Weingelbe Topase für den Sachsenkönig...


Weingelbe Topase für den Sachsenkönig...


Al2 SiO4(F,OH)2



Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)



HISTORISCHES

Aus einem alten Bericht:

"1727 meldete sich beim Kurfürst von Sachsen- August III.- ein Tuchmacher Namens Christian Kraut. Er gab an, die genaue Fundstelle der sogn. sächsischen Topase zu kennen. Er hatte die Fundstelle des Schneckenstein zufällig entdeckt."
Der Tuchmacher hatte aber schon vorher Topase heimlich gewonnen, geschliffen und mit gutem Gewinn verkauft…Erst als ihm die Sache zu heiß wurde, meldete er den Fundort seinem Landesherren. Schon seit ca. 1700 wurden am Schneckenstein Topase immer wieder heimlich gefunden und als Schmuckstein geschliffen…


Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)




Abb. Schneckenstein (Morgenseite), Skizze nach einem historischer Kupferstich, Ende 18.Jh.


August der Starke kaufte daraufhin den Topasfels von einem verarmten Adligen, dem von Trützschler in Falkenstein ab (Landbesitzer). Bergrat Henkel aus Freiberg wurde mit dem Abbau des Felsen beauftragt, der damals naturgemäß noch größer war als heute. Die eigentliche Abbauperiode dauerte dann von 1737- um 1800, in der Tageszeche "Königs-Krone".

1737 gingen angeblich schon 70 Pfund (1 sächs. Pfund (Krämergewicht) ≈ 467,2 Gramm) der schönsten Topase an die Königliche Kammer nach Dresden.
Die schönsten, geschliffenen Topase fanden ihre Verwendung in der berühmten "Topasschmuckgarnitur", die noch heute im Grünen Gewölbe zu bewundern ist.

Schon nach 1739 ließ die Ausbeute nach, aber nicht die Qualität. Nach 1751 gab es noch sporadischen Abbau, aus dem u.a. die 485 Topase stammen, die in die englische Königskrone eingefügt wurden. Um 1800 wurde der Abbau entgültig eingestellt.

2/3 des ursprünglichen Felsens waren verschwunden!



1937 wurde der Schneckenstein geologisches Naturdenkmal!

Das hielt aber fanatische Sammer nicht davon ab den Fels weiter zu deformieren, um wertvolle Minerale zu bergen…!

LAGE

Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)





Abb. Lage des Schneckenstein, schematisch


KURZGEOLOGIE

Johann Friedrich Wilhelm von CHARPENTIER erstellte eine erste, ausführliche Beschreibung des Schneckenstein im Jahre 1778. Die Felsabmessung beschrieb er damals mir einer Länge von 35m und einer Breite von 10-12m.
Danach hatte 1792 Johann Gottlieb Kern den Schneckenstein „geognostisch“ beschrieben und mit vortrefflichen Kupferstichen des Felsens versehen.



Westlich des Eibenstocker Granit und in dessen Kontakthof liegt der Kielberg mit dem Schneckenstein an dessen NW-Hang.
Im Zusammenhang mit dem Granit-Intrusivkomplex (Unterperm) kam es in dessen Nachphase zur pegmastitisch-pneumatischen Mineralisation und auch zur Bildung der Kontaktschieferbrekzie des Schneckenstein. Sein elliptischer Grundriß streicht in seine Längsachse WNW – ENE. Der Brekzienkörper konnte bis zu 450m Tiefe nachgewiesen werden. Ca. weitere 23 Minerale, außer Topas, sind im Schneckensteinfels zu


Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)



Abb. Geokarte Raum Schneckenstein ,schematisch (nach BOLDUAN, RICHTER & TISCHENDORF 1961).



MINERALBILDER der Topase

Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)


Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)


Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)


Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)


Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)




Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)


Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)


Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)


Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)


Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)


Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)


Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)


Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)


Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)


Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)


Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)





HEUTIGES

Das einzigartige „geologische Naturdenkmal Schneckenstein“ hat heute eine Höhe von rund 24m. Es ist eingezäunt, freistehend aber vom Wald umgeben und kann tagsüber gegen eine Gebühr kontrolliert besichtigt werden.

Schneckenstein / Vogtl.(analyticus)



Abb. Schneckenstein heute (Lizenzfreies Bild, wikipedia).



LITERATUR

AUTORENKOLLEKTIV (1998): Das östliche Vogtland. Werte der deutschen Heimat, Bd. 59.
BOLDUAN, Helmut (1969): Der Topasfelsen Schneckenstein. FUNDGRUBE 1 / 2, V. Jg.
BÖHM, Erhard (1974): Rund um den Schneckenstein. Morgenröte-Rautenkranz, Carlsfeld, Bad Reiboldsgrün, Mühlleithen. Brockhaus Wanderheft 102. VEB Brockhausverlag Leipzig.
CHARPENTIER Johann Friedrich Wilhelm von (1778): Mineralogische Geographie der Chursächsischen Lande.
KERN, Johann Gottlieb (1792): Vom Schneckensteine oder dem sächsischen Topasfelsen. Mit fünf Kupfertafel. Dresden.
KOSSMAT, Franz (1916): Übersicht der Geologie von Sachsen. Kurze Erläuterungen zu den von der Kgl.Sächs. Geologischen Landesuntersuchung veröffentlichten Übersichtskarten.
VOLLSTÄDT, Heiner (1976): Einheimische Minerale.
VOLLSTAEDT,H./SCHMIDT,R./WEIß,St (1991): Mineralfundstellen Thüringen und Vogtland.
PÖLZ, Paul (1969): Zur Geschichte des Schneckenstein. FUNDGRUBE 1 / 2, V. Jg.

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