem Weib, das nicht aufbegehrt.
Weil: Wer sich nicht wehrt, kommt an den Herd!

V.

Meiner liebwerten Leserin schick' ich zum Schluss
von Hand 'nen gehauchten Lufti-kuss.
Und der einen, nach der ich besonders mich sehne,
der flüstere ich: Guten Morgen, Du Schöne!

Auf dass jeder Tag ein Frauentag werde!
Es säh' bestimmt freundlicher aus auf der Erde!
Ich sag's mal einfach im Klartext als Mann:
Es gibt viel zu emanzen! Packen wir's an!

Text:(c) Martin Buchholz
Bild:(c) Anni Wieser


DAS Fundstück finde ich mehr als nur bemerkenswert,
auf dass immer öfter JEDER Tag ein Frauentag werde!

In diesem Sinne eine Restwoche voller Überraschungen wünscht,
freundlich grüßend Anni

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Kommentare (2)

Helen3 Vielen Dank,für das witzige,freche Gedicht !
Helen3
Traute
Traute 2(Traute)



Das ist ein guter Fund
und passt in diese Stund
ihr Herren gebt gut acht
die Frau ist aufgewacht
probiert es mal am Herd
das wäre nicht verkehrt
ein paar Jahrhundert an der Zahl
seid ihr Herdhüter auch ein mal?

Mit verschmitzten Grüßen
grüßt Traute

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